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02.01.2008 / / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Ulla Schmidt

Mit Träumen richtig umgehen

„Träume sind Schäume“ – sagen die einen, während andere behaupten: „Meine Träume enthalten wichtige Botschaften“. Was sind Träume? Warum träumen wir überhaupt? Und was haben sie zu bedeuten bzw. wie können wir sie deuten?

„Träume sind Schäume“ – sagen die einen, während andere behaupten: „Meine Träume enthalten wichtige Botschaften“. Was sind Träume? Warum träumen wir überhaupt? Und was haben sie zu bedeuten bzw. wie können wir sie deuten?

Träume sind mehr als nur wirre Impulse unseres Gehirns. Träume sind sozusagen mein „privates nächtliches Filmtheater“. Ich selbst bin sowohl Produzent, Regisseur, als auch Schauspieler und Zuschauer meines Theaterstücks. Jeder Mensch träumt – auch die, die morgens sagen: „Ich habe nicht geträumt.“ Letztere erinnern sich nur nicht mehr daran. 

Erlebnisse verarbeiten

In Träumen verarbeite ich zum einen das Tagesgeschehen. Was ich tagsüber erlebt habe, taucht im Traum wieder auf. Ganz wichtig: Träume regulieren Stimmungen, helfen Stress zu verarbeiten oder Probleme zu lösen. Träumen zu können ist ein Geschenk, ein Geschenk Gottes an mich. Denn wer für längere Zeit am Träumen gehindert wird, etwa durch Schafentzug, wird krank. Träume haben also heilende Kraft.

Manche Menschen führen ein Traumtagebuch. Gerade weil Träume sich so schnell wieder verflüchtigen, kann das Notieren hilfreich sein. So kann ich viel über mich selbst entdecken. Denn wenn ich schlafe, öffnen sich die Archive meiner Seele. Durch meine Träume kann ich also verborgene Vorgänge meiner Seele betrachten. In manchen Träumen können also wichtige Botschaften stecken. Die kann ich entdecken, wenn ich bereit bin, mich mit den Farben, Gefühlen und Symbolen meines Theaterstücks auseinanderzusetzen. 

Ein anderer Mensch

Einige Menschen „erlauben“ sich Manches erst im Traum, was sie im Wachzustand verdrängen, weil sie sich schämen oder Angst davor haben. Andere träumen „Unerledigtes“ oder was sie zu leben vermeiden. So kann ein schüchterner Mensch im Traum zum Draufgänger werden.

Es gibt keine Patentrezepte, einen Traum richtig zu deuten. Auch ein Traum-Lexikon ist nicht hilfreich, denn jeder Traum ist mein persönliches schöpferisches Werk. Da helfen allgemeine Symbole nicht weiter. Was also tun, wenn ich mich zwar an einen Traum erinnere, aber nicht weiß, was er bedeutet, oder sogar eine wichtige Botschaft enthält? 

Träume deuten?

Ich kann mich fragen:
  • Was habe ich in den letzten Tagen erlebt?
  • Habe ich diese Erfahrungen und Erlebnisse im Traum verarbeitet?
  • Was war das Thema des Traums?
  • Und woran in meinem Leben erinnert mich das Traumthema?

    Eine große Rolle spielen die Gefühle. Deswegen ist es gut, sich zu fragen:
  • Was habe ich im Traum gefühlt?
  • Mit welcher Stimmung bin ich aufgewacht?

    Auch auf die Verhaltensweisen aller im Traum vorkommenden Personen zu achten ist wichtig:
  • Wer macht was mit wem und wozu?
  • Sind konkrete Lebensprobleme im Traum zur Sprache gekommen?
  • Was ist der Tenor meines Traums – wie könnte ich den Traum in einem Satz wiedergeben?

    Wenn ich öfter das Gleiche träume, stecken wahrscheinlich wichtige Botschaften darin. Ich sollte diesen Traum besonders gut bedenken, am besten zusammen mit einem Menschen meines Vertrauens. Auch bei Alpträumen empfiehlt sich das. Gegebenenfalls fachliche Hilfe suchen. Dabei ist auch immer zu beachten: Träume können nicht nur unterbewertet, sondern auch überbewertet werden. Wenn ich in jedem Traum wichtige Botschaften entdecken will, gerate ich leicht in eine Abhängigkeit. 

    Wenn Gott redet

    In der Bibel kann ich entdecken, dass Gott durch Träume redet. Es kann sein, dass Gott mir durch einen Traum etwas zu sagen hat. Zum Beispiel eine Lösung für ein Problem. Oder Gott will mich warnen oder ermutigen, in eine bestimmte Richtung weiterzugehen. Aber auch hier möchte ich empfehlen, mit einem Freund darüber zu sprechen.

    Träume sind ein großartiges Geschenk und können mir viel sagen. Deswegen mein Wunsch: Träume gut! Und träume weiter

    Literatur-Hinweis:
    Träume - Spiegel der Seele, Reinhold Ruthe
    Brendow-Verlag, Moers 

    Anm. d. Redaktion:
    Ulla Schmidt, unsere Gesundheitsministerin, träumt von ihrer Gesundheitsreform.
    Unsere Ulla Schmidt, arbeitet als Seelsorgerin, hat aber außer dem Namen nichts mit der Aachenerin in Berlin zu tun.
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    Kommentare (1)

    Alex /

    Das ist ein brillianter Artikel über Gottes Liebe, die auch in den Träumen, die er uns schenkt, um uns seiner guten Wege zu führen und uns den richten Weg zu zeigen, so deutlich zum Ausdruck kommt. mehr

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