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© Taylor Brandon / Unsplash.com

25.07.2021 / ERF Global Hope / Lesezeit: ~ 7 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Hoffnung im Corona-Alltag

Seit anderthalb Jahren ermutigen die Programme von TWR weltweit Menschen in Lockdown und Einsamkeit.

 

Seit seiner Gründung ist der ERF ein enger Partner des Mediennetzwerkes TWR. In Zusammenarbeit mit TWR unterstützen und begleiten wir christliche Medienprojekte rund um den Globus. Erfahren Sie mehr über die weltweite Arbeit des ERF und helfen Sie uns mit einer Spende, dies weiterhin zu tun.

Im vergangenen Jahr haben wir immer wieder darüber berichtet, wie unser internationaler Partner TWR während der Pandemie Menschen rund um den Globus ermutigt hat. Tatsächlich war 2020 mit den diversen Lockdowns in verschiedensten Ländern der Welt ein wichtiges, aber gleichsam auch schwieriges Jahr für die weltweiten Medienpartner des ERF. Selten zuvor waren christliche Medien so gefragt, um das Evangelium zu den Menschen zu bringen. Gleichzeitig war es für viele christliche Medien- und Radiomacher eine sehr herausfordernde Zeit.

Mitten im zweiten Pandemiejahr wollen wir einen kleinen Rück- und Einblick geben, wie die Coronazeit die Teams, aber auch die Zuhörerinnen und Zuhörer rund um den Erdball geprägt hat. Zunächst einmal waren viele Radioteams von harten Lockdown-Maßnahmen betroffen. Manche Radioaufnahmen wurden vom Studio nach Hause verlegt, ein Team hat quasi im Büro campiert, um dort während des Lockdowns den Radiobetrieb aufrechtzuerhalten. Viele Teams haben extra Corona-Sondersendungen gestartet, in denen sie über die Krankheit und ihre Infektionswege informieren, aber vor allem den Zuhörern Mut zusprechen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind an vielen Orten Teammitglieder erkrankt; in einem Land traf es beinahe alle Mitarbeitenden. Wir sind Gott dankbar, dass die meisten Infektionen milde verliefen und in vielen Regionen nach und nach wieder eine gewisse Normalität eingekehrt ist. Allerdings gestaltet sich die weltweite christliche Medienarbeit – je nach Region und Infektionslage – immer noch schwierig. Gerade in Regionen, in denen Spenden durch Gemeindebesuche oder den persönlichen Kontakt mit Hörern zustande kommen, gab es große Spendeneinbrüche. TWR überlegt nun, wie man diesen besonders betroffenen regionalen Partnern unter die Arme greifen kann.

Positiv ist zu vermelden, dass es nicht grundsätzlich zu einem Spendeneinbruch kam. Außerdem konnte TWR die Sprachen, in denen gesendet wird , im Coronajahr erst auf 275, dann sogar auf 300 steigern.

Neue Facebookseite in Kuba hält Kontakt zu den Nutzern

Sehr kreativ wurden die einzelnen Teams, wenn es darum ging, weiterhin die gute Botschaft von Jesus zu ihren Hörerinnen und Hörern zu bringen. In Kuba richtete das Team im Oktober eine Facebookseite namens „Messages of Faith and Hope“ (Nachrichten von Glauben und Hoffnung) ein. Auf dieser Seite veröffentlichen sie aktuell ihre Radioprogramme. Anfang April 2021 hatte die Seite schon  1.400 Follower. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, wie teuer und damit auch rar ein Internetanschluss in dem realsozialistischen Inselstaat ist.

Jede Woche gibt es auf der Seite neben den Programmen auch eine kleine Botschaft von Alberto Gonzalez, dem Leiter von RTM Cuba. Diese teilt er auch noch über einen WhatsApp-Kanal mit weiteren 1.000 Abonnenten – alles evangelikale Pastoren. Ein Follower schreibt auf eine dieser Nachrichten Folgendes zurück: Dieser Post ist so nötig in Zeiten wie diesen. Danke Pastor Alberto, dass du uns ermutigst, Jesus zu bezeugen.

Verteilen von Radiogeräten in Pakistan, Indien und weiteren Ländern

In vielen Ländern Südostasiens hat das Projekt der Radiohausgruppen durch die Pandemie Fahrt aufgenommen. Christliche Gemeinden, die dem Projekt zunächst skeptisch gegenüberstanden, sind nun begeistert, wenn ihre Mitglieder über die Radio Home Kits allein und in kleineren Gruppen christliche Sendungen hören können. Gerade in den langen Lockdown-Phasen war dies eine große Erleichterung für pakistanische und indische Christen.

Neben Indien und Pakistan ist das Projekt mittlerweile in Sri Lanka, Nepal und Bangladesch angelaufen. In Pakistan  unterstützt der ERF das Projekt schon seit einigen Jahren. Seit 2021 leisten wir auch einen Zuschuss zu Sendungen in tamilischer Sprache, die auf den Geräten in Sri Lanka empfangen werden können. Ein Zuhörer schreibt: Ich höre eure Sendungen schon seit langer Zeit, aber durch die Pandemie hatte ich mehr Zeit, mir das Wort Gottes auf meinem Radiogerät anzuhören. Meine Beziehung zu Gott ist auf vielfältige Weise tiefer geworden. Dafür bin ich sehr dankbar.

Durch die Pandemie hatte ich mehr Zeit, mir das Wort Gottes auf meinem Radiogerät anzuhören. Meine Beziehung zu Gott ist auf vielfältige Weise tiefer geworden. Dafür bin ich sehr dankbar. – Zuhörer aus Südostasien

Auch in vielen anderen Ländern, etwa in Malawi, haben die regionalen Teams bewusst Radios verteilt, damit die Menschen im Land während Lockdown und Pandemie die ermutigenden Sendungen von TWR hören können.

Frauen ermutigen sich gegenseitig durch WhatsApp und Gebet

Auch die regionalen Teams von TWR Women of Hope gaben sich Mühe, mit ihren Hörerinnen in Kontakt zu bleiben. In der Elfenbeinküste etwa richtete das Team eine WhatsApp-Gruppe ein, um die Verbindung zu den Hörerinnen zu stärken. Die Chatgruppe enthält nicht nur die täglichen Anliegen des WoH Gebetskalenders, sondern gibt den Frauen auch die Möglichkeit, über das jeweilige Tagesgebet ins Gespräch zu kommen und eigene Erfahrungen und Anliegen zu teilen.

Wo es möglich war, traf das Team sich mit den Leiterinnen der regionalen Gebetsgruppen, um sie zu unterstützen und ihnen noch einmal persönlich zu erklären, welche Maßnahmen vor einer Infektion mit dem Virus schützen können. Eine der Gebetsgruppenleiterinnen äußerte daraufhin ihren Dank für die Unterstützung und den Mut des Teams.

Aus Tansania berichtet eine Hörerin, wie sehr die WoH Sendungen sie ermutigt haben, während sie am Coronavirus erkrankt im Bett lag. Sie schreibt: Ich war an der Schwelle des Todes. Jeder hatte Angst, mich zu besuchen. Ich war so einsam und hatte komplett die Hoffnung verloren. Während dieser Zeit hatte ich nur einen Freund – das waren die Women of Hope Radiosendungen.

Ich war an der Schwelle des Todes. Jeder hatte Angst, mich zu besuchen. Während dieser Zeit hatte ich nur einen Freund – das waren die Women of Hope Radiosendungen. – Zuhörerin aus Tansania

Eine andere Hörerin aus Tansania erzählt, wie sehr ihr der Besuch des Women of Hope-Teams geholfen hat. Ihr Mann war erst kurz zuvor an Covid-19 gestorben. Sie schildert, wie viel ihr der Besuch des Teams bedeutete: Es war eine sehr schwierige Zeit für uns. Denn alle Nachbarn und Verwandten durften uns nicht besuchen, um mit uns zu trauern. Meine Kinder und ich wurden ganz allein gelassen – wir waren ohne irgendeine Hilfe. Es war eine Zeit tiefer Trauer und Verzweiflung. Heute habe ich wieder neue Kraft durch euch, meine Glaubensschwestern. Ihr seid gekommen und habt mich mit Gottes Wort und euren Gebeten getröstet. Nun fühle ich mich wieder stark.

Auch Onlineangebote werden rege genutzt

Auch die weltweite Medienplattform TWR360 wurde in der Pandemiezeit für viele Menschen zum Segen. Auf der Plattform sind aktuell christliche Inhalte in 87 Sprachen zu finden, teils sogar noch zusätzlich nach Unterdialekten gegliedert. Dieses Angebot wird rege genutzt, gerade in Zeiten ohne Präsenzgottesdienste. Ein Nutzer des Portals, der bereits seit 65 Jahren Christ ist, schreibt während einer Lockdown-Phase in seinem Heimatland:

Wegen Covid-19 lebe ich aktuell in nahezu völliger Isolation in meiner Kleinstadt – ohne Gottesdienste und mit nur ganz wenig Kontakt zu anderen. Meine ganze Familie lebt über 1.500 Meilen weit weg, und wenn ich ehrlich bin, ist dies die schwerste Zeit in meinem ganzen Leben. Ich brauche eure Ermutigungen täglich, um nicht in Mutlosigkeit und Verzweiflung zu versinken. Und euer Programm hilft mir tatsächlich. Vielen Dank und Gott segne euch!

Für andere Zuhörerinnen und Zuhörer sind die Medienangebote von TWR eine Möglichkeit, sich weiterzubilden, wenn Schule und Uni geschlossen sind. Auf diesem Weg kommen auch Menschen, die vorher noch wenig von Jesus wussten, mit den Sendungen in Kontakt. Ein junger Nutzer aus Chile meldet sich folgendermaßen beim Team: Ich bin ein Jugendlicher und komme aus einer anderen Religion. Wegen der Pandemie kann ich aktuell nicht in die Schule gehen. Daher höre ich täglich viel Radio. Ich mag eure Sendung. Ihr habt mir eine gute Erklärung dafür gegeben, wer Jesus ist.

Wegen der Pandemie kann ich aktuell nicht in die Schule gehen. Daher höre ich täglich viel Radio. Ihr habt mir eine gute Erklärung dafür gegeben, wer Jesus ist. – Zuhörer aus Chile

Gemeinsames Bibelstudium mit Radioprogramm und Zoom

Doch die Zuhörinnen und Zuhörer werden nicht nur ermutigt durch die Angebote von TWR oder erfahren darüber ganz neu von Jesus. Auch viele langjährige Christen nutzen die Chance, sich in der Zeit des Lockdowns intensiver mit der Bibel zu beschäftigen. Dabei helfen etlichen die Programme von TWR. So auch der Hörerin Ana. Sie erzählt dem TWR-Team in Guatemala: Schon seit einiger Zeit konnte ich euch nicht mehr so oft zuhören, wie ich das gerne gewollt habe. Aber Gott sei Dank habe ich nun eure Webseite entdeckt. Jetzt verpasse ich keine eurer Sendungen mehr.

Ana ist eine treue Hörerin der Sendereihe „Through the Bible“ (Durch die Bibel). Als der Lockdown beginnt, tut sie sich mit einigen Freundinnen zusammen, um diese Sendereihe gemeinsam anzuhören. Aber nicht nur das, per Zoom trifft sie sich mit den anderen Glaubensschwestern aus Guatemala und den Vereinigten Staaten zum Austausch über das Gehörte. Ana berichtet:

Ich möchte euch sagen, dass das gemeinsame Bibelstudium anhand der Programme ein großer Segen für uns Frauen aus ganz verschiedenen Konfessionen war. Gerade in den Tagen des Lockdowns. Wir haben unser Bibelstudium mit 10 Frauen auf Zoom begonnen, nun sind wir schon über 35.

Geschichten wie die von Ana hört das TWR-Team immer wieder. Auch wenn die Pandemie weltweit weiterhin viel Leid mit sich bringt – gesundheitlich, wirtschaftlich und emotional –, erleben unsere internationalen Partner, wie Gott diese Krisen und ihre eigene Radioarbeit nutzt, um Menschen an sich zu ziehen. Wir beten dafür, dass dies weiterhin in und über die Krise hinaus passiert.

 

 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Sie schätzt an ihrem Job, mit verschiedenen Menschen und Themen in Kontakt zu kommen. Sie ist verheiratet und mag Krimis und englische Serien.

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