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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Fast überzeugt

Markus Baum über Apostelschichte 26,27f.

Paulus sprach: Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.

Apostelgeschichte 26,27–28

Wir schreiben das Jahr 58 nach Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt – übrigens auch halb Germanien, halb Nordafrika, ganz Syrien und ganz Judäa. Dort, am östlichen Rand des römischen Weltreiches, regiert Herodes Agrippa II. Ein König von Roms Gnaden – die Römer können keine Händel mit den religiösen Autoritäten des Judentums gebrauchen. An dieser Front soll Herodes Agrippa für Ruhe sorgen.

Der Mann hat in Rom eine umfassende Bildung genossen und ist ein kluger Kopf. Ist auch mit dem Glauben des Volkes Israel vertraut. Bei einem Besuch in der Residenz der römischen Kolonialverwaltung in Cäsarea bekommt Agrippa einen Gefangenen vorgeführt. Paulus. Ein Jude aus Tarsus, einst Schüler des großen Rabbis Gamaliel. Erst entschiedener Gegner des Wanderpredigers Jesus von Nazareth und der christlichen Bewegung, die auf ihn zurückgeht – inzwischen ist Paulus selbst ein Herold dieser Bewegung.

Paulus bekommt Redezeit vor Herodes Agrippa und nutzt seine Chance. Er berichtet dem König, was er mit Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen erlebt hat, und warum ihm die jüdischen Autoritäten das Leben schwer machen. Schließlich fragt er: „König Agrippa, glaubst du den Propheten? Ich weiß, dass du ihnen glaubst!“  Und was gibt Agrippa ihm zur Antwort: „Es fehlt nicht viel, und du überzeugst mich noch, Christ zu werden!“

Vorsicht und politisches Kalkül hindern Agrippa, Christ zu werden. Er ist fast überzeugt. Nur fast. Fast drin – also immer noch draußen. Und so wird der König von Roms Gnaden rechts und links überholt von Menschen, die ganz einschlagen, sich ganz einlassen auf Jesus Christus. 

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