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© Gerd Altmann / pixelio.de

22.10.2012 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Ella Friesen

Was ist mein Mehrwert?

Gott lädt mich ein, einfach nur dabei zu sein bei seinem „Festessen“ – unabhängig davon, wer ich für die Menschen bin. Eine Andacht zu Lukas 14.

Neulich war ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, weil ich einen Mehrwert für den Gastgeber hatte: beim Vorbereiten, Gäste bedienen und aufräumen. Umgekehrt war mein Bruder bei einer anderen Feier nicht eingeladen. Das führte ihn zu der Überlegung, ob er keinen Mehrwert für den Gastgeber hatte.

Immer wieder werde ich mit der Frage konfrontiert: Welchen Mehrwert besitze ich? Was macht  mich attraktiv für bestimmte Menschen – als Gast oder als Arbeitnehmer? Was qualifiziert mich dabei zu sein? Vielleicht kennen Sie diese Fragen.

Ich brauche keinen Mehrwert

Wenn ich mich mit meinen Fragen an Gott wende, fällt mir sofort ein Gleichnis von Jesus aus dem Neuen Testament ein: Ein Gastgeber, der ein Festessen veranstaltet. Bis ins kleinste Detail hat er alles vorbereitet für seine Gäste. Er wünscht sich, dass alle seine Freunde einfach nur dabei sind und das Festessen genießen. Doch seine Freunde haben keine Zeit. Jeder hat irgendeine Sache zu erledigen, die wichtiger ist. Also beschließt der Gastgeber, seinen Diener noch einmal loszuschicken und die Menschen von der Straße einzuladen. „Hol die Armen, die Behinderten, die Blinden und die Gelähmten herein.“, lautet der neue Befehl. (Lukas 14, 15-24)

Was sind das für Menschen, die auf einmal zu diesem exquisiten Festessen eingeladen werden? Der Gastgeber kennt sie nicht einmal, bevor sie zu seiner Feier erscheinen. Sie gehören weder zu seiner Familie noch zu seinen Freunden. Sie werden nicht ausgesucht, weil sie in besonderer Weise qualifiziert sind. Ganz im Gegenteil, es sind Menschen, die in keiner Beziehung zum Gastgeber stehen. Sie leben am Rand der Gesellschaft, ohne einen Mehrwert für den Mann, der sie einlädt. Doch sie sind die Menschen, die „Ja“ zu der Einladung gesagt haben, die sie bekommen haben.

Das ist die Art, wie Gott mit uns Menschen umgeht. Er richtet seine Einladung nicht an Menschen, die schon besondere Qualifikationen mitbringen. Bei Gott muss ich keinen Mehrwert haben, um anerkannt oder akzeptiert zu sein. Ich bin eingeladen, so wie ich bin. Meine Sorgen um den perfekten Lebenslauf oder Bonuspunkte, die mich in irgendeiner Weise attraktiv machen, kann ich getrost wieder loslassen. Wie ich das mache? Indem ich meinen Blick auf Gott richte, seine Gegenwart suche. Es wird immer Menschen geben, die listenweise Ansprüche und Erwartungen für mich parat haben. Oder ich messe mich selbst an solchen Listen. Aber Gott erschuf mich nicht, damit ich diese erfülle. Meinen Wert bestimmt der Gastgeber, der mich schon vor langer Zeit eingeladen hat. Das möchte ich mir immer wieder neu bewusst machen.

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Kommentare (4)

Sabine /

Es ist so das Gott der Gastgeber uns so nimmt wie wir sind. Jedoch kann es finde ich eine Entwicklung geben ohne das Es dem in die Quere kommt und ein Mehrwert kann ja auch was tolles sein. In den mehr

Anonym /

zum titelbild...
was ist wohl mehr wert...
vor gott keiner
persönlich der Mann

Otto /

Ausgezeichnet !
Was ich noch nie dachte, erleuchtet meinen Weg !
Otto

Irina /

Klasse Gedanken, passend zu der heutigen Tageslosung aus 5 Mose 7, 7-8 und 1 Kor. 1, 28 - so sieht Gottes Auswahlsverfahren aus, ein Lob auf die Güte Gottes!!!
Gott ist gut, Gott ist großartig; mehr

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