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Unsere Unterschiede sind egal, wenn Jesus der Herr ist

Sigrun Teßmer über Römer 10,12.

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

Römer 10,12

Haben Sie heute schon diskutiert? Über Politik z.B. - Vielleicht gehören Sie zu dem einen Lager - oder zu dem anderen? Oft gibt es zwei starke Positionen. Und wenig dazwischen. Ein Gespräch miteinander fällt oft schwer: den anderen auszuhalten, ihm respektvoll zuzuhören, ihn ernst zu nehmen.

Offensichtlich ist das kein neues Problem. Bei den ersten Christen im 1. Jahrhundert war es auch nicht ganz einfach. Es gab Menschen aus jüdischen Familien und andere aus heidnischem Hintergrund. Und beide waren nun in derselben Gemeinde. Das war gar nicht unproblematisch. Wie sollten sie damit umgehen?

Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom - unter anderem über dieses Thema.

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. So steht es im Römerbrief, Kapitel 10, Vers 12.

Mir fällt auf, dass das Wort „alle“ zweimal in diesem kurzen Vers vorkommt. Es scheint also wichtig zu sein. Paulus möchte damit betonen: Alle dürfen zu Jesus kommen. Wirklich alle. Nicht nur die, die jüdischer Herkunft sind - und nicht nur die, die einen heidnischen Hintergrund haben, sondern alle. Nicht nur die aus frommen Elternhäusern, sondern auch die, die vom christlichen Glauben keine Ahnung haben, die nicht damit groß geworden sind. Sie dürfen zu Jesus kommen. Zu Jesus, der hier „der Herr“ genannt wird.

„Der Herr“ - das klang damals noch ganz anders, als wir das heute wahrnehmen. Im alten Rom hat man den Kaiser „Herr“ genannt. Er war der „Herr“, der verlangt hat, dass die Leute ihn wie einen Gott verehren. Aber die Christen sagten dazu: „Nein, wir verehren nicht den Kaiser, wir verehren nur unseren Herrn Jesus Christus.“ So nannten sie Jesus auch „den Herrn der Herren“. Ihn anzurufen, das hieß, Jesus als den zu sehen, der höher steht als der weltliche Kaiser. Jesus ist der, der das Heil bringt. Der das Leben in Ordnung bringt.

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen, schreibt Paulus. Und wenn er sagt „reich“, dann meint er hier nicht, dass jemand viel Geld oder Güter besitzt, sondern es ist etwas, das über Materielles hinausgeht. Es ist etwas von Gottes Wesen, das er mit uns teilt.

Ich kenne Menschen, die unterschiedlich reich an Geld sind. Aber sie sind im Herzen erfüllt von Gott, der sie beschenkt, der ihnen Kraft gibt, jeden Tag immer wieder neu. Seine Reichtümer verschenkt Gott nicht nur an Menschen aus frommen Elternhäusern, sondern an jeden, der sich auf ihn einlässt. Alle sind eingeladen, Jesus als den Herrn anzurufen und sich beschenken zu lassen mit seiner Liebe, seinem Frieden, mit Hoffnung und Zukunft. Mit so vielem, was das Leben bereichert.

Als Christ gehe ich den Weg mit Jesus nicht alleine. Andere stehen an meiner Seite. Manche davon mit demselben Hintergrund. Andere ganz anders. Aber es ist ein Herr. Und so ist es gut, wenn wir gemeinsam den Blick auf ihn richten und ihn anrufen.

Ich glaube, dass das den Christen im 1. Jahrhundert geholfen hat, miteinander klarzukommen. Und wenn wir heute - durch Jesus vereint - Mitmenschen annehmen können, die anders sind als wir selbst - es würde mich nicht wundern, wenn sie uns sogar bereichern.

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