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26.11.2011 / Andacht zum ersten Advent / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Hans-Ulrich Minke

Gott kommt heute noch

Gott zu suchen und auf ihn zu warten - beides gehört zum Advent. Lassen wir uns auf diese Begegnung ein? Und was passiert, wenn wir es nicht tun?

Lesen Sie für den folgenden Impuls Psalm 24.

Zur Adventszeit gehört der 24. Psalm. Für viele beginnt die Adventszeit überhaupt erst, wenn sie "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" singen können und der Psalm sie auffordert, den "König der Ehren" auch bei sich einziehen zu lassen. Dabei sollten wir uns allerdings daran erinnern, dass sich in den letzten Jahren bei uns etwas geändert hat.

Die Adventszeit ist nicht mehr die Bußzeit, in der wir einen geistlichen Kehraus veranstalten. Sie ist zur Vorweihnachtszeit geworden, in der die Freude von Weihnachten vorweggenommen wird. Umso nötiger haben wir den 24. Psalm, weil er gängige Erwartungshaltungen korrigiert und neue Akzente setzt. Was wir in diesen Festwochen erwarten sollen, ist nicht zuerst Ruhe und Besinnung, Friede und Harmonie in den Familien. Wir sollen zuerst Gott erwarten, der zu seinem Volke kommt.

Der 24. Psalm ist mit seinen Fragen und Antworten eine Gottesdienstordnung. Zu Anfang erinnert sie an die Größe und Macht Gottes, die der Mensch in der Schöpfung erlebt. Wenn Gott so groß ist, dann darf der Mensch ihm nicht unvorbereitet begegnen. Nur wer reinen Herzens ist und reine Hände hat, darf auf den heiligen Berg steigen, sagt der 24. Psalm; aber er sagt noch mehr: Wer oben angekommen ist, muss damit rechnen, dass die Tore des Tempels von Jerusalem für Gott zu niedrig sind. Wenn Gott kommt, dann braucht er ganz andere Türen.

Wir Christen steigen nicht mehr auf den Berg in Jerusalem. Gott ist für uns mit Jesus Christus erschienen, und er ist immer aufs Neue da, wenn wir zum Gottesdienst zusammenkommen und die Sache Jesu zu unserer Sache machen. Die Tore müssen wir trotzdem weitmachen und die Türen in der Welt hoch. Jeder kennt die Widerstände, die wir im alltäglichen Einerlei gegen Gott entwickeln. Glaube ist kein Eigentum, das uns ein für alle Mal sicher wäre. Wer Gott nicht erwartet, der hat keine Zukunft, und ist nichts als ein Mensch, der nichts mehr erwartet und sich mit dem abfindet, was er hat. Die Adventszeit ermutigt uns, von Gott neue Anstöße für ein bewusstes, aufgeschlossenes Leben zu erwarten.

Gebet: Komm, o mein Heiland Jesus Christ, meines Herzens Tür dir offen ist.


Der Impuls stammt aus dem Buch Mit der Bibel durch die Advents- und Weihnachtszeit. Wir danken dem Kreuz Verlag für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.

Mit der Bibel durch die Advents- und Weihnachtszeit
Kreuz Verlag
ISBN: 3451610515
Umfang: 160 S.
12,95 € (D)

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Eine Buchvorstellung finden Sie hier.

 

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Kommentare (1)

Rosemarie S. /

Vielen Dank für diesen wunderschönen Beitrag. Wenn nur recht viele so denken würden, dass man Glauben nicht auf einmal und auch nicht ein für alle Mal lernt.
Gesegnete Adventszeit
wünscht Rosemarie Such

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