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© Ramiro Pianarosa / Unsplash.com

13.08.2020 / ERF GlobalHope / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Ein Suchender wird zum Lehrer

Hakim aus dem Nahen Osten teilt über USB-Sticks und SD-Karten das Evangelium mit anderen.

 

Hakim* stammt aus einem Land im Nahen Osten. Wie viele seiner Landsleute ist Hakim als Muslim aufgewachsen. Heute ist er Christ und erzählt anderen Menschen in seinem Land von Jesus. Wie ist es dazu gekommen?

 

Eines Tages schaltet Hakim das Radio an. Gerade läuft eine spannende Sendung. Sie erzählt von Gott. Hakim wird neugierig. Fragen kommen in ihm auf und er meldet sich bei dem Radioteam von TWR Arabic Ministries. Freundlich beantworten sie seine Fragen. Immer öfter ruft er sie an, schickt ihnen Briefe und Emails. Die Antworten, die das Team ihm gibt, erklären Hakim den christlichen Glauben so, dass er schließlich bereit ist, eine Entscheidung zu treffen: Hakim wird Christ. Die Radiosendungen hört er weiterhin – sie helfen ihm, im Glauben zu wachsen und mehr über Jesus zu verstehen. Viele seiner Fragen werden dadurch beantwortet, andere Fragen richtet er weiter direkt an das Team. Besonders die Programme über Nachfolge und Jüngerschaft sprechen ihn an.

Schließlich wird Hakim klar: Ich möchte das, was ich erlebt habe, mit anderen Menschen in meinem Umfeld teilen.

Ein Missionar mit USB-Sticks und SD-Karten

Doch die Entscheidung, dies auch wirklich zu tun, ist keine leichte für ihn. Nicht nur sein Land ist muslimisch geprägt, sondern auch sein Umfeld – seine Freunde und seine Familie. Wie werden sie wohl darauf reagieren, wenn er ihnen berichtet, dass er Christ geworden ist? Und was werden sie tun, wenn er beginnt von seinem neuen Glauben weiterzuerzählen?

Aber je länger er abwartet, desto klarer wird Hakim: Egal, was passiert, er muss vor anderen seinen Glauben bekennen. Also fängt er ganz klein an und beginnt, einigen wenigen Leuten von Jesus zu erzählen. Das christliche Radioteam schickt ihm ein paar USB-Sticks und SD-Karten mit Inhalten des Jüngerschaftsprogramms, das ihm selbst geholfen hat, den christlichen Glauben zu verstehen. Hakim gründet einen Bibelkreis und lädt eine Handvoll Interessierte dazu ein. Ihnen erzählt er von der Bibel und gibt ihnen die Inhalte von TWR weiter. Langsam, aber sicher wächst die kleine Gruppe.

Vorsichtig, aber begeistert für Jesus werben

Mittlerweile sind mehrere solcher Gruppen entstanden; in einer allein treffen sich bereits 16 Leute mit Hakim zum Bibellesen. Dieser ist überzeugt, dass die Gruppen sich schnell verdoppeln oder verdreifachen könnten. Aber er muss vorsichtig bleiben. Die Möglichkeiten, sich als Christen zu treffen, sind in seinem Land begrenzt. Da er weiß, in welcher Gefahr er und die Gruppenteilnehmer stehen, hält Hakim die Gruppen daher klein. Sehr oft wünscht er sich, dass Christen in seinem Land irgendwann einmal mehr Freiheiten haben, sich zu treffen und miteinander auszutauschen.

Das Team von TWR Arabic Ministries ist begeistert über Hakims Einsatz. Sie berichten: „Hakim mailt uns sehr oft, wenn wieder zwei oder drei Leute zu einem der Bibelkreise hinzugekommen sind. Dieser Mann brennt echt für Jesus!“ Die Sendereihe „Talmatha“, die Hakim so wichtig geworden ist, strahlen sie schon seit vielen Jahren im Nahen Osten aus. Das Programm ermutigt Christen, die wenig Möglichkeiten haben, in Gemeinden und Gottesdiensten zusammenzukommen und sich so gegenseitig im Glauben zu unterstützten.

Hakim mailt uns sehr oft, wenn wieder zwei oder drei Leute zu einem der Bibelkreise hinzugekommen sind. Dieser Mann brennt echt für Jesus! – TWR Team Arabic Ministries

Neue Sendereihe bringt Hoffnung in den Jemen

In diesem Jahr hat das Radioteam noch ein neues Programm an den Start gebracht. „Hope for Yemen“ richtet sich gezielt an Menschen im Jemen. Viele Menschen leiden nämlich unter den bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Land, die aus den Machtkämpfen verschiedenster ethnischer Gruppen resultieren. Die Sendereihe erzählt in der Muttersprache der Jemeniten von dem Frieden und der Hoffnung, die die gute Nachricht der Bibel uns gibt. Gleichzeitig gibt das Programm praktische Tipps und psychologischen Beistand.

Der ERF unterstützt die Sendereihen „Talmatha“ und „Hope for Yemen“. Ihre Spende hilft uns, weiter Medienprojekte und Radioprogramme in der arabischen Welt aufzubauen und zu begleiten.

Auch für diese Sendereihe setzt TWR Arabic Ministries auf mehrere Verteilmöglichkeiten. Die Programme sollen die Menschen im Jemen über Online-Radio, App, Social Media-Plattformen und SD-Karten erreichen. Denn es ist dem Team wichtig, dass die Menschen die Programme überall hören können: Ob in ihrem Zuhause, auf der Flucht oder in einem Flüchtlingscamp. Am 24. Februar 2020 war die erste Sendung online verfügbar.

Der Leiter von TWR Arabic Ministries ist überzeugt, dass die Sendung das Potenzial hat, das Leben vieler Jemeniten zu verändern: „Das ‚Hope for Yemen‘-Radioprogramm ist aus der Idee entstanden, mit Jemeniten jeden Alters die Botschaft der Hoffnung zu teilen. Einer Hoffnung, die ihnen eine bessere Zukunft geben kann, weil sie zur Versöhnung mit Gott führt. Dieser Gott ist allmächtig und souverän und kann uns selbst im schlimmsten Sturm Frieden und Schutz geben.“

„Hope for Yemen“ ist aus der Idee entstanden, mit Jemeniten jeden Alters die Botschaft der Hoffnung zu teilen. Einer Hoffnung, die ihnen eine bessere Zukunft geben kann, weil sie zur Versöhnung mit Gott führt. – TWR Direktor Arabic Ministries

 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Rebecca Schneebeli ist Literaturwissenschaftlerin und arbeitet nebenberuflich als freie Lektorin und Autorin. Die Arbeit mit Büchern ist auch im ERF ihr Steckenpferd. Ihr Interesse gilt hier vor allem dem Bereich Lebenshilfe, Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungspflege. Mit Artikeln zu relevanten Lebensthemen möchte sie Menschen ermutigen.

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Kommentare (1)

Michael /

Interessante Geschichte. Danke für den Beitrag. Wir müssen für ihn und die neuen Geschwister beten, dass ihnen auch langfristig nichts passiert, sondern sie immer mehr Leute erreichen die sich auch zu Jesus bekehren.

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