
19.02.2010 / Themenwoche Gemeindewechsel / Lesezeit: ~ 3 min
Autor/-in: Joachim BärDrum prüfe, wer sich nicht mehr bindet
Für einen Gemeindewechsel gibt es gute Gründe. Die wollen allerdings wohlüberlegt sein – und betreffen letztlich eine ganz zentrale Frage.
Wer überlegt, die Gemeinde zu wechseln, sollte vor allem eines tun: Nicht vorschnell handeln. Die Entscheidung ist zu weitreichend, um aus dem Bauch heraus gefällt zu werden. Es gibt viel mehr zu bedenken als den eigenen Frust. Zum Beispiel die Auswirkungen für Familie und Freunde, Aussagen der Bibel und persönliche Berufung.
Deshalb gilt für jeden potentiellen Wechsler: Erst einmal zurücklehnen, durchatmen, nachdenken, eine Auszeit nehmen und möglichen Ärger verrauchen lassen. Dann sich zusammen mit Gott Gedanken machen und über die handfesten Gründe für den Wechsel klar werden.
Unvermeidliche Trennung
Gute Gründe, eine Gemeinde zu verlassen, gibt es viele. Einige sind sogar biblisch. Z.B. wenn die Gemeinde etwas lehrt, das am Evangelium vorbeigeht. Ändert sie auch nach eindringlicher Ermahnung nichts daran, ist ein Wechsel dran (Galater 1, 7-9). Natürlich bleibt die Frage, was am Evangelium vorbeigeht und was nicht. Die ist leichter zu beantworten, wenn es um grundlegende Dinge geht wie die Rettung durch Jesus.
Schwerer wird’s bei weniger zentralen Themen wie den Geistesgaben oder der Kopfbedeckung der Frau. Richtig spannend wird’s bei der Frage, was in der Gemeinde nicht gepredigt wird, welche Themen mehr oder weniger bewusst nicht angesprochen werden. Wie auch immer: Hier kommt das eigene Gewissen ins Spiel. Letztlich muss ich selbst vor Gott und meinem Gewissen eine Antwort finden.
Einige andere Gründe legen einen Wechsel zumindest nahe, z. B. wenn die Gemeindeleitung machthungrig oder stark kontrollierend ist. Auch wenn die leitenden Personen biblisch unqualifiziert sind oder offen und andauernd ein Verhalten an den Tag legen, das nicht im Sinne Gottes ist (Römer 16,17). Oder wenn es langjährige Konflikte gibt, sich Grüppchen schon seit Ewigkeiten spinnefeind sind. Auch dann muss es erst zu einer Aussprache kommen. Wenn aber alles nichts hilft, ist auch hier eine Trennung oft unvermeidlich.
Steter Tropfen
Es gibt auch Gründe, die erst einmal nicht sonderlich ins Gewicht fallen – aber über Jahre hinweg an Bedeutung gewinnen. Steter Tropfen höhlt auch in Gemeinden manchen Stein. Der eine besucht schon seit Jahren eine Gemeinde. Richtig angekommen und angenommen ist er aber nicht. Er hat alles versucht, aber keiner scheint ihn wahrzunehmen. Es passt einfach nicht. Der nächste sieht einige Schwachstellen der Gemeinde – doch seine konstruktive Kritik, jegliche Initiative wird kategorisch und andauernd unter den Teppich des Schweigens gekehrt.
Ein anderer hat das Gefühl, durch die Gemeinde schon seit Jahren geistlich nicht weitergekommen zu sein. Jegliche Impulse, die ihn weitergebracht haben, stammen von anderswo. Der Nächste hat sich durch jahrelanges Engagement über die Maßen verausgabt. Seine Bitten um Hilfe hat niemand gehört. Dazu hat die Familie durch das große Engagement Schaden genommen – es ist nicht mehr tragbar. Wieder ein anderer merkt einfach, dass die Zeit für etwas Neues gekommen ist. Man hat sich weiterentwickelt und merkt: Gott will mich an anderer Stelle gebrauchen.
Die eigentliche Frage
Doch langsam, langsam. Bei vielen Gründen stellt sich die Frage nach Henne oder Ei. Ist es wirklich so schwer, in die Gemeinde reinzukommen oder habe ich einfach zu wenig in Beziehungen investiert? Ist die Ansicht der Gemeinde, die mich nervt, wirklich unbiblisch oder verstehe ich nun mal mein Bibelverständnis als der Weisheit letzter Schluss? Ist die Gemeinde wirklich taub für konstruktive Kritik oder habe ich sie noch gar nicht deutlich geäußert?
Die Gründe für den angepeilten Gemeindewechsel können noch so gut sein – sie brauchen eine gesunde Selbstkritik und biblische Korrektur. Gerade Christen sollten auf diese Weise das suchen, was verbindet, nicht das, was trennt. Vertrauliche Gespräche mit Mentoren oder Vertrauenspersonen werden zudem zu einer wirklich tragfähigen Entscheidung verhelfen – ob es nun zum Wechsel kommt oder nicht. Darüber hinaus ist der Grundsatz zu bedenken, auf die Verantwortlichen der Gemeinde zu hören und ihren Weisungen zu folgen (Hebräer 13, 17). Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde ist eine ernstzunehmende Sache.
Letztlich muss ich für mich klar kriegen, was Gott von mir möchte. Der fragliche Gemeindewechsel trifft also im Kern die Frage nach meiner Berufung. Denn Menschen können zu Höchstleistungen in den widrigsten Umständen auflaufen, wenn sie wissen, dass sie hier genau am richtigen Platz sind. Äußere Bedingungen sind letztlich zweitrangig. Bin ich mir sicher, dass Gott mich in dieser Gemeinde haben möchte, ist der Streit Nebensache. Vielmehr versuche ich ihn mit Gottes Hilfe zu schlichten. Gerade wenn mich Schwachpunkte in der Gemeinde nerven, bin ich vielleicht genau am richtigen Platz! Denn vielleicht nehme nur ich sie so deutlich wahr und vielleicht ist es meine Verantwortung, auf sie hinzuweisen und sie anzugehen.
Diese Gewissheit, trotz aller Widrigkeiten am richtigen Ort zu sein, kann nur Gott schenken. Und gibt es keine Gewissheit, dass Gott nun einen anderen Platz für mich anvisiert, steht hinter jedem Gemeindwechsel ein Fragezeichen.
Ihr Kommentar
Kommentare (14)
Es ist schon richtig, dass man nicht vorschnell die Gemeinde wechselt und ich denke, die Meisten überlegen sich das wirklich gut, vor allem wenn noch die Kinder mitbetroffen sind. Dennoch denke ich, … mehrdass wir viel zu sehr in den Gemeinden festsitzen. Jeder redet über seine Gemeinde, und in welcher Gemeinde er mitarbeitet, in meiner Gemeinde machen wir das so,.... Aber sind wir denn nicht alle eine Gemeinde, die Gemeinde Jesu. Meiner meinung nach trennen wir uns oftmals viel zu sehr. Gemeindewechsel muss gut überlegt sein, aber am Ende zählt, dass wir Mitglieder in der Gemeinde Jesu sin.
Lieber Thomas, deine Argumente erinnern mich sehr an meine ehemalige Gemeinschaft. Sie schreiben "Hier benötige ich Vergebung". Das ist ein sehr zentraler Punkt bei dem Thema, der aber nach meinem … mehrerleben oft falsch benützt und interpretiert wird. Vergebung heißt für mich, ich gebe meine (berechtigten) Ansprüche auf Rache an Gott ab. Und ich sollte (muß?) das machen/praktizieren, weil in meinen Augen nur dann entstandene Wunden heilen können. Und es, wenn möglich, zu einer Versöhnung (Entschuldigung meist notwendig) kommen kann. Zum Stichwort geistl. Machtmissbrauch, dies passiert in meinen Augen öfters in Evangelikalen Kreisen als wir ahnen. Und er passiert heimlich, selten offensichtlich. Man muß also genau hinsehen um ihn zu entdecken. Und wenn man ihn dann entdeckt ist es oft schlimmer als man geahnt hat.
Diese Themenwoche war/ist sehr interessant gewesen für mich.
Ich bin gerade in einer sehr anstrengenden Situation. Ich bin Presbyterin. In unserer Gemeinde gibt es Menschen, die abbrechen. Ich kann … mehrsie verstehen, denn es gibt große Probleme mit der Pfarrerin. Als ich nun gerade in der letzten Woche einen Gemeindeabbruch ansprach und darum bat, sich doch einmal mit den Menschen in Verbindung zu setzen, zu hören, was die Zusammenarbeit mit uns so schwierig macht, da wurde ich heruntergebügelt. Die Leute werden "vorbildlich" verabschiedet mit Blumenstrauß. Eine Farce. Mich schmerzt das so sehr. Ich habe Kontakt zu den Menschen aufgenommen sie gefragt, höre dann: die Zusammenarbeit mit Frau X ist so zäh, nie hat sie Zeit, immer ist etwas anderes wichtiger. Ich verstehe das, denn das sind Dinge die ich auch höre. Aber nun weiter. Ich ließ mich nicht abspeisen und pochte darauf, dass wir doch jedem nachgehen müssen. Nun werden wir herzitiert von der Gemeindeleitung (1. Vorsitzende und Pfarrerin) wie vor Gericht. Ich war drauf und dran mein Amt niederzulegen. Schlimme Herzrhythmusstörungen und eine Blutdruckkrise haben mich das ganze Wochenende gequält, wie schon seit Monaten kein ausreichender Schlaf. Aber was ist, wenn ich gehe? Es wird doch nicht besser werden. Wo soll ich hingehen? Ich gehe zu Jesus, denn er hat für mich das lebendige Wasser, er stärkt mich. Ich habe noch 2 Jahre Amtszeit vor mir. Ich fühle mich auch verpflichtet denen gegenüber, die mich gewählt haben. Ich bin ihre Stimme.
Und - ich stimme meinen VorschreiberInnen zu, oft ist der Abbruch ein wirklicher Abbruch!
Ich bin auch nicht ohne Fehler, ich weiß es. Und ich bin ratlos.
Diese Themenwoche hat mir gezeigt: ich bin nicht allein, es gibt viele Menschen, denen es ähnlich geht. Das ist ermutigend. Auch überhaupt einmal darüber sprechen zu können tut gut.
Zum Trost für alle Gemeinde-geschädigten eine Bibelstelle:
(Matth. 24,3ff)
Und die Jünger fragten Jesus:
"Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?"
Und Jesus … mehrsprach:
"SEHT ZU, DASS EUCH NICHT JEMAND VERFÜHRE...
(z. Bsp.:"Deine Bekehrung ist noch nicht genug, Du brauchst noch das Super-Jesus-Live-Spezial-Event!")
DENN ES WERDEN VIELE KOMMEN UNTER MEINEM NAMEN.....
(z. Bsp:"Ich hab die Klarheit vom Herrn, dass du ....... tun sollst...")
DAS ALLES ABER IST DER ANFANG DER WEHEN....
(Es kommt also noch schlimmer...)
DANN WERDEN SIE EUCH DER BEDRÄNGNIS PREISGEBEN UND EUCH TÖTEN...
(z.B.: "Ihr habt nicht den rechten Geist. Ihr habt nicht den rechten Glauben, Ihr habt den falschen Gott..sonst wärt ihr ja genauso erfolgreich wie wir...")
UND IHR WERDET GEHASST WERDEN UM MEINES NAMENS WILLEN...
("Nicht dass wir etwas gegen Euch hätten, ABER warum trägt deine Frau keinen Rock?" "Du meinst, den Pastor hier kritisieren zu dürfen? Er ist doch eine geistliche Autorität, Du musst Dich beugen und noch viel Demut lernen....")
DANN WERDEN VIELE ABFALLEN..
("Ich habe jetzt genug vom Kreuzweg und gehe lieber zur Thai-Chi-Gong- Bio-Homöo-Selbstfindungs-Wohlfühlmassage..)
UND ES WERDEN SICH VIELE FALSCHE PROPHETEN ERHEBEN UND WERDEN VIELE VERFÜHREN....
("Nur bei Pastor M.... spüre ich die volle Salbung...Sicher werde ich bei ihm geheilt.....Pastor M-Kassetten, Pastor-M-T-Shirts, Super-Pastor-M-Live-Show...")
UND DIE LIEBE WIRD IN VIELEN ERKALTEN...."
("Wie war noch einmal Ihr Name...?" oder:
"Ich versteh gar nicht, warum Ihr immer so viel leiden müsst...Irgendwie muss das an Euch selbst liegen...
Uns mag hier jeder, wir sind nämlich Friedensstifter....)
WER DAS ALLES AUSHÄLT BIS ZUM ENDE (ohne seinen Glauben zu verlieren....) DER WIRD SELIG!
...Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmel...
Ein heikles Thema. Ich will berichten, wie es mir bisher ging, ohne jemanden hier an den Pranger zu stellen. Als Kleinkind wurde ich katholisch getauft und musste später zur Kirche. Ich hatte keine … mehrpersönliche Beziehung zu Gott als Geist, sondern für mich gab es gute und schlechte Momente. Wenn ich sah, wie Leute in der Kirche fromm beteten, von denen ich am nächsten Tag Schläge bekam, vergrösserte sich mein Abstand zu diesem "Herrn", der seinen "Dienstbefohlenen" so etwas erlaubte. Als ich erwachsen wurde und durch Trennungen, Tod und Leid bedingt viele Fragen hatte, auf die ich in der Kirche keine Antwort fand, ging mein Weg in die Esoterik. Ich glaubte eine Zeitlang an Reinkarnation und beschäftigte mich mit übernatürlichen Phänomenen. Bis dann eines Tages das passierte, was man so landläufig als Bekehrung bezeichnet. Gott kam zu mir und sagte "Hallo, hier bin ich, was machst Du denn für Sachen?". Ich erschrak sehr und danach war nichts mehr, wie vorher. Ich sah die Welt mit anderen Augen. Auf der Suche nach Gemeinschaft oder Gemeinde, begann ein abenteuerlicher Weg durch mehrere Stationen und Gemeinden hindurch. Ich hatte die einsame Begabung, Heuchelei sofort zu erkennen, aber war noch nicht so erfahren. Und ich glaubte noch nicht alles, was in der Bibel stand, vor allem bei den Paulusbriefen zweifelte ich sehr. Heute ist das anders. Ich sehe in unserer Kirchen- und Gemeindelandschaft derzeit das Problem, dass vielerorts nicht mehr über Verlorenheit ohne Jesus gepredigt wird, sondern ein Weichspül- und Wohlfühlevangelium stattdessen.
Vielleicht fürchtet man -im Zuge der fortschreitenden Bewertungung radikaler Glaubensansichten- als fundamentale Person oder Gemeinde, in irgendeiner Datenbank zu landen. Und somit wird ein wenig gute Stimmung gemacht, aber es wird nicht mehr oft gepredigt, dass der Mensch ohne eine bewusste Entscheidung zu Jesus Christus und die damit verbundene Umkehr, verloren geht. Das ist ein skandalöser Zustand! Es soll keine Atmosphäre der Angst in den Gemeinden wachsen, aber diese Wahrheit darf deshalb nicht leichtfertig unter den Teppich gekehrt oder verharmlost werden, sie gehört genauso in die Verkündung, oder besser gesagt, sie ist der zentrale Aufhängepunkt jeglicher christlicher Verkündigung überhaupt. Erst wenn die Bibel wieder als Gottes Wort gilt, kann Veränderung geschehen, ansonsten bleibt sie frommes Beiwerk in einem System von Menschengeboten, auch wenn sie noch so kirchlich umrahmt sind.
Also die Thematik dieser Woche ist so richtig spannend, weil Glaube an den dreieinigen Gott sowieso spannend ist. Ich möchte mich für die guten Beiträge bei den AutorInnen bedanken und für die … mehrLeserbriefe bei den LeserInnen.
Zu einem Fazit bin ich für mich gekommen im Laufe der 15 Jahre, in denen ich mit meinem Mann einer Gemeinde angehöre.
Die Gemeinde ist für uns so eine Art "Großfamilie" .
Spannungen, Ärger, unterschiedliche Meinungen, dass alles gehört doch dahin, wo Menschen unterschiedlichster Generationen in der Gemeinde Jesu dabei sind und miteinander unterwegs sind hin zum grossen Ziel.
Eine gute Kommunikation ist meiner Meinung nach sehr wichtig und prägend für eine Gemeindekultur. Jesus sagt so oft in seinem Wort: Leute redet miteinander. Also Jesus ist uns da echt ein Vorbild. Er ist der wahre Meisterpädagoge.
Toll find ich auch, dass so oft das Doppelgebot der Liebe erwähnt wurde. Ich bin begeistert über eine Auslegung hier im ERF-Predigtarchiv von Jörg Swoboda.
Hallo. Ich denke es gibt Gründe, dass ich meine Gemeinde verlassen. Dazu gehört für mich nicht Gründe wie zu laute oder leise Musik, alte oder neue Lieder u.ä. Aber ich darf in einer Gemeinde nicht … mehrkaputt gehen und es muss mir zum zu Hause werden, sonst ist ein Wechsel in meinen Augen o.k.
Nur leider hab ich öfters erlebt, dass die Leute dann nicht in Gemeinde B gehen sondern leider in gar keine Gemeinde mehr. Dass ich mein geistl. Leben für mich selbst lebe oder mir meine "Nahrung" aus dem Inernet hole o.ä.
Oder auch, dass ich dann nicht gehe, sondern versuche Leute zu beeinflussen, Leute mitzuziehen, die Gemeinde schlecht zu machen, die Gemeinde zu spalten u.ä. Und ich glaub an dem Punkt mache ich mich schuldig, gegenüber dem anderen, denn das ist leider dann oft derjenige, der sich kene Gemeinde sucht und sich vielleicht sogar ganz vom Glauben abwendet.
Gleichzeitig hat es auch viel mit Verletzungen zu tun. Und diese Verletzungen sind dann nicht verheilt nur weil ich die Gemeinde verlassen habe sondern sie nagen weiterhin an mir und machen mich kaputt. Hier benötige ich Vergebung und muss aber auch gleichzeitig vergeben auch dem der mich evtl. verletzt hat.
Auch mein Pastor ist ein Mensch, mit Stärken und Schwächen und mit SCHULD!! Er ist nicht perfekt und das hab ich persönlich erst lenen müssen, dass auch er Fehler macht, dass auch er evtl. sogar gegen mich schuldig macht. Wir geilen uns oft an einzelnen Worten auf, Worte die die andere sagen, bei mir darf man natürlich nicht jedes Wort auf die Goldwage legen.
Wir haben eine Verantwortung füreinander mein Gemeindeleiter für mich, genauso wie ich für die anderen in meiner Gemeinde und wir werden leider all zu oft aneinander schuldig.
Mit Stellen wie Hebr. 13,17 tu ich mir extrem schwer, denn das geht gegen meinen Individualismus. ICH weiss was richtig ist, ICH muss niemandem gehorchen (ausser Gott). Darf mich jemand hinterfragen, Kritisieren. Hat ein Pastor das Recht in meinen Dienst hineinzureden.
Aber wie sieht seine Verantwortung für die Gemeinde aus? Muss er das nicht...
Und wie gesagt, trotzdem darf es mich nicht kaputt machen, aber das Problem ist leider oft sehr vielschichtig und wir sprechen oft leicht von "geistl. Missbrauch" aber wissen nicht was wir damit unterstellen.
Wenn ich den Artikel und die Kommentare lese wird mir mal wieder deutlich, wie fatal der Irrtum ist, dass Christen annehmen ihre organisatorischen Versammlungen (Gottesdienst etc. genannt) wäre die … mehrGemeinde Jesu oder hätte tatsächlich viel damit zu tun. Die Gemeinde, die Jesus baut, ist keine Organisation, keine Versammlung, schon recht garkeine Häuser aus Stein. Die Gemeinde Jesu sind die Christen - die Jünger Jesu.
Statt bei Denen, die mittlerweile in enrom großen Zahlen die "Gemeinden" verlassen, alle möglichen Fehler und Charakterschwächen zu suchen, sollten sich die sogen. "Gemeinden" besser fragen, ob sie in der Art ihrer Gemeinschaft das Liebesgebot Jesu noch erfüllen. Meine Erfahrung: im überwiegenden Maße tun sie genau das nicht! Macht und Standesdenken, Vereinsgeklüngel, Arroganz und Ingnoranz, das musste ich immer wieder dort finden, wo eigentlich die Liebe Gottes Maßstab sein sollte.
natürlich - das will ich wahrlich nicht unterschlagen - gibt es auch (wohl eher weniger) sehr mutmachende Beispiele, wo "Gemeinde" tatsächlich viel mit der Gemeinde Jesu zu tun hat. Aus solchen Versammlungen gehen aber kaum Leute weg. Woran mag das wohl liegen?
Hallo, ich glaube es ist heute sehr leicht schnell zu gehen, wenn es eng wird. Leider ertragen wir einander immer schlechter und halten Differenzen nicht gut aus. Gemeindevielfalt und spezielle … mehrVorlieben können schnelle Wechsel produzieren. Ich nehme mich allerdings überall mithin. Ich wünsche mir gesunde ,mit angemessener Streitkultur ausgestattete Gemeinde, die streiten, lieben u. vergeben kann. Bin selber in Gemeindeleitung und oft sehr traurig wie lieblos und selbstüberschätzend wir einander kritesieren( die Leitung für unfähig erklären oder nicht als handlungsunfähig) und die eigene Gemeinde madig machen. Das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner, der Lobpreis besser.....Ich wünsche mir Mitgestalter in meiner Gemeinde, die ihre Fähigkeiten, ihre Treue, ihre Liebe einsetzen und sich für Jesus verschenken. Gemeindenormaden bleiben in der neuen Gemeinde meist auch nur bis zum nächsten Eklat. Leider.. Manchmal frage ich mich wie Jesus sich Gemeindezugehörigkeit in der heutigen bindungslosen Zeit vorstellt. Gibt es eine Gemeindezugehörigkeitsimpfung?
Lieber HeHe, was Sie schreiben über das unter den Tisch kehren, ist bei unserer ehemaligen Gemeinde auch so. Nach dem Rufmord an meiner Frau mußte ich feststellen das dieses Verhalten aber nur die … mehrSpitze vom Eisberg war. Und dort seid Jahren vom 1. Vorsitzenden geistlichen Machtmissbrauch betrieben wird. Um seine eigene Gemeinde zu prüfen kann man die zwei Leitfragen von Dienstag nehmen, und je nach Antwort sollte man gegenüber der Leitung die notwendige Vorsicht walten lassen. Wichtg ist, das wir Gott und nicht Menschen gegenüber verantwortlich sind. Bevor ich also nur noch leide (heutiger Artikel, sich erst selbst hinterfragen) sollte ich meine Konsequenzen ziehen. Sonst kann es sein das ich beim "Doppelgebot" der Liebe an mir selbst schuldig werde.
Stimme dem guten wertvolen Beitrag zu,danke.
Ich kann die Aussagen des Autors nur bestätigen, es sollte mit großer Sorgfalt an das Thema herangegangen werden. Und die Bibel gibt einem dazu mit viele Stellen eine große Hilfe. Nur an einer Stelle … mehrdes Artikels möchte ich den Finger heben. Den Verantwortlichen zu folgen (Heb 13,17). Diese Stelle darf nicht als absolutes Muß gesehen werden, wie es in unserer ehemaligen Gemeinde verkündigt wird. Auch die Verantwortlichen sind Menschen und können fallen. Wo das anderst gesehen wird sollte Vorsicht geboten sein, da dies dem geistlichen Machtmissbrauch Tür und Tor öffnet.
Danke für diesen Artikel. Ich verfolge die ganze Woche die Artikel des ERF zum Thema Gemeindewechsel. Ich finde, dies ist ein wichtiges Thema. Auch mir geht es so, dass es in meiner Gemeinde nicht … mehrleicht ist. Ich sehe, immer mehr Menschen werfen ihre Aktivitäten hin, drehen sich weg. Das macht mich traurig und beunruhigt mich. Wenn ich das in unserem Leitungsgremium anspreche, werden die Anmerkungen von der Leitung unter den Tisch gefegt. Und doch werden es mehr, die gehen. Ich habe auch lange gehadert, aber es ist nicht die Gemeinde der Leitung, sondern Jesu Gemeinde. Ich bin dorthin gestellt, weil Gott mich dort haben will. Ich versuche mit meiner kleinen Kraft dabeizubleiben, immer wieder zu mahnen und zu ermutigen. Ich vertraue ganz auf Gott. Gerade heute morgen hat wieder ein Gemeindeglied, ehemalige Älteste ihren Rückzug angekündigt. Das hat mich schwer getroffen, obwohl sie mir in ihrer Art oft so fremd ist, ist sie doch eine von uns! Ich bin da ratlos und lege alles in Gottes Hand.
Für mich auf jeden Fall steht fest, dies ist die Gemeinde, in die Er mich gestellt hat. So bleibe ich.
Find ich gut geschrieben, Danke tut mir auch gut.Ich frag mich, wie diejenigen,die aus welchen Gründen auch immer (beabsichtigen) die Gemeinde zu verlassen, das "Doppelgebot" der Liebe Luk.10,27 oä. leben.