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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Not lehrt beten

Horst Kretschi über Psalm 80,19

Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.

Psalm 80,19

Not lehrt beten! - So sagt ein Sprichwort. Und es ist was Wahres dran. Wenn es im Leben rund läuft und keine dunklen Sorgenwolken am Himmel stehen, ist das Leben der reinste Sonnenschein und beten ist nicht notwendig. Läuft doch alles glatt. Warum Gott belästigen? Aus dieser Haltung kann aber eine Einstellung erwachsen, die dann irgendwann dahin führt, dass ich den Eindruck habe, mein Leben doch ganz prima ohne Gott bewältigen zu können. Warum belästigt mich Gott? Ich brauche ihn nicht. Und seine Gebote sind ja mehr als Vorschläge zu verstehen, vielleicht geht es anders ja auch ganz gut. Das Volk Israel hat genau das durchgemacht. Die Folgen des von Gott befreiten Lebens schildert der Pslamschreiber Asaf in Psalm 80. Da ist viel von Tränen die Rede, von Not und Elend. Das Ganze gipfelt dann in den Worten: "Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen." In ihrer Not erinnern sich die Israeliten an Gott und was aus ihnen geworden ist, als sie Gott verlassen haben. In ihrer jetzigen Lage, kann nur noch ein Wunder - also Gott helfen.  Asafs Worte sind ein Versprechen, das Millionen Menschen schon so formuliert haben. "Gott, wenn Du mir aus dieser Patsche hilfst, dann will ich mich bessern und dies und das tun"! Doch so schnell so ein Versprechen gegeben ist, so schnell ist es auch wieder vergessen. Weil, wenn Gott dann geholfen hat, dann läuft das Leben ja wieder rund und warum sollte ich Gott belästigen? Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der Not einen Gott haben, an den Sie sich wenden könne und der Sie hört. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie danach nicht vergessen, wer Ihnen mal wieder geholfen hat.

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