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Gedanken zum Tag

Oliver Jeske über Psalm 39,14

Lass ab von mir, dass ich mich erquicke, ehe ich dahinfahre und nicht mehr bin.

Psalm 39,14

Wie kann Gott all das Leid in der Welt zulassen? Und warum muss ich leiden? Eine berechtigte Frage! Auch den israelitischen König David hat sie vor 3.000 Jahren umgetrieben. Der 39. Psalm in der Bibel berichtet: Zunächst hat David diese Anklage an Gott sich selbst verboten. Nach dem Prinzip: Ein frommer Mensch tut das nicht.

Doch irgendwann hält er es nicht mehr aus und sein Schmerz bricht aus ihm heraus. Und schließlich gipfelt das Ganze in einem Gebet … nein, eher in einer flehenden Anklage:

„So lass mich doch in Frieden!

Ich will noch ein wenig fröhlich sein, 

bevor ich gehen muss und nicht mehr bin.“ (Psalm 39,14 - BasisBibel)

Dann endet dieser Psalm. Der Vorhang fällt. Und ich denke mir: Das kann doch nicht wahr sein! Da fehlt das Happy End.

Tatsächlich, es fehlt. Und damit wird mir erneut klar: Die Bibel ist kein weltfremdes Buch. Sie nimmt mich in meinen Nöten und Zweifeln ernst. Ja, Gott hält meine Anklagen an ihn aus. Sie sind okay. Und er hält es mit mir aus, wenn es auf manches „Warum?“ in dieser Welt keine Antwort gibt. 

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