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© Daniel Burka / unsplash.com

20.11.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Claudia Schmidt

Halsstarrig wie ein Esel

Warum Sturheit nicht zum Ziel führt.


Kürzlich war ich zu Besuch bei Freunden auf dem Land. Sie wohnen auf einem idyllisch gelegenen Hof, umgeben von Obstbäumen, saftigen Wiesen, Wäldern und Tieren. Neben Pferden, Schafen, Enten und Hühnern gibt es auf diesem Hof auch einen Esel namens Josef, den ich ganz besonders ins Herz geschlossen habe.

An einem Nachmittag helfe ich meinen Freunden bei der Obsternte. Die Pflaumen sind schon überreif. Ausgestattet mit einer Leiter und einem Eimer mache ich mich auf den Weg zur Obstwiese, auf der Josef gerade weidet. Ich klettere über den Zaun, begrüße den Esel mit einem freundlichen Klaps auf den Hals und mache mich an die Arbeit. Als mein Eimer schon fast voll ist, und ich ein letztes Mal auf die Leiter hinaufsteige, um noch ein paar schöne, reife Früchte zu ergattern, kommt Josef und macht sich über meinen Eimer mit den Früchten her.

Ich springe schnell von der Leiter herunter. Mit aller Kraft versuche ich Josef wegzudrücken und meine Obsternte zu retten. Jetzt merke ich, wie halsstarrig so ein Esel sein kann. Wie angewurzelt steht er da und bohrt seine vier kleinen Hufe fest in den Boden hinein. Sein Hals ist starr und unbeweglich. Ich kann den störrischen Esel auch nicht einen Zentimeter zur Seite bewegen. Keine Chance! Mit etwas Geschick gelingt es mir schließlich doch, den Obsteimer unter Josefs Nase wegzuziehen und außerhalb der Wiese in Sicherheit zu bringen.
 

Gott handelt konsequent

Später lese ich in der Bibel die Geschichte vom Volk Israel, das auch als „halsstarrig“ bezeichnet wird. In Jeremia 19,15 steht dazu: „So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Ortschaften all das Unheil kommen lassen, das ich gegen sie geredet habe, weil sie halsstarrig sind und meine Worte nicht hören wollen.“

Gott liebt sein Volk. Aber weil sie halsstarrig sind und nicht auf ihn hören, müssen sie die Konsequenzen ihres Handelns tragen. Gott hatte seinem Volk gutes Land und ein Leben in Fülle versprochen. Das alles nimmt er ihnen nun weg. Das gute Leben und der Überfluss haben den Menschen in Israel scheinbar nicht gut getan.
 

Zu viel des Guten schadet

Die Begegnung mit dem Esel macht mich nachdenklich. Ich musste ihm die leckeren Früchte gewaltsam unter der Nase wegreißen, weil er halsstarrig war. So viel frisches Obst würde ihm nicht gut tun.

Mir wird klar: Manchmal muss Gott auch mit mir so umgehen, weil ich mich halsstarrig und stur verhalte. Dann bekomme ich nicht, was ich will, weil Gott mir das vermeintlich Gute vorenthält. Aber Gott hat dafür einen guten Grund, den ich vielleicht nur nicht erkenne.

Ich will deshalb nicht halsstarrig sein wie ein Esel, denn mit Sturheit komme ich nicht ans Ziel. Ich will lieber auf Gott hören und erkennen, wo er mich gerade mit sanftem Druck auf den richtigen Weg zurückbringt oder mich davon abhält, mir selbst zu schaden.

 Claudia Schmidt

Claudia Schmidt

  |  Unit Leader ERF Global Hope

Verantwortet die weltweite Arbeit des ERF und ist begeistert, dass das Evangelium über Medien alle Grenzen überwinden kann.

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Kommentare (2)

Roland P. /

Es hat doch alles und jeder 2 Seiten !
Nur Gott ist EINDEUTIG unsere Kraft !

Gast /

Das ist aber nur eine Seite der Wahrheit ;-)
1. So viel frisches Obst würde ihm nicht gut tun.
Aha! Und Sie sind sich sicher? Ein Esel, dem Obst nicht gut tut? - Jeder andere würde sagen: Iss mehr mehr

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