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© Ivan Oboleninov / pexels.com

13.05.2024 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Tobias Schier

Gute Nacht

Was Gott seinen Kindern im Schlaf gibt. Eine Andacht.

Als wir noch klein waren, hatte meine Schwester eine Puppe, bei der die Augen automatisch zuklappten, wenn sie sie hinlegte. Ich glaube, ich bin wie diese Puppe.

Wenn ich mich abends ins Bett lege, bin ich oft innerhalb von drei Minuten eingeschlafen. Manchmal möchte meine Frau mir noch das eine oder andere vom Tag berichten – und hört dann als stille Antwort mein tiefes Ein- und Ausatmen. Ich schlafe schnell ein, ich schlafe tief und fest und ich schlafe eigentlich immer gut. Aber es gibt auch andere Schlaftypen: die mit dem leichten Schlaf, die, die sich hin- und her wälzen, die, die immer schlecht träumen. Ich weiß nicht, welcher Schlaftyp du bist, aber ich weiß, dass Schlaf lebensnotwendig ist.

Gottes Geschenk in der Nacht

Deswegen habe ich früher mit unseren Kindern ab und zu auch folgenden Satz am Bett gebetet: „Gott, du bist nicht nur Herr über den Tag, sondern auch Herr über die Nacht. Lass uns gut schlafen.“ Schon der israelitische König Salomo schreibt in einem Psalm davon, wie Gott für uns in der Nacht sorgt: „Der Herr gibt’s den Seinen im Schlaf“ (Psalm 127,2). Der Psalm 127 ist ein Loblied für Gott. Salomo schreibt davon, dass alle Mühe nichts wert ist, wenn Gott nicht teilhat. Wenn Gott aber teilhat an meinem Leben, bekomme ich so vieles geschenkt.

Es gab eine Situation in meinem Leben, in der habe ich diesen Vers ganz praktisch erlebt. Noch jung verheiratet, wollten meine Frau und ich die Weihnachts- und Silvesterzeit in London verbringen. Als wir dort am Flughafen ankamen, stellten die Beamten fest, dass ihr Visum abgelaufen war. Meine Frau sollte am nächsten Tag mit dem nächsten Flug nach Deutschland zurückgeschickt werden – ohne mich. Das hätte bedeutet, dass wir Weihnachten und Silvester getrennt verbracht hätten.

Ich erinnere mich, dass ich in dieser Nacht zwei Dinge gleichzeitig tat: Ich habe geschlafen und gebetet. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich habe Gott teilhaben lassen an meinem Leben. Am nächsten Tag bekamen wir den Anruf, dass sie nicht zurückmusste, sondern in England bleiben konnte. „Der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.“

Körperliche Frischekur

Heute weiß ich, dass dieser Vers nicht nur für Sondersituationen gilt, sondern für jede einzelne Nacht: In jeder Nacht schüttet mein Köper Wachstumshormone aus, die dafür sorgen, dass sich Knochen, Muskeln und Organe erneuern können. Mein Immunsystem arbeitet auch im Schlaf. Es produziert vermehrt Abwehrzellen im Blut, die gegen Krankheitserreger kämpfen. Sie sorgen für den Heilungsprozess. Während ich schlafe, regeneriert sich das Gehirn. Abfallprodukte werden abgebaut und abtransportiert, Informationen des Tages in „wichtig“ und „unwichtig“ sortiert. Hier heißt schlafen aufräumen.

Gott beschenkt mich jede Nacht mit dem, was ich brauche. Er sorgt für mich und meinen Körper. Ohne, dass ich bewusst irgendetwas dafür tun könnte oder müsste. Gott erneuert mich jede Nacht. In neuer Frische kann ich sein Geschenk des nächsten Tages ganz neu erleben.

Ja, so konkret und körperlich verstehe ich die Aussage der Bibel auch: „Der Herr gibt es den Seinen im Schlaf“. In diesem Sinne: Gute Nacht!

Autor/-in

Tobias Schier

  |  Developer Redaktion

Tobias ist Developer Redaktion beim ERF. Er hat Germanistik und Medienwissenschaften studiert. In seiner freien Zeit schreibt er gerne und produziert Hörspiele. Tobias ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder.

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