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14.12.2007 / / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Marianne Hartmann

Überraschung! Eine bärige Begegnung

Stressig war´s gewesen die letzten Wochen: Eine unruhige Chefin, die es innerhalb weniger Stunden schaffte, die Arbeitsstätte in ein wahres „Hornissennest“ zu verwandeln, nicht gerade wenig Anspannung in „meiner“ kleinen Theatergruppe - noch dazu in den letzten Wochen vor der Premiere eines Stückes! Und auch des Nachts kam ich selten zur Ruhe: immer wieder hielten mich Albträume auf Trab.

Stressig war´s gewesen die letzten Wochen: Eine unruhige Chefin, die es innerhalb weniger Stunden schaffte, die Arbeitsstätte in ein wahres „Hornissennest“ zu verwandeln, nicht gerade wenig Anspannung in „meiner“ kleinen Theatergruppe - noch dazu in den letzten Wochen vor der Premiere eines Stückes! Und auch des Nachts kam ich selten zur Ruhe: immer wieder hielten mich Albträume auf Trab.

Genau da - ganz unverhofft - meldete sich eines Morgens A., ein guter Freund von mir. Auf der Durchreise von einer Veranstaltung wollte er einen kurzen Zwischenstopp bei mir machen, um bei einem Tee ein wenig zu plauschen. Leider verstrich die Zeit viel zu schnell, deshalb fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte, seine Stadt kennen zu lernen. Und ob ich hatte! So setzten wir uns in den Zug- und los ging´s!

Dort angekommen, bummelten wir gemeinsam durch „seine“ Stadt und er mimte sehr humorvoll den Stadtführer. Nach und nach spürte ich, wie innerlich wieder etwas Ruhe in mir einkehrte. Ja, dieser Spontan-Ausflug tat echt gut!

Doch nach einem Besuch in einem überfüllten Kaufhaus, in dem ich mich alles andere als wohl fühlte - vielleicht lag es an der arroganten Verkäuferin, die mich scheinbar nur widerwillig bediente oder an der Hektik um mich herum, griff ich irgendwann genervt die Hand meines Gastgebers und murmelte „Raus hier- sofort!“. Glücklicherweise fragte er nicht groß und lotste mich sicher Richtung Ausgang.

Kaum waren wir draußen, seufzte ich tief – und ohne dass ich etwas tun konnte, liefen mir die Tränen über die Wangen. Irgendwie musste diese angespannte Atmosphäre innerhalb dieses Kaufhauses so negativ auf mich gewirkt haben, dass all die ganzen „Nackenschläge“ der vergangenen Wochen, die ich bis dato immer stumm ertragen hatte, nun aus mir heraus “sprudelten“. Und natürlich auch der Schmerz. So stand ich also heulend mitten in dieser mir fremden Fußgängerzone. Wie peinlich! Ich fühlte mich entsetzlich klein und einfach wertlos.

A. hingegen tat genau das Richtige: er schloss mich in die Arme und hielt mich einfach. Als er spürte, dass ich wieder ruhiger wurde, blickte er mich an, lächelte, nahm meine Hände und flüsterte: „Mach mal Deine Augen zu!“ Verwirrt tat ich es. Ich hörte ihn seinen Rucksack öffnen. Dann nahm er meine Hand und legte sie auf etwas Weiches. „So, nun kannst Du sie wieder öffnen!“

Und was sah ich? Einen großen Teddybären! Was war der süß! A. musste ihn gekauft haben, als ich gerade ein Shirt anprobiert hatte! Er lächelte und sagte: „Das ist Bob. Der wird ab jetzt ganz doll auf Dich aufpassen und Dich trösten, wenn Du traurig bist! Denn er hat mir verraten, dass er Dich sehr mag! Genau so wie ich!“ Ich war sprachlos und konnte nicht anders als A. ganz gerührt in die Arme zu schließen und ein „Danke!“ zu murmeln.

Diese wunderbare Begegnung ist nun einige Jahre her. A. habe ich leider aus den Augen verloren, doch Bob ist mir mittlerweile ein treuer „Kuschelfreund“ geworden.

Auch Gott kann überraschen. Indem er z.B. solche Begegnungen schenkt: In Momenten, in denen wir selbst am allerwenigsten damit rechnen, greift Er ein - so wir es denn zulassen. Er schenkt uns Lichtblicke in der Dunkelheit. Einfach genial!

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