Navigation überspringen
© BMI

30.05.2018 / Antisemitismus / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

„Juden in Deutschland sind ein Geschenk“

Felix Klein ist der neue Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung

 
„Der Holocaust verpflichtet uns in alle Zukunft zu einem Engagement für Israel und alle jüdischen Menschen“, sagt Dr. Felix Klein. Seit Mai 2018 ist er der Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus. Das Aufstehen gegen Judenhass hat eine gewisse Tradition in Kleins Familie. Felix Kleins Großvater war Journalist während der Weimarer Republik. Er schrieb gegen Hitler, verlor seine Arbeitserlaubnis und kam unter ungeklärten Umständen ums Leben. „Er hat gedacht, man könnte die Nazis mit normalen demokratischen Mitteln bekämpfen. Diesem tragischen Irrtum ist nicht nur er erlegen.“

„Der Holocaust verpflichtet uns in alle Zukunft zu einem Engagement für Israel und alle jüdischen Menschen“, sagt Dr. Felix Klein.

Dem Judenhass heute will Felix Klein vor allem durch Bildungsarbeit begegnen. Es dürfe nicht sein, dass Juden im Schulunterricht nur im Zusammenhang mit dem 3. Reich erwähnt würden.  Gegenüber den Kultusministern der Länder will Klein darauf dringen, dass die historischen Wurzeln des Staates Israel im Unterricht stärker dargestellt werden. „Das kommt oft zu kurz, wenn über den Nahostkonflikt gesprochen wird, warum Israel ein so wehrhafter Staat ist.“

„Wer Hass schürt, befindet sich außerhalb der Gesellschaft“

Doch nicht nur die Schüler hat Dr. Felix Klein im Blick. Laut einer Studie im Auftrag des Bundestags aus dem Jahr 2012 hegt jeder 5. Deutsche latent antisemitische Gedanken. Der neue Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung gibt sich kämpferisch, will ganz bewusst auch in der Mitte der Gesellschaft wirken.

Dr. Felix Klein ist überzeugt: Menschen jüdischen Glaubens, die sich entscheiden, nach Deutschland zu kommen und hier Heimat finden, sind eine Bereicherung. Juden, die in den letzten zwei Jahrzehnten aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen sind, seien ein Beispiel gelingender Integration.

„Menschen jüdischen Glaubens, die sich entscheiden, nach Deutschland zu kommen und hier Heimat finden, sind eine Bereicherung.“

Integration ist für Felix Klein ein wichtiges Stichwort. Seit 2015 sind viele Menschen aus dem arabischen Raum als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.  Einige haben Antisemitismus in ihrer Heimat quasi als etwas Normales erlebt. Hier fordert der Antisemitismusbeauftragte eine klare Ansage: „Wer Hass gegen Juden schürt, will sich nicht integrieren, sondern befindet sich außerhalb unserer Gesellschaft.“

Dr. Felix Klein: „Wer Hass gegen Juden schürt, will sich nicht integrieren, sondern befindet sich außerhalb unserer Gesellschaft.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Jörg S. /

Gegen den erwähnten Antisemitismus von arabischen Einwanderern wird grundsätzlich nichts unternommen. Bereits einige Jahre zuvor, konnten sie durch mehrere Städte ziehen und ungehindert skandieren mehr

Das könnte Sie auch interessieren