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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott liebt das Recht

Oliver Jeske über Psalm 37,28.

Ich stand noch nie vor Gericht. Und ich bin froh darüber. Selbst eine Aussage als Zeuge soll nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sein – so habe ich mir sagen lassen. Außerdem hab ich’s nicht so mit den Paragrafen. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich drehe keine krummen Dinger. Aber das Recht ist für mich für das Leben da. Und nicht das Leben für das Recht. Wenn es dem Leben, der Gemeinschaft dient, dann lasse ich im Zweifel auch mal Fünf gerade sein.Und nun stolpere ich über eine Aussage in der Bibel:

Der HERR hat das Recht lieb. (Psalm 37,28 )

In einem anderen Zusammenhang würde ich sagen: Hier handelt es sich um eine Aussage über einen Nerd – einen von der Sorte, die nie genug von ihrem Jurastudium kriegen konnten. Doch hier geht es um Gott. Und ich schaue genauer hin. Der Psalm, in dem diese Beschreibung Gottes steht, handelt von einer verstörenden Erfahrung: Oft geht es denen, die über Leichen gehen, scheinbar besser als denen, die ehrlich bleiben.

Doch das stimmt nicht! Gott stellt sich an die Seite der Ehrlichen und Aufrichtigen. Weil Gott das Recht liebt, kann er sogar im wahrsten Sinne des Wortes einen heiligen Zorn entwickeln auf alle Ungerechtigkeit und auf die, die sie zu verantworten haben.

Gott hat das letzte Wort. Er ist kein Paragrafenreiter, sondern einer, der die Menschen liebt - und das Leben. Damit das Leben gelingt, und damit es Menschen gut geht, deshalb liebt Gott das Recht.

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