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© Josh Hild / unsplash.com

02.01.2008 / Bibel / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Gerda Neser

Josefs Träume

In der Bibel sind Träume oft sehr wichtig, denn Gott selbst spricht durch Träume zu Menschen.

Bei Träumen denke ich an meine eigenen, oft wirren Träume. Am Morgen weiß ich meist nur noch bruchstückhaft, was ich geträumt habe. Dann schüttle ich den Schlaf ab, versuche wach zu werden und konzentriere mich auf den Tag, der vor mir liegt. Meine Träume haben keine wirkliche Bedeutung für mein Leben. Sie sind wahrscheinlich nur eine Reflektion und Verarbeitung vergangener Erlebnisse. In der Bibel sind Träume oft sehr wichtig, denn Gott selbst spricht durch Träume zu Menschen. Zum Beispiel im Leben des Jungen Josef, dessen Lebensgeschichte im 1. Buch Mose ab Kapitel 37 beschrieben wird.

Josef ist bei seinen elf Brüdern nicht allzu beliebt, da ihn sein Vater bevorzugt. Als er von seinen außergewöhnlichen Träumen erzählt, verschlechtert das die Situation nur. Denn er hat von Garben auf dem Feld geträumt. Und die Garben seiner Brüder haben sich im Traum tief vor seiner Garbe verneigt. Ein zweiter Traum ist ganz ähnlich: Da sind es Sonne, Mond und elf Sterne gewesen, die sich vor ihm verneigt haben. Wütend erwidern seine Brüder, ob er König über uns werden oder dich als Herr über uns aufspielen wolle. Und sie hassen ihn noch mehr wegen seiner Träume und seiner Worte. Sogar sein Vater rügt ihn dafür: »Ich und deine Mutter und deine Brüder, wir alle sollen uns vor dir niederwerfen?« Was bisher niemand weiß – auch Josef selbst nicht: Diese Träume sind Prophezeiungen Gottes, also Bilder, die ihm die Zukunft und Gottes Pläne zeigen.

Doch was bald darauf passiert, sieht ganz und gar nicht nach Gottes Plänen aus, denn Josefs Brüder verkaufen ihn in die ägyptische Sklaverei. So kommt Josef zu einem Hofbeamten des Pharao. Dort geht es ihm recht gut, bis er unschuldig durch Intrigen ins Gefängnis gerät. Dort sitzen auch der höchste Mundschenk und Küchenmeister des Pharao. Diesen deutet Josef die Träume, die sich bald bewahrheiten: Der Mundschenk bekommt seine Stellung zurück, der Bäcker wird gehenkt. Als auch der Pharao seltsame Träume hat, berichtet der Mundschenk von Josef, der Träume hatte deuten können.

Der Pharao lässt den Gefangenen holen und fragt, ob er seine beiden Träume auch deuten könne: Sieben gut aussehende, wohlgenährte Kühe weiden, als sieben hässliche und magere Kühe kommen und die wohlgenährten auffressen. der zweite Traum ist dem ersten ganz ähnlich: An einem Halm wachsen sieben Ähren, prall und schön. Dann aber wachsen auch sieben kümmerliche, ausgedörrte Ähren, die die prallen und schönen Ähren verschlingen.

Josef sagt, nicht er könne die Träume deuten, sondern die Antwort käme von Gott. Josef deutet die Träume: Es würden sieben Jahre des Überflusses kommen und danach sieben Jahre Dürre. Josef rät, Vorräte zu sammeln um die sieben dürren Jahre zu überstehen. Der Pharao wählt Josef daraufhin zum Verwalter, weil er seinen Aussagen bzw. denen Gottes vertraut. So wird Josef der zweite Mann im Staat Ägypten.

Als die sieben Jahre Hungersnot herrschen, ist Ägypten das einzig versorgte Land, das auch anderen helfen kann, die Hungersnot zu überstehen. Auch die Brüder Josefs ziehen nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Josef hat in seiner neuen Position schier uneingeschränkte Macht. Und als seine Brüder kommen, müssen sie sich, wie in den ersten Träumen Josefs, vor ihm verneigen. Lies doch einmal die ausführliche Geschichte. Du findest sie im Ersten Buch Mose, ab Kapitel 37 bis einschließlich Kapitel 50 (gleichzeitig das Ende des ersten Mosebuchs)

Josefs Träume waren von Gott. Die Aussagen dieser Träume waren zugleich der Auslöser für das, was passieren sollte. Auslöser der Wut der Brüder aber auch der Beginn einer unvergleichlichen Karriere: Vom verhassten Bruder zum Sklaven, der durch eine Gabe Gottes zum mächtigsten Mann neben dem Pharao in Ägypten wurde und so seine Brüder retten konnte. Josef erklärte seinen Brüdern den größeren Plan Gottes, der alles zum Guten wendete. Die Familie hätte die Hungersnot sonst wohl nicht überlebt.
An Josefs Geschichte lässt sich gut erkennen, dass Träume nicht nur wirres Zeug sein müssen. Gott redete durch Träume. Warum sollte sich das heute verändert haben?

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