Wenn man mit verschiedenen Christen spricht, merkt man schnell, dass es keinen gibt, der exakt so denkt oder die Bibel in allen Dingen genauso versteht, wie man selbst. Über manche Fragen, wie etwa die Lehre der Vorherbestimmung, streiten sich nicht nur Theologen schon seit Jahrhunderten. Aber auch weniger komplizierte Themen wie die Frauenordination sorgen für heiße Diskussionen.
Manche sind davon überzeugt, dass es nur eine richtige Antwort auf solche Fragen gibt. Wer die Bibel richtig auslegt, der müsse zum gleichen Ergebnis kommen, wie sie selbst. Andere versuchen, Unterschiede mit dem Deckmäntelchen der Liebe zuzudecken. Schließlich sei es wichtiger, dass es keine Unstimmigkeiten gibt, als dass man darum ringt, welcher Standpunkt der Lehre der Bibel eher entspricht.
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung
Das Ringen um unterschiedliche Positionen ist nicht neu. Das Neue Testament berichtet sogar von gravierenden Irrtümern, die in der christlichen Gemeinde aufgetreten sind. Auch Leiter waren nicht davor gefeit. So musste Paulus Petrus nachdrücklich zurechtweisen, weil dieser Dinge getan hat, die nicht richtig waren (Galater 2,11-21). Wir sollten uns sicher nicht idealistischer sehen als Petrus. Wenn er sich irren konnte, dann stehen wir alle in der Gefahr, falsche oder unbiblische Sichtweisen zu lehren oder zu vertreten. Deshalb müssen wir immer um unsere Haltung ringen. Bei diesem Ringen können wir nicht auf die Korrektur anderer Christen verzichten. Darüber hinaus gilt es, eine gesunde Balance zwischen einem Streben nach Einheit um jeden Preis einerseits und einer Überbewertung einzelner Lehrfragen andererseits zu finden.
Insbesondere das Neue Testament ermahnt Christen immer wieder zur Einheit. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief folgendes:
Brüder und Schwestern, im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn, rufe ich euch auf: Seid einig! Bildet keine Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen! Haltet in gleicher Gesinnung und Überzeugung zusammen! (1.Korinther 1,10).
Ähnliche positive Aussagen über Einheit, bzw. negative Aussagen über Spaltungen, finden sich z.B. in Johannes 17,20-21; 1.Korinther 11,18; Galater 3,28 und Galter 5,20. Das Neue Testament bedauert Spaltungen nicht nur, sondern es nennt auch ihre Ursachen. Hier sind vor allem zwei Punkte zu nennen:
Warum es kracht
Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei Spaltungen und Meinungsverschiedenheiten unter Christen ist Mangel an Liebe. Persönliche Verärgerung, Hass, Neid, nicht bekanntes Unrecht an Mitchristen oder andere Dinge können dazu führen, dass Christen sich trennen. In manchen Fällen dienen dann lehrmäßige Unterschiede nur noch als Vorwand. Paulus ermahnt im Römerbrief einmal zwei seiner Mitarbeiterinnen in diesem Sinne (Philipper 4,2-3).
Neben Lieblosigkeit und Egoismus wird im Neuen Testament auch falsche Lehre als Ursache für Spaltungen angeführt. Nach den Aussagen des Neuen Testaments, ist derjenige, der falsch lehrt, für die Spaltung verantwortlich. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine tatsächliche organisatorische Trennung von ihm herbeigeführt wird oder nicht. Manchmal tritt auch der umgekehrte Fall ein: Christen sehen keinen anderen Weg, als sich von einer Gemeinde zu trennen, weil in dieser über wesentliche Dinge falsch gelehrt wird. 1.Korinther 11,19 zeigt, dass eine solche Entscheidung in manchen Fällen berechtigt ist.
Falsche Lehre hat viele Facetten. Die folgenden Beispiele zeigen einige Möglichkeiten, wie es dazu kommen kann, dass der Inhalt der Bibel verdreht oder zu einseitig verstanden wird:
Manche nehmen was vom Inhalt weg
Wenn biblische Aussagen verneint oder abgelehnt werden, ist das die vielleicht einfachste und offensichtlichste Art die Lehre der Bibel zu verfälschen. Mancher verneint biblische Aussagen, weil sie seine Vorstellungskraft übersteigen. Was nicht rational nachvollziehbar ist, kann nicht den Tatsachen entsprechen. Aus diesem Grund verneinen manche Christen die Wunder, über die die Bibel berichtet.
Paulus macht am Beispiel Auferstehung deutlich, warum ein solcher Umgang mit der Bibel den Glauben aushöhlt (1.Korinther 15,14). Ähnlich verhält es sich mit einigen ethischen oder dogmatischen Fragestellungen. So werden teilweise biblische Aussagen nur zeitbedingt gesehen, weil ihr Inhalt nicht dem eigenen Empfinden, Erfahrungen oder der heutigen Norm entspricht. Das gilt zum Beispiel für den Bereich der Sexualethik oder der Frage, ob Gottes Geist Gläubige auch heute noch mit gewissen Fähigkeiten ausstattet.
Manche fügen Dinge hinzu
Eine andere Variante, biblische Aussagen zu verfälschen, ist ihre Ergänzung durch menschliche Ideen und Vorstellungen. Jesus setzt sich genau aus diesem Grund oft mit den Pharisäern seiner Zeit auseinander. In Matthäus 15,1-20 wird von solch einer Auseinandersetzung berichtet. Der Vorwurf Jesu an seine Gegner lautete: „Warum übertretet ihr das Gebot Gottes euren überlieferten Vorschriften zuliebe?“
Leider gab es in der Kirchengeschichte immer wieder einflussreiche Menschen, die meinten, die Gebote Gottes verschärfen zu müssen. Sie haben somit aber die Worte Gottes genauso verfälscht, wie diejenigen, die Aussagen daraus verneinen. Die Liste menschlicher Verbote in der Christenheit ist unendlich. Sie reichte oder reicht zum Teil noch immer von dem Verbot, Alkohol zu trinken oder zu heiraten bis zu dem Verbot tief einzuatmen.
Manche halten Spannungen nicht aus
Ein weiteres Grundübel in theologischen Auseinandersetzungen ist die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge. So gibt es in der Bibel z.B. eindeutige Aussagen, dass Jesus Christus ein Mensch war und ist (z.B. 1.Timotheus 2,5). Daneben gibt es solche, die deutlich machen, dass er Gott ist (z.B. 1.Johannes 5,20).
Immer wieder sind Menschen mit diesen Aussagen so umgegangen, dass sie diese komplexen Aussagen ihrer Vorstellung angepasst und vereinfacht haben. Die einen haben die Menschlichkeit Jesu so betont, dass sie damit seine Göttlichkeit verneinten. Die anderen haben seine Göttlichkeit so betont, dass seine Menschlichkeit verneint wurde.
Man kommt schnell zu falschen Aussagen, wenn man für die eigene Meinungsbildung nicht den Gesamtzusammenhang der Bibel zugrunde legt oder einzelne Aussagen aus ihrem Zusammenhang reißt.
Diese drei Möglichkeiten zeigen, dass es unterschiedliche Gründe für falsche Lehre gibt. Vermutlich findet sich jeder Christ in einer dieser Gruppierungen wieder und hat die Tendenz, auf irgendeiner Seite vom Pferd zu fallen. Wer weiß, wo er nicht ganz sattelfest ist, tut gut daran, sich selbst in dieser Beziehung immer wieder zu hinterfragen und im Gespräch mit anderen Christen zu bleiben.
Pluralismus als Lösung?
Da Jesus und die Autoren des Neuen Testamentes die Einheit der Christen als wünschenswertes Ziel bezeichnen, stellt sich die Frage, wie diese erreicht werden kann. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Denkansätze. Beide gehen von einem gewissen Pluralismus aus und haben Stärken und Schwächen.
Der eine Denkansatz versucht Christen so zu einen, dass niemand seine Ansichten hinterfragen muss. Das Ergebnis ist ein Nebeneinander verschiedener Meinungen, bei dem es kein richtig oder falsch gibt. Diese Sicht ermöglicht es, Gottesdienste miteinander zu feiern, auch wenn man unterschiedliche theologische Positionen vertritt.
Problematisch wird diese Vorgehensweise da, wo die Frage nach dem richtigen Verständnis biblischer Texte ausgeklammert wird. Das entspricht nicht dem neutestamentlichen Gemeindeverständnis. Paulus, Petrus oder Johannes haben einen Großteil ihrer Briefe gerade deswegen geschrieben, weil sie um den Glauben gerungen und die Gemeinden vor Irrlehren gewarnt haben.
Der zweite Denkansatz geht davon aus, dass Christen da eine Einheit bilden, wo sie zentrale biblische Aussagen als verbindlich anerkennen, während Nebensächlichkeiten unterschiedlich gehandhabt werden. Diese Sicht spiegelt das neutestamentliche Verständnis wider, dass sich Christen bis zur Wiederkunft Jesu nie vollständig über alle Fragen des Glaubens einig sein werden (Epheser 4,11-14). Die Schattenseite dieser Herangehensweise wird dort sichtbar, wo Christen sich in tausend kleine Gruppen zersplittern, von der jede glaubt, dass sie den Glauben ein bisschen besser versteht als alle anderen.
Hilfreiche Kriterien für die Beurteilung einer Lehre
Da es offensichtlich ist, dass es Uneinigkeit unter Christen gibt und sie auch nie ganz beseitigt werden kann, stellt sich die Frage nach den Kriterien der Beurteilung einer Lehre. Die Konkordienformel, eine lutherischen Bekenntnisschrift, beschreibt das Zentrum der christlichen Lehre mit vier Aussagen. Diese sogenannten „particulae exclusivae“ (Ausschließlichkeitsformeln) sind nach protestantischem Verständnis ein gutes Kriterium für die Unterscheidung von rechter und falscher Lehre:
- „Allein Christus“ (solus christus): Diese Aussage macht deutlich, dass Gott Menschen ausschließlich aufgrund des Opfertodes Jesu rettet. Ein veränderter Lebenswandel, innige Frömmigkeit oder auch Umkehr zu Gott sind das Ergebnis dieses Opfertodes und nicht die Ursache für die Erlösung (vgl. z.B. Römer 5,19). Christus ist zugleich auch das Zentrum des Glaubens. An ihm entscheidet sich nach christlichem Verständnis die Frage nach „glauben oder nicht glauben“ (Johannes 3,1-21).
- „Allein durch die Schrift“ (sola scriptura): Durch diese Aussage wird geklärt, von welchem Christus die Rede ist. Die Bibel spricht davon, dass Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, während der Koran Jesus zum Beispiel nur als einen Propheten bezeichnet. Christen glauben, dass sich Gott spezifisch und in gewisser Hinsicht auch ausschließlich in der Bibel offenbart hat. Deswegen hat dieses Buch eine zentrale und maßgebliche Stellung für ihren Glauben und für Fragen der Lehre (2.Timotheus 3,14-17).
- „Allein durch die Gnade“ (sola gratia): Durch diese Worte wird formuliert, dass niemand ein Recht darauf hat, von Gott erlöst zu werden. Die Bibel macht klar, dass der Wille zu glauben und die Werke, die aus dem Glauben folgen ein unverdientes Geschenk Gottes sind (Römer 9,16).
- „Allein durch den Glauben“ (sola fide): Die Erlösung von Menschen ist in der Entscheidung Gottes begründet. Seine Entscheidung ist die Ursache der Erlösung. Der Glaube ist sozusagen das Mittel, durch das die Erlösung zum Menschen gelangt (Römer 3,28).
Zusammenfassung
Kein Christ wird in seinem Leben an den Punkt kommen, an dem er ein für alle Male ein Gerüst hat, mit dem er die unterschiedlichsten Aussagen und Meinungen in christlichen Gemeinden fehlerlos beurteilen kann. Wer sich dessen bewusst ist, lernt, in Liebe auf die Personen einzugehen, die seine Meinung nicht teilen.
Umgekehrt ist ebenso wichtig, die wesentlichen Punkte des Glaubens zu erkennen und an ihnen festzuhalten, auch dann, wenn sie von anderen Christen hinterfragt werden. Ein respektvoller Umgang schließt unterschiedliche Meinungen nicht aus. Bei vielen Fragen bleibt uns Christen nur ein gemeinsames Ringen. Manchmal führt das schließlich zu einer Abgrenzung oder Trennung von bestimmten Gemeinden. Aber es sollte nie dazu kommen, dass die anderen diffamiert werden.
Ihr Kommentar
Kommentare (10)
Einheit und Orientierung anhand der Bibel.
(Schaut euch die Urchristen an).
Bekennt einander also eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. (Jakobus 5,16).
(Es geht nach wie vor nur um das ewige Leben durch Jesus Christus und der Liebe untereinander).
Der Artikel ist sehr kompakt.
Hervorzuheben gilt die Liebe.
Am Türrahmen von meinem Schlafzimmer habe ich den Satz augehängt "Tue Heute kleine Dinge mit viel Liebe", das kleine das ich erkenne will … mehrich tun.
Dann ist da noch die Frage nach dem Glauben - das tun wir ja alle.
Jesus fragt einmal ob er Glauben findet wenn er wieder kommt.
Durch Glauben wurden Stürme gestillt, Kranke geheilt, Tote auferweckt und es ist uns verheißen Berge zu versetzen.
Diese Werke wünsche ich mir für meinen Glauben.
Jesus sagt, Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast.
Dies hört natürlich keiner gerne der sich für weise und verständig hält - Gott ist anders als wir denken. Ein Glaube ohne Werke ist tot, und gerade die fehlenden Werke rufen mich zur Buße und ins Gebet.
Eine gute Abhandlung- und ein sehr gutes Beispiel dafür, dass mit einfacher, klarer Sprache und in einem überschaubaren Umfang oft mehr und Gewichtigeres ausgesagt werden kann als mit hochtrabenden … mehrAusführungen mit "akademisch-theologischem" Anspruch- auch das entspricht ja dem Beispiel des Urchristentums!
Mir hat besonders der Hinweis gefallen, dass das Ausklammern der Frage nach dem richtigen Verständnis biblischer Texte ganz und gar "unchristlich" ist, in dem Sinne, dass eben bei (zB) Paulus, Petrus und Johannes gerade dies- das Ringen und Kämpfen für die "Wahrheit"- einen sehr hohen Stellenwert einnahm. Leider haben die Amtskirchen in der breiten Öffentlichkeit die Meinung geformt, dass ein Streben nach reiner Lehre ja an sich schon etwas Sektiererisches sei ...
Bei allen Betrachtungen zu Lehrmeinungen darf aber der Hinweis auf das Herrenwort nicht fehlen: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Matthäus 7:16).
sehr guter differenzierter Artikel. Danke. In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Apost. Glaubensbekenntnis hinweisen. Tatsächlich ist es hier gelungen, das Wesentliche zusammen zu fassen, auf das … mehrsich viele unterschiedliche Konfessionen einigen konnten. Das finde ich zunehmend beeindruckend, in einer Zeit, wo so schnell bei unterschiedlichen Erkenntnissen der Glaube abgesprochen wird.
Was ist wichtiger Einheit oder Lehre?
In der Gemeinde gibt es 4 Elemente, die die Grundlage bilden.
- Lehre
- Gemeinschaft (Einheit)
- Brotbrechen
- Gebet
Sie haben keine bestimmte Reihenfolge oder … mehrPriorität. Alle 4 Elemente haben den gleichen Stellenwert. Kein Element kommt ohne das andere aus. Man kann nicht sagen, dass die Lehre wichtiger ist als die Gemeinschaft (Einheit). Kein Element kann bevorzugt oder benachteiligt werden. Alle 4 Elemente zusammen bilden die Grundlage der Gemeinde.
- Lehre
2. Timotheus 3, 14-17:
Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Erettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
Die Bibel ist Gottes Wort und deshalb ist die Bibel die Grundlage der Lehre. In der Bibel steht alles, was für uns relevant ist. Die Bibel ist komplett und deshalb dürfen wir weder Teile zudichten noch Teile weglassen. Wir müssen die Bibel so lassen, wie sie ist. Sie dient zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
- Gemeinschaft (Einheit)
Apostelgeschichte 2, 44-47
Die Gläubigen in der Apostelgeschichte hatten alle Dinge gemeinsam. Sie teilten alles, tauschten alle Sorgen miteinander aus und halfen sich gegenseitig. Es war ein Leib, eine Einheit, wo jedes einzelne Glied in der Gemeinde dem anderen mit seinem Gaben und Fähigkeiten gedient hat. Die Bedürfnisse des Anderen standen im Vordergrung.
Gemeinschaft in Einmütigkeit zieht andere Menschen an. Was nützt die beste Lehre, wenn keine Gemeinschaft (Einheit) da ist.
Der Mensch ist ein Beziehungswesen, der sich nach Gemeinschaft und Liebe sehnt. Wenn Gemeinschaft in der Gemeinde herrscht, dann zieht es Menschen von außerhalb an. Viele Menschen sind ihr Leben lang auf der Suche nach Gemeinschaft. Gemeinschaft gehört mit zu Gottes Plan.
- Brotbrechen
1. Korinther 11, 17-34
Es geht nicht darum, dass wir nur das Brot essen und den Wein trinken, sondern es muss in der Würdigkeit des Herzens geschehen. Jeder muss sich vor dem Brotbrechen selbst prüfen.
- Gebet
Gebet wird oft in der Gemeinde vernachlässigt. Zur Gemeinschaft (Einheit) in der Gemeinde gehört die Lehre, das Brotbrechen und auch das Gebet. Gebet kann viel bewirken und verändern. Durch das Gebet haben wir direkten Kontakt mit Gott.
Matthäus 7, 7: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!
Möchte J.H. Danke sagen für den Leserbrief- weil der Brief sehr viel ausdrückt- wie natürlich auch der Text- wie ich es auch empfinde.
Da fällt mir noch dazu ein, daß ich mal gehört und verinnerlicht … mehrhabe, daß der Glaube "Gnade UND Wahrheit UND Zeit benötigt- eines ohne das andere funktioniert nicht.
Gnade alleine liebt und versteht und verzeiht, stösst aber keine Entwicklung an. Wahrheit alleine legt offen und befreit- lässt aber den Mensch mit seiner Sehnsucht nach Liebe und Annahme alleine und um das alles zu leben und umzusetzen benötigen wir die Zeit - so eben auch das alles Stückwerk ist und der Weg das Ziel ist...
Allen Lesern ein gutes, bereicherndes Wochenende.
Ich kann dem letzten Beitrag nicht zustimmen. Die Aufgabe der Gemeindeleiter ist vor allem die Verkündigung und Lehre. Sonst wird der Glaube schnell gesetzlich, d.h. macht unfrei und krank. "Den … mehrHERRN erkennen" heißt, die Bibel besser kennenlernen, denn nach reformatorischer Lehre erkennen wir Gott zuerst und vor allem in seinem Wort. Was unsere Gemeinden brauchen, sind Orte gesunder, d.h. befreiender Evangeliums-Lehre.
Dann haben Prediger, die uns z.b. ein "Wohlstandsevangelium" weißmachen wollen oder uns ein schlechtes Gewissen einreden wollen, keine Chance mehr. In vielen Briefen des Neuen Testamentes werden die Lehrer hoch geachtet, sie werden "leuchten, wie Sterne am Himmel".
Ich gebe den Autoren und den Leserbriefschreiber(innen) aber recht: hätten wir die "reine Lehre", aber die Liebe nicht, so wäre das alles nichts wert. Strebt nach gesunder Lehre und "strebt nach der Liebe" (1. Kor 14, 1).
Lehre ohne Liebe ist Rechthaberei.
Ich möchte diese Entweder-Oder-Frage nicht beantworten, ich kenne mich da zu wenig aus. Ihre 4 Kriterien finde ich eine ausgezeichnete Klammer für die Einheit. Steht eine Glaubensgemeinschaft zu … mehrdiesen 4 Grundlagen, ist sie mir recht. "Reformiert", "lutherisch", "calvinistisch", "methodistisch", "Täufer", "Adventisten", und was es da noch alles, da verstehe ich die Unterschiede ohnehin nicht. In meiner Heimatgemeinde gibt es Menschen, die "in die Stunde" oder "Versammlung" gehen. Ich selbst gehöre zur Landeskirche. Diese Familien haben vorbildlich erzogene Kinder, das ist auffallend. Es sind sehr liebenswerte, rechtschaffende, ehrliche und sehr hilfsbereite Menschen. Meine Schwester sagte mir: „Ich könnte mir keine besseren Nachbarn wünschen.“ Ein Sohn einer dieser Familien sprach vor einiger Zeit als Schülersprecher zur Einführung einer neuen Schulleiterin ein Grußwort. Er bat darin abschließend um Gottes Hilfe und Geleit, denn ohne Gott ginge es nicht. Alle horchten auf, von Gott hatte außer dem Kirchenvertreter (ziemlich weit hinten platziert) niemand gesprochen. Diese Ansprache des jungen Mannes fand ich großartig. Ich sprach wenig später dessen Mutter an und sagte ihr, wie beeindruckt ich gewesen sei. Wir hatten ein gutes Gespräch und auf meine Frage, wie ihre Glaubensgemeinschaft heiße, sprach sie vom Augsburger Bekenntnis. Der Vater, ein hervorragender Sänger, hilft oft im Ev. Kirchenchor aus und hat keine Schwellenangst, bei besonderen Ereignissen in der ev. Kirche mitzusingen. Ich finde es gut, dass es diese Glaubensgemeinschaften gibt. Ich habe den Eindruck, dass die Mitglieder dort keine „halben Christen“ sind. Andererseits finde ich die Einheit der Christen sehr wichtig, jedoch nicht um den Preis, dass solche lieben Menschen, die es noch gibt, an Glaubensstärke verlieren.
Ich halte mich an das, was Gott allen in Seinem Wort zusagt:
"Niemand muss dann den anderen noch belehren, keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: 'Erkenne doch den Herrn!' Denn alle - vom … mehrKleinsten bis zum Größten - werden erkennen, wer ich bin." Jer 31,34
Um Gottes Wort richtig zu verstehen, muß man den Verfasser kennen, ansonsten verläßt man sich viel zu sehr auf die eignene Wahrnehmung und Vorstellung von dem, was man "herauszulesen" meint. Wenn ich einen persönlichen Brief schreibe an jemanden, der mich nur flüchtig kennt, kann es leicht passieren, daß er etwas in den falschen Hals bekommt, was ganz anders gemeint war. Einem Freund, der mein Wesen, meinen Humor und meine Geschichte kennt, passiert das nicht so leicht. Für mich ist die persönliche Beziehung zu Gott und das "Ihn-kennlernen-wollen" das Wichtigste und diese Kenntnis kann nur einer vermitteln: der heilige Geist, der die Tiefen der Gottheit erforscht und kennt. 1.Kor 2,10 Er ist es auch, der allen, die sich Ihm öffnen, diesselbe Erkenntnis geben wird. Die Diskrepanzen entstehen m.M. n. durch das "individuelle Kopfdenken", das bei jedem Menschen durch seine eigene Geschichte und Vorstellung von Gott bereits vorgeprägt ist. LG Angela
Ich finde diesen TExt sehr interessant aber auch sehr kompakt. In unserer kleinen Gemeinde war über Jahre überwiegend das praktische wichtig und dann kam Hilfe von Menschen die … mehrGemeindegründungsarbeit machen. Dann wurde die Lehre hervorgehoben und mit und mit ist - NACH MEINER MEINUNG - das zurückgegangen, was gemeint ist mit: seid nicht nur Hörer sondern auch Täter des Wortes.
Ich bin sehr praktisch veranlagt und tue mich mit "Bibelstudium" sehr schwer, aber wir sollen Jesus nachahmen, dass tun was Gottes Wille ist, Nächstenliebe praktizieren, den Glauben vorleben : Was nützt es, wenn man die Bibel auswendig kennt aber nicht das Leben danach sichtbar wird.
Außerdem: wie viele Christen sind nicht in der Lage die Dinge nachzuvollziehen, bzw. zu behalten die in der Lehre vermittelt werden, weil sie einfach den Kopf dafür nicht haben.
ABer anderen helfen, für andere beten, in der Gemeinde Dienste übernehmen kann jeder - jedem ist eine Gabe von Gott gegeben, die er für die Gemeinde einsetzen soll.
Und Paulus sagt: unsere Erkenntnis ist Stückwerk, wie kann man dann was "lehren", was so schwierig ist, dass es niemand mit Sicherheit weiß??
Und ich glaube fest daran, dass Gott weiß, was ich erfassen und verstehen kann, und dass ER niemals mich für etwas zur Rechenschaft ziehen wird, was ich nicht erkannt habe, aber da, wo ich sein Wort verstanden habe, bin ich vor IHM- und nicht vor Menschen- dafür verantwortlich, es umzusetzen.
Puh, ich merke, es ist ein schwieriges Thema und ich hoffe, ihr versteht in etwa was ich ausdrücken will. Es bleibt:
Über allem aber steht die Liebe, und wenn die Liebe untereinander da ist, die auch oft nur von Gott geschenkt werden kann, weil die eigene nicht ausreicht- dann kann man auch den anderen stehen lassen, ohne zu kritisieren oder abzulehnen.
Ich wünsche allen ein erholsames Wochenende.