Wochenende. Ab ins Internet. Zeit, sich aufzuregen. Die einen regen sich über Trump auf. Die anderen wiederum regen sich über die auf, die sich über ihn aufregen. Gemeinsam wirft man sich gegenseitig Unfähigkeit und Ignoranz vor. Die Folge: Die Gesellschaft spaltet sich zunehmend. In den USA und auch bei uns nimmt das Lagerdenken zu. Und es gäbe noch diverse Beispiele und andere Themen.
Am Ende bleiben Frust, Wut und ein bitterer Nachgeschmack
Die einzigen, die davon profitieren, sind die sozialen Netzwerke und die politischen Stimmungsmacher. Was sie als Viralität feiern, ist in Wirklichkeit ein gefährlicher Virus. Die Menschen bombardieren sich gegenseitig mit Aufregung und Empörung oder bestätigen sich in ihrer Netzwerkblase unter Gleichgesinnten. Je schriller und holzschnittartiger die Meinungen sind, desto besser. Hauptsache Aufmerksamkeit. Und die erregt man am besten mit dieser Botschaft: Wir selbst sind im Recht, die anderen sind schuld. Am Ende bleiben Frust, Wut und ein bitterer Geschmack und Wagenladungen von Schuldzuweisungen.
Bibellesen und Beten als Gegenmittel
Wochenende. Zeit sich abzuregen. Zeit, um endlich auszubrechen aus der selbstzerstörerischen Wahnsinnspirale. Zeit, um den hässlichen Hype einzudämmen. Raus aus den sozialen Netzwerken und rein ins Bibellesen und ins Gebet. Und das hat nichts mit Weltflucht zu tun. Denn beides macht mich wieder fit für eine förderliche Debatte:
Das Gebet:
Wenn ich bete, komme ich zur Ruhe vor Gott.
Wenn ich bete, dann bekenne ich, dass auch ich nicht perfekt bin, und dass es eine Instanz gibt, die über uns allen steht.
Wenn ich bete, übe ich –wörtlich- Demut.
Wenn ich bete, dann bete ich für andere und nicht gegen sie.
Die Lektüre der Bibel:
Wenn ich in der Bibel lese, lerne ich, dass die Geschichte Gottes mit seinem Volk aus Höhen und Tiefen besteht.
Dass Menschen auch schwierigste Situationen und Zerreißproben mit Gottes Hilfe bestehen können.
Dass die Zeitenläufe immer Grausames enthalten haben, dass es bei Gott aber immer eine Perspektive gibt, die aus finsterster Nacht in einen neuen Morgen werden lässt.
Dass Jesus sich wünscht, dass seine Nachfolger sich nicht entzweien lassen sondern gemeinsam unterwegs sind als seine Nachfolger.
Kraft tanken für eine fruchtbare Debatte
Wochenende. Zeit, sich einzustimmen auf die neue Woche. Zeit, sich abzuregen und Kraft zu tanken. Kraft, aus der eigenen Verkrampfung rauszukommen und bei allen Unterschieden das Gemeinsame zu suchen und das Unversöhnliche zu überwinden. Am Durcheinander und an der Spaltung hat nur der Teufel seine Freude.
Gut, wenn es daher am Ende heißt: „Ja, wir sind wirklich verschiedener Meinung, aber lass uns statt aufeinander einzuschlagen, aufeinander zugehen und miteinander reden.“ Das ist garantiert nicht langweilig sondern nur förderlich.
Andreas Odrich moderiert auch die Sendung [email protected] auf ERF Plus. Gerne können Sie jetzt schon Ihr Anliegen unter dieser E-Mail-Adresse nennen. Die nächste Live-Sendung, in die Ihre Gebete einbezogen werden, strahlen wir am Di, 07.02.2017, 16 – 18 Uhr aus.
Ihr Kommentar
Kommentare (5)
Ich beobachte schon länger, wie sich der politisch-mediale Komplex in seiner Blase aus Hass auf Abweichler und Selbstbeweihräucherung eingerichtet hat. Wandlitz reloaded, kann man dazu nur sagen. … mehrBetrachtet man nur die Veranstaltung um die sogenannte Wahl zum Bundespräsidenten, so ist dies an Bizarrheit kaum zu überbieten. Die Bilder mit den von sich selbst besoffenen Eliten mit Transvestiten und Sternchen erinnert eher an ein Gemälde von Alma-Tadema oder eine Sequenz aus einem Fellini-Film zur Dekadenz Roms kurz vor dem Untergang des Imperiums. Die Öffentlich Rechtlichen, eigentlich Unrechtlichen, erscheinen, wie Herr Odrich dargelegt hat, in Anbetracht der Gefahr, ihr Monopol auf Fake News zu verlieren, nur noch in einer Art schriller Hysterie, jedes zweite Wort ist Rechtspopulist - nur noch zum Abschalten geeignet. Raus aus diesem Wahnsinn, besser erst gar nicht einschalten, und Hesekiel 34 lesen und beten, dass uns der Herr aus dem Rachen der Hirten reißt, die sich selbst weiden.
Danke für alle Kommentare. Liebe Maria: Genau. Das Handeln gehört auch dazu. Bibel und Gebet sind die Ausgangsbasis dafür und sezten die Richtung: Liebe statt Hass. Barmherzigkeit statt … mehrÜberheblichkeit. Statt Egoismus Sorge für die Meine Mitmenschen. Betrifft das persönliche wie das gesellschaftliche Leben.
AMEN !!! Danke und so wahr !!!
Lieber Andreas, vielen Dank für die Anregung "Zeit sich abzuregen ". Die wohltuende Alternative. Ich habe mich schon zuviel -unnötig - aufgeregt. Zeit zu bitten und zu hören .... bitten für unser Land und unsere Regierung , für Europa, mit Brexit und vielen Wahlen in 2017. Beste Grüsse, Jens
Bibellesen und Beten als Gegenmittel.
Nicht nur! Was die Christen nötig haben ist das "Handeln" im Heiligen Geist. (Jakobusbrief)
Menschen die nur reden und Ihre Versprechen nicht einhalten sind nicht mehr glaubwürdig.