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Das letzte Kapitel

Michael Gerster über 1. Thessalonicher 5,24.

Mein Name ist Bond. James Bond. Diese Worte gehören wohl zu den bekanntesten Zitaten der Filmgeschichte. Auch ich habe mir gerne und immer wieder die verschiedenen James-Bond-Filme angeschaut. Nur das letzte Abenteuer von 007 ließ ich ausfallen. Irgendjemand hatte Andeutungen über das Ende gemacht. Und das gefiel mir gar nicht. Vor allem aber hatte es mir die Spannung und Vorfreude genommen.

Manchmal gibt es aber Situationen, in denen es hilfreich sein kann, das Ende zu kennen. Wenn ich zum Beispiel wissen könnte, dass am Ende mit meinen Kindern alles gut wird. Dass ich mein Examen bestehen werde oder dass ich sicher sein kann, dass eine Krankheit gut ausgeht.

Um das Jahr 50 n. Christus schreibt ein jüdischer Theologe in der Handelsmetropole Korinth einen Brief an eine der ersten christlichen Gemeinden. Darin lässt er sie einen Blick in das letzte Kapitel einer großen Geschichte werfen. Und es ist nicht irgendeine Geschichte. Es handelt sich um die größte Geschichte der Menschheit. Erst 20 Jahre zuvor war Paulus, so sein Name, selbst Teil dieser Geschichte geworden. Nach einer lebensverändernden Bewegung mit Gott nahm sein Leben eine spektakuläre Wende und er wurde von einem Verfolger der ersten Christen zu einem ihrer größten Influencer.

Als er seinen Brief schreibt, hat die junge Bewegung um den jüdischen Rabbi Jesus von Nazareth schon mächtig an Fahrt aufgenommen, ist aber bereits heftig unter Druck geraten. Paulus und die Anhänger dieser Bewegung, die von ihren Gegnern Christen genannt werden, sind überzeugt, dass Jesus nicht nur gekreuzigt wurde, sondern auch von den Toten auferstanden ist. Sie glauben, dass er der wahre Herrscher der Welt und der Sohn Gottes ist. Eine Überzeugung, die sich mit dem Absolutheitsanspruch des römischen Kaisers nur schwer vereinbaren lässt. So gerät diese neue Bewegung immer mehr ins Visier staatlicher und religiöser Behörden. Verhaftungen, Folter und Tod bedrohen ihre Gemeinschaft und fordern jeden einzelnen heraus, Stellung zu beziehen.

Doch inmitten aller Schikanen und Verfolgung findet die junge Gemeinschaft der Christinnen und Christen Kraft und Hoffnung. Es ist eine Hoffnung, die so stark ist, dass alle Einschüchterung sie nicht kleinkriegt. Paulus und die ersten Christen sind überzeugt, dass ihr Leiden und ihre Not nicht das Ende, nicht das letzte Kapitel ist. Das letzte Kapitel - da ist sich Paulus sicher - endet damit, dass allem Leid und aller Ungerechtigkeit ein Ende gemacht wird. Am Ende wird alles gut. Deshalb kann Paulus auch in seinem Brief an die Gemeinde in Thessaloniki schreiben, dass Christus sie nicht nur berufen hat, sondern auch treu an ihrer Seite steht. Paulus schreibt: " Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun."

Treu ist er, der euch berufen hat, er kann es auch tun.

Auch wir leben in einer Zeit voller Krisen und Umbrüche. Christen glauben, dass diese Welt einmal zu Ende gehen wird. Und dass es erst einmal so aussieht, als ob alles nur noch schlimmer wird. Aber - und das ist tiefste christliche Überzeugung, danach wird es eine neue Welt und einen neuen Himmel geben ohne Leid und ohne Schmerzen. Das Wissen um dieses letzte Kapitel, das Wissen darum, dass alles gut ausgehen wird, gab und gibt Menschen Hoffnung auch in hoffnungslosen Zeiten.

Ich wünsche Ihnen diese Zuversicht, dass am Ende alles gut wird und dass dieser Blick ins letzte Kapitel Ihnen Vorfreude gibt und die Bereitschaft, mit ganzem Herzen Ihren Platz in dieser Geschichte einzunehmen. Gott segne Sie heute und bis er wiederkommt.

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Kommentare (4)

Michael Gerster /

Vielen lieben Dank für die freundlichen Rückmeldungen, das hat mich sehr gefreut. Danke.

Ursula S. /

Vielen Dank Herr Gerster für Ihren guten Beitrag, auch für den letzten Abschnitt mit dem Segen, den wir dringend brauchen können.

Scherá /

- das ist eine Sprache, die mir gefällt: zeitbezogen, nicht abgehoben, sehr gut verständlich
- Inhalt: klasse!
- haben sie vielen Dank, Herr Gerster!
- ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen!
LG Scherà

Ralf E. /

Ob wir im letzten Kapitel dieser alten Welt leben? Wer weiß. Vieles wird unsucher und spitzt sich zu. Aber GOTT weiß allein Tag und Stunde. Es hat immer wieder Wüstenzeiten gegeben. - Wir aber hoffen auf deb HERRN.