
27.07.2022 / Service-Artikel / Lesezeit: ~ 3 min
Autor/-in: Katja VölklAngst vor der Kostenexplosion
4 Tipps, wie Sie trotzdem Geld sparen können.
Es ist leider keine Einbildung: Die Preise für Lebensmittel sind stark angestiegen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge liegt der Preisanstieg von Juni 2021 zu Juni 2022 bei 12,7 Prozent. Das spüren nicht nur Menschen mit geringem, sondern auch mit mittlerem Einkommen.
Was können wir selbst tun, um mit unserem Geld besser zu haushalten? Katja Völkl hat ein paar Anregungen für Sie zusammengestellt.
ERF: Welche Spartipps kannst du weitergeben?
Katja Völkl: Ich fange mal beim Einkaufen an: bei Obst und Gemüse z.B. die Kilo-Preise vergleichen. Gemüse, das Saison hat und in der Region wächst, ist in der Regel günstiger.
Man kann sich auch einen Essensplan für die Woche machen und dementsprechend mit Einkaufszettel losziehen. Das kann teure Spontankäufe verhindern.
Außerdem kann es helfen, vorab ein Maximalbudget für den Einkauf festzulegen.
Und man sollte mit Bargeld an der Kasse bezahlen. Das mag in Zeiten von Corona nicht jeder, doch so hat man meist einen besseren Überblick über das, was man ausgibt.
Verträge prüfen
ERF: Das sind jetzt Tipps fürs Einkaufen, gibt es noch andere Bereiche, wo man sparen kann?
Ja, z.B. sollte man ruhig mal seine Verträge checken. D.h. Anbieterpreise von Strom- und Gas vergleichen. Vielleicht findet man noch günstigere Angebote. Das gilt auch für Versicherungen. Manchmal findet man auch dort bessere Angebote oder stellt fest, dass man einige Versicherungen gar nicht braucht. Oder vielleicht hat man Abos, die man eigentlich nicht bzw. kaum nutzt. Da kann es ebenfalls Einsparpotential geben.
Bewusst mit Geld umgehen
ERF: Viele allgemeine, praktische Tipps zum Sparen. Wie gehst du persönlich denn mit der Situation um?
Katja Völkl: Im Grunde so, wie ich es ohnehin mache: Ich versuche bewusst und verantwortungsvoll mit meinem Geld umzugehen. Denn ich sage mir: Das Geld, das ich habe, habe ich von Gott zur Verfügung gestellt bekommen.
Wenn ich spontan etwas kaufen will – also keine Lebensmittel - frage ich mich: Brauche ich das wirklich? Das heißt nicht, dass ich mir nicht ab und zu auch wirklich mal etwas gönne und mir auch „kleine“ Spontankäufe genehmige. Das ist dann eher so eine Frage der Nachhaltigkeit.
ERF: Was genau meinst du damit?
Katja Völkl: Mit „nachhaltig“ meine ich für mich: Habe ich an dem, was ich mir da kaufe, nachhaltig – also längerfristig - Interesse, Freude und Nutzen oder fliegt das nach fünf Minuten in die Ecke? Natürlich kann sowas auch passieren. Doch ich muss sagen: Bei vielen Dingen, bei denen ich ganz bewusst gesagt habe: Ja, das möchte ich haben bzw. das brauche ich – da habe ich auch Jahre später noch Freude und Nutzen dran und empfinde eine gewisse Dankbarkeit dafür, dass ich sie habe.
Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass Gott es geführt hat, dass ich für Dinge weniger ausgeben musste als ich ursprünglich veranschlagt habe. Und da bin ich vorher auch ins Gespräch mit Gott gegangen und habe ihm gesagt, was ich haben möchte.
Unterstützung auch durch Diakonie und Tafeln
ERF: Also ein bewusster, verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit Geld ist etwas, was jede, jeder Einzelne tun kann. Und ja, wir haben die Zusage, dass Gott uns versorgt. Wie sieht es denn in diesem Sinne mit den Kirchen aus? Wie unterstützen die in Zeiten starker Inflation die Menschen, die sich durch gestiegene Preise weniger leisten können?
Katja Völkl: Da fällt mir als Beispiel die Diakonie ein. Die unterstützt durch ihre Sozialberatungsangebote Menschen, die bisher keine Leistungsansprüche geltend gemacht haben, bei der Antragstellung. Sozialkaufhäuser und Tafeln bieten vor Ort Nothilfen an, so gut es geht, wenn ansonsten nicht das Nötigste gewährleistet ist. Und politisch setzen sich sowohl die Diakonie als auch z.B. die Tafeln für mehr Geld für Menschen mit geringem Einkommen bzw. Hartz-IV-Empfänger ein.
Uns interessiert Ihre Meinung: Wie gehen Sie mit Ihrem Geld um und welche Spartipps haben Sie? Posten Sie uns hier Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat und ihm gehorcht, der empfängt Reichtum, Anerkennung und Leben.
Sprüche 22:4
Danke Katja für deinen Beitrag!
Was auch helfen kann, jetzt speziell in puncto Heizkosten und Strom, ist
- kalt oder höchstens lauwarm Hände waschen
- nur noch jeden 2. Tag duschen (bei Hitze … mehrteils nicht gut umsetzbar, im Herbst/Winter dann aber schon)
- möglichst keine oder sehr wenige Geräte im Standby laufen lassen (hierbei helfen an- und abschaltbare Wippschalter)
- im Herbst/Winter bewusst nur die Zimmer heizen, die man nutzt (Zeitschaltvorrichtungen direkt am Heizkörper machen ein zeitgesteuertes Hoch- und Runterregeln möglich - gibt's digital und analog)
Sehr hilfreich finde ich auch, einen Haushaltsplan zu führen und sich ein Maximalbudget für verschiedene Posten pro Monat zu setzen. Den einzelnen Einkauf zu deckeln kann eher schwierig werden, gerade wenn man mal alle 5 und dann vielleicht doch mal alle 10 Tage einkauft, da ist der Einkauf nach mehr Tagen eben automatisch teuer. Ich finde es hilfreicher, klar anzupeilen: "Soviel kann/will ich pro Monat für Lebensmittel ausgeben, aber nicht mehr" und dann zu vergleichen "was gebe ich aktuell aus? Was sind die teuren Posten pro Einkauf?" Dann kann man überlegen: "Kaufe ich das nächstes Mal wieder?"
Ob Kartenzahlung oder Bargeld eher dazu verlockt, mehr Geld auszugeben, liegt auch an der eigenen Persönlichkeit. Ich finde EC-Zahlungen besser, da ich per Kontoauszug ganz klar sehe, wie viel Geld ich pro Monat im Supermarkt gelassen habe. Kenne aber auch Menschen, denen es genau anders geht.
Toller Beitrag. Viele dieser Tipps setze ich täglich um, Einkaufszettel, Barzahlung.Ich persönlich gehe nie mit leeren Magen einkaufen, ist wissenschaftlich erwiesen, das man mit leerem Magen mehr kauft, als bei Sättigungsgefühl. Nach Angeboten schaue ich auch immer. Liebe Grüße