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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Muss ich die kennen?

Markus Baum über Jesaja 62,11

Der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!

Jesaja 62,11

Was hat die Tochter Zion im Wonnemonat Mai verloren? Die gehört doch in die Adventszeit, oder? Auf den Gedanken kann man kommen, wenn man sich anschaut, was die Herrnhuter Brüdergemeine als Losung für den heutigen Tag ausgegeben hat. Einen Satz aus den letzten Kapiteln des ziemlich dicken Buches des Propheten Jesaja, nämlich: „Der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!“ (Jesaja 62,11).

Wer ist das überhaupt – muss ich diese „Tochter Zion“ kennen? Nun, zunächst einmal ist Zion ein genau bestimmbarer Ort und ist auch unter dem Namen Jerusalem bekannt. Vor 3000 Jahren stand dort noch eine Festung der Jebusiter. Die hat David, der zweite König Israels, zu seiner Hauptstadt erhoben und erweitert. Und auf dem Kamm des Berges Zion hat Davids Sohn Salomo den Tempel für den Gott Israels errichtet.

Zum andern ist Zion aber auch eine Person, trägt eindeutig weibliche Züge. Die Lady wird in der hebräischen Bibel abwechselnd als Jungfrau, dann wieder als Erstgebärende in den Wehen, schließlich sogar als trauernde Witwe beschrieben. Kein Wunder, wenn man sich das Schicksal Jerusalems vor Augen hält:

Vor 2600 Jahren wurde die Stadt von den Babyloniern eingenommen und geschleift, die Einwohner ins Exil verschleppt, der Tempel zerstört. Aber das sollte nicht das Ende sein. Die Propheten Israels haben der Tochter Zion im Namen Gottes eine glückliche und vor allem friedliche Zukunft angekündigt.

Das kann die Stadt Jerusalem, das können ihre Bewohner gut gebrauchen. Denn bis heute ist kaum ein Platz auf der Welt so umstritten wie dieser. Die Tochter Zion wird von vielen beansprucht. Entscheidend ist: Gott passt auf sie auf.

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