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Baustelle

Hans-Georg Filker über Epheser 2,21.

Durch Jesus Christus wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

Epheser 2,21

Ich bewundere Leute mit handwerklichen Fähigkeiten. Basteln, reparieren, bauen – das sind für mich ferne Welten. Mit Hochachtung schaue ich auf Ergebnisse, die ich einfach nicht zustande gebracht hätte. „Zwei linke Hände“, sagt man, - was aber für einen Linkshänder wie mich eher ein Kompliment ist. Gott sei Dank gibt es unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten!

Hinschauen und Analysieren ist so etwas. Ich kann zwar nicht bauen, aber wenn es bröckelt, dann sehe ich es – meistens. Und wenn ich richtig hinschaue, sehe ich mehr. Und dann kann ich wichtige Fragen stellen.

Zum Beispiel: Was hält  das Gebäude eigentlich zusammen? Ist es in einem soliden oder maroden Zustand. Was sollte saniert werden?

Diese Fragen stellen sich für ganz unterschiedliche Gebilde, die für unser Leben bedeutsam sind. Manche haben Sorgen in Bezug auf unsere Demokratie, auf Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Im letzten Jahrhundert waren wir stolz auf die Errungenschaft der Vereinten Nationen.  Heute spielen sie im Bewusstsein vieler und in der realen Politik keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle.  Ähnliches gilt für den Frieden, den uns die Europäische Union in den letzten Jahrzehnten bewahrt hat.

Oder die Klimafrage. Oder die vielen Krisenherde weltweit. Wäre nicht eine Grundsanierung überfällig?

Und wie steht es um die Kirchen? Die Evangelische? Die Katholische? Die Orthodoxen? Ja, es gibt da und dort lebendige Gemeinden. Aber insgesamt gesehen: Nimmt ihr Gehör nicht in der öffentlichen Meinung ab? Zerfallen die Volkskirchen gar? Muss man Angst um die Zukunft des Christentums in Deutschland haben?

Und wie steht es um die Familien, von denen gesagt wird, sie seien der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält? Löst sich nicht auch hier vieles auf?

Und das Gebäude unseres eigenen Lebens? Wer oder was hält es eigentlich zusammen?  Job? Rente? Liebe? Anerkennung? Unsere Leistungen? Viele scheinen unglücklich zu sein, oder sind unzufrieden, obwohl wir noch nie einen so hohen Lebensstandard, so hohe Lebenserwartungen, so gute gesundheitliche Versorgung hatten wie heute.

So ein bisschen rumbasteln und reparieren scheint hier nicht ausreichend zu sein. Starke Sprüche helfen auch nicht weiter. Wut löst kein Problem. Hass macht hässlich!

Die Frage stellt sich: Gibt es jemanden, der die ganze Sache zusammenhalten kann. Auf den man sich verlassen kann. Dessen Lösung nicht auf Kosten anderer geht. Wo keiner hinten runter fällt? Der die Kranken und Angeschlagenen genauso im Blick  hat wie die Armen und die Lebenshungrigen, die kapiert haben, dass Reichtum nicht satt macht. Die Flüchtlinge und die, die von Klimaveränderungen betroffen sind.

Wie müsste der aussehen? Was für ein Programm müsste der haben? Ich bin auf einen interessanten Hinweis gestoßen, den ein Weltbürger namens Paulus vor fast 2000 Jahren in einem Brief an Christen in Ephesus formuliert hat. Ich zitiere:

Durch Jesus Christus wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem  heiligen Tempel im Herrn.

Ein Name. Ein Programm. Einer, der den ganzen Bau zusammenhält und zum Ziel führen kann. Einer, der lebendige Bausteine gut gebrauchen kann.

Da bin ich dabei – auch und gerade weil meine eigenen handwerklichen Fähigkeiten beschränkt sind. Vielleicht sehen wir uns ja auf der Baustelle des Reiches Gottes. In diesem Sinne: einen guten Tag.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Hedi K. /

Danke! Das sind genau meine Fragen und auch meine Antwort. Gerade nach Hanau habe ich den Aufschrei der Kirchen vermisst. Mögen viele Menschen unserem Herrn die o.g. Fragen vortragen und erkennen auf welcher Baustelle er/sie gebraucht wird. Gott segne sie.

Reiner M. /

Besser kann man es heute nicht sagen.
Das Wort zum Sonntag. Nein eigentlich für die ganze Woche..........Jahr.
Danke