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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Von allem viel

Markus Baum über 2. Korinther 9,8.

Gott kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.

2. Korinther 9,8

Viele Superlative auf einmal – „alles bestens, immer und ausnahmslos“ - so etwas macht mich misstrauisch. Denn die Menschheit hat in vielen tausend Jahren Kulturgeschichte gelernt: Selten gibt es mal eine Zeit, in der alles nur gut ist und wo von jeder denkbaren Ressource mehr als genug zur Verfügung steht. Normal ist eher: Wenn es an einer Stelle flutscht, dann klemmt es eben an einer anderen.

Viele Superlative auf einmal – das gehört zum Besteck der Werbefachleute. Der sagenhafte Doktor Eisenbart im späten 17., frühen 18. Jahrhundert konnte angeblich so ziemlich jedes Leiden heilen; zu seinem Glück haben seine Heilmethoden zumindest bei prominenten Patienten angeschlagen, sonst wäre es ihm vermutlich schlecht ergangen.

Mit Heilsversprechen sieht es ganz ähnlich aus: Wer gackert, muss auch Eier legen. Wenn also der Apostel Paulus im 2. Korintherbrief mit Superlativen nur so um sich schmeißt, dann war das vermutlich mit Erfahrung unterlegt. Was schreibt Paulus vor knapp 2.000 Jahren im 2. Korintherbrief Kapitel 9: „Gott kann euch JEDE Gabe IM ÜBERFLUSS schenken. So habt ihr in JEDER Hinsicht und zu JEDER Zeit ALLES, was ihr zum Leben braucht. Und dann bleibt immer noch MEHR ALS GENUG übrig, damit ihr anderen REICHLICH Gutes tun könnt.“

Wow. Zumindest Gott hat von allem ganz viel – und ist, wenn Paulus recht hat, auch bereit, dieses Füllhorn großzügig auszuschütten über den Leuten, die ihm vertrauen. So großzügig, dass andere Menschen auch noch etwas abbekommen. Das funktioniert dann, wenn die Beglückten von ihrem unverhofften Überfluss etwas bereitwillig abtreten. Dann – und nur dann - klappt das auch mit diesem geballten Vorkommen von Superlativen.

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Kommentare (3)

Scherà /

Ina F. /

Prima, auch mal hinterfragende Töne. Leider ist ja kein Platz um das dann in der Tiefe näher zu beleuchten. Der Ansatz diese Superlative einer angedeuteten Lösung zuzuführen ist aber auf alle Fälle ein hilfreicher Ansatz.

KHM /

Ein positiver mutmachender Vers gerade anders herum ausgelegt. Geht auch!