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© Warren Wong / unsplash.com

04.09.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Jörg Kuhn

Gottes Hilfe

Warum wir zu jeder Zeit mit Gottes Treue rechnen dürfen.

„Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen soll.“ (Apostelgeschichte 26,22)

Blick in die Vergangenheit

Paulus erinnert sich und fasst zusammen: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag.“

Ein Denkmal soll uns an wichtige Ereignisse in der Vergangenheit erinnern, im Sinn von „denk mal“ darüber nach. Mir kommt der 6. November 1973 in Erinnerung als Gott vor meinen inneren Augen meinen Lebensfilm im Zeitraffer abspielte und mir zeigte, wie oft ich seine Hilfe und Bewahrung erlebt hatte. Das war so stark, dass ich mich an diesem Abend ganz bewusst für ein Leben mit Jesus entschieden habe. Ganz praktisch muss ich mir nur an den Kopf greifen als Denkmal, denn an meinem Kinn habe ich eine breite Narbe von der langen Landung auf der Straße nach einem Sturz mit dem Fahrrad.

An der Nasenwurzel erinnert mich eine Deformation an eine große Bewahrung, weil ich ebenfalls mit dem Fahrrad in hohem Tempo in eine Eisenstange donnerte, die ich nicht gesehen hatte. Und am Hinterkopf blieb eine Beule, nachdem ich mich bei einem LKW auf das hintere Trittbrett gesetzt hatte. Als er losfuhr, kriegte ich Angst, stieg ab und knallte rückwärts mit dem Kopf voll auf den Boden.

Aber ich denke auch an viele andere Wunder und Erfahrungen von Gottes Hilfe bis heute. Paulus zählt im 2. Korintherbrief Kapitel 11 eine Menge lebensgefährliche Situationen auf in denen Gott ihn bewahrt hat. Womöglich hatte er auch die in eine oder andere Narbe, die ihm ein Denkmal war.

Konkret sind einige Denkmäler in der Bibel erwähnt, zum Beispiel bei Samuel. Er nahm einen Stein, stellte ihn zwischen Mizpa und Schen auf und nannte ihn Eben-Eser – „Stein der Hilfe“ – , denn er sagte: „Bis hierher hat der Herr uns geholfen.“ Als das stärkste Denkmal empfinde ich das Kreuz, das mich an Jesus erinnert, dass er für all meinen Mist bezahlt, mich freigekauft und den Zugang zu Gott möglich gemacht hat.

Beachte die Gegenwart

Was Jesus getan hatte, veränderte das Leben von Paulus grundsätzlich und so schreibt er: „Ich stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben.“

Er war kein Dichter oder Romanschreiber, sondern ein wahrhaftiger »Journalist«, der berichtete, was er recherchiert, geprüft und erkannt hat. Ob alles politisch korrekt war, hat ihn nicht interessiert, sondern nur, dass nichts Eigenes hinzufügt und er ein brauchbarer, zuverlässiger Zeuge war.

Mir fällt es immer wieder schwer, wirklich ohne Ansehen der Person zu sagen, was ich denke, glaube und erkannt habe. Ich möchte niemanden vor den Kopf stoßen oder ärgern, und nebenbei möchte ich auch nicht abgelehnt und belächelt werden. Wachstumspotential und Motivation sind auf jeden Fall da und meine Arbeit als Redakteur, Lebensberater und Pastor gibt mir viele Möglichkeiten ein Zeuge von Gottes Hilfe und Plan zu sein.

Es gehört für mich auch zum Interessantesten darüber nachzudenken und herauszufinden, was die Bibel zu unserer heutigen Situation sagt. Das betrifft alle möglichen Beziehungen zum Partner, Kindern, Handwerkern, Beamten, Nachbarn etc., wo das ganze Spektrum von entspannt und harmonisch bis stressig und ätzend sein kann. Aber auch zu Geld, Macht, Karriere, Sexualität, Umwelt, Forschung usw. sind biblische Hinweise zu entdecken.

Schau in die Zukunft

Paulus erkannte: „Die Propheten und Mose  haben gesagt, dass es geschehen soll.“ Er bezog sich im konkreten Fall auf Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die mit Jesus erfüllt wurden.  Aber viele Voraussagen, auch über Jesus sind noch nicht vollständig passiert. Auf einiges warten wir noch, es ist noch Zukunftsmusik.

Prophetien, Geheimnisse und Schatzkarten faszinierten mich schon als Kind. Als ich neun Jahre alt war, bekam ich eine Bibel geschenkt, sogar noch in der verschnörkelten altdeutschen Schrift, die nicht so einfach zu lesen war. Das kleine „S“ sah aus wie ein kleines „F“, und dann gab es auch noch ein normales „S“. Es hatte einen Hauch von Geheimschrift, und Schatzkarten waren ja auch nicht in normalen gutlesbaren Druckbuchstaben geschrieben – so stellte ich es mir jedenfalls vor. Als erstes wollte ich den geheimnisvollsten Teil der Bibel lesen, die Offenbarung.

Ich weiß noch, wie die Erwachsenen die Stirn runzelten und mich beratschlagten, doch mit etwas einfacherem zu beginnen. Das war mir aber egal, denn ich fand die Offenbarung unheimlich spannend. Da ging richtig was ab, mit Feuer, Waffen, Kampf und geheimnisvollen Wesen. Es ging mir aber nicht nur um Action und so, sondern ich hatte schon damals ein großes Bedürfnis nach Gerechtigkeit – und Rache, weil ich in meiner Umwelt viel Ungerechtigkeit wahrnahm und zum Teil selbst erlebt hatte.

Auch heute rufe ich mir immer wieder in Erinnerung, dass Jesus wirklich dem ganzen Leid, Elend, Missbrauch und grenzenloser Gewalt ein Ende bereiten wird. Die Offenbarung ist das Buch der Bibel, das ich auch am häufigsten durchgelesen habe, weil es mir Hoffnung gibt, meine Wut und Bedürfnis nach Rache lindert. Und es bewegt mich immer wieder neu, wenn ich lese, dass Gott alle Tränen abwischen wird und es kein Leid mehr geben wird. Darauf freue ich mich riesig!


Die Offenbarung ist das Buch der Bibel, das ich auch am häufigsten durchgelesen habe, weil es mir Hoffnung gibt, meine Wut und Bedürfnis nach Rache lindert.

 Jörg Kuhn

Jörg Kuhn

  |  Redakteur und Regisseur

Eigentlich ist er ein Allrounder: Der gebürtige Schweizer liebt Humor mit Tiefgang, ist gelernter Architekt und Pastor und kreiert multimediale Produkte. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.

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Kommentare (1)

Norbert P. /

Sehr scön lieber Jörg. Der HERR segne Dich!

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