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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Dann sag es doch!

Tobias Schier über Micha 6,3

Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir!

Micha 6, 3

Dann sag es doch!

Worum geht’s beim Streiten? Richtig: Darum, wer Recht hat. Ein Rechtsstreit. Das ist nicht nur vor Gericht so, sondern auch im Sandkasten oder wenn‘s um die leer gefutterte Keksdose geht. Jeder kämpft für sein Recht, weil er glaubt, dass er recht hat.

Ich habe gemerkt: Oft bin ich viel zu schnell dabei, einen Streit zu beenden oder eine schnelle Lösung zu finden. Schweigend streiten finde ich ganz schwierig. Dabei ist es doch wichtig, die Dinge anzusprechen. Ich sollte auch nicht jeden Streit im Keim ersticken, sondern ihn auch mal ausfechten. Streiten will ja schließlich gelernt sein. Nur wer streiten kann, wird auch zu einer Lösung kommen. Ganz wichtig beim Streiten ist unter anderem die Offenheit und Ehrlichkeit beider Seiten.

Das gilt für Menschen, das gilt aber auch für Gott. Ja, richtig gehört: Auch Gott kann streiten. Das hat er zum Beispiel vor 2.700 Jahren gemacht, mit dem Volk Israel, dass scheinbar unzufreiden mit seiner Situation war. Kann ich nachlesen im Buch des Propheten Micha. Gott scheint vollkommen überrascht und fragt durch den Propheten das Volk ziemlich direkt und gerade heraus: „Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir!“

Da will jemand wissen, was er falsch gemacht hat. Sagt offen, dass er etwas nicht versteht und zeigt Interesse am anderen und an einer Lösung. Warum? Damit man einander wieder in die Augen schauen kann, Dinge hinter sich lässt und gemeinsam in die Zukunft geht. Haben Sie ein ungeklärtes Problem mit Gott? Dann sprechen Sie es an? Haben sie ein ungeklärtes Problem mit einem Menschen? Dann sprechen Sie es an. Ehrlich, Lösungsorientiert und mit dem Ziel einer gemeinsamen Zukunft.

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