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03.02.2023 / Wochenrückblick / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Katja Völkl

Weltkrebstag: „Versorgungslücken schließen“

…der Freitagstalk der ERF Aktuell-Redaktion.

 

 

Der Freitagstalk der ERF Aktuell-Redaktion widmet sich heute ausschließlich dem Thema Krebs. Anlass ist der morgige Weltkrebstag. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Im Jahr 2020 starben allein in Deutschland rund 240.000 Menschen an Krebs. Nahezu jeder kennt jemanden, der an Krebs erkrankt oder verstorben ist. Katja Völkl aus der Aktuell-Redaktion hat sich mit dem Thema beschäftigt.


ERF: Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen. Aber das lässt sich vielleicht ändern mit Hilfe von Vorsorgeuntersuchungen. Der morgige Weltkrebstag soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig diese sind.

Katja Völkl: Konkret lautet das Motto des 23. Weltkrebstages „Versorgungslücken schließen“. Natürlich wird nicht nur morgen über Möglichkeiten der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung informiert. Ebenso wird über die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der Diagnose, Therapie und Nachsorge aufgeklärt.
 

Verschenkte Chance: die Krebs-Vorsorgeuntersuchung

ERF: Laut Deutscher Krebshilfe nutzen viele Menschen das Potential der Krebs-Vorsorgeuntersuchung nicht aus.

Katja Völkl: Und die Corona-Pandemie hat das Problem noch verstärkt: Noch weniger Menschen nehmen an den gesetzlichen Früherkennungsprogrammen teil. Und sie leben ungesünder. Obwohl gesunde Ernährung, Nichtrauchen, ausreichend Sport und wenig oder gar kein Alkohol ebenfalls gute Möglichkeiten zur Krebsvermeidung sind. Außerdem gibt es einen sogenannten Vorsorg-O-Mat, den eine Krankenkasse online gestellt hat. Dieser empfiehlt, welche Krebsvorsorgeuntersuchung als nächstes gemacht werden sollte. Und er hilft bei der Suche nach entsprechenden Fachärzten und -ärztinnen.
 

Neue Forschungsergebnisse bei Vorsorge und Krebstherapie

ERF: Das ist schonmal eine gute Nachricht, aber es gibt weitere positive Entwicklungen im Kampf gegen diese schreckliche Krankheit.

Katja Völkl: Ja, denn Forschenden der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg ist es gelungen, 14 Krebsarten in einem frühen Stadium nachzuweisen. Diese Krebsarten aus dem urologischen und gynäkologischen Bereich können mit einem kombinierten Urin- und Bluttest überprüft werden.

Es ist also denkbar, dass bald einfachere und preiswertere Tests die Früherkennung revolutionieren.


ERF: Zusätzlich wird auch die Krebstherapie immer besser.

Katja Völkl: Ja, Gott sei Dank! Möchte ich da sagen. Im November 2022 hat ein Forscherteam in Washington erste Ergebnisse einer Studie veröffentlicht. Darin geht es um ein bestimmtes Protein, das bei einem Drittel der Brustkrebserkrankungen produziert wird. Ein Impfstoff schult das körpereigene Immunsystem darin, Brustkrebszellen zu erkennen und zu zerstören. 66 Frauen mit metastasiertem Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium hatten eine Spritze bekommen. Nach zehn Jahren waren 80 Prozent der Teilnehmerinnen am Leben.

Ein kolossaler Erfolg, wenn man bedenkt, dass nur die Hälfte der Patientinnen mit Brustkrebs in ähnlichen Stadien überhaupt noch fünf Jahre lebt. Auch in Heidelberg wird ein Protein erforscht, das mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht wird.
 

Sanfte Hände ertasten Tumore

ERF: Und im Bereich der Brustkrebsvorsorge gibt es noch eine Ergänzung zur Standarduntersuchung.

Katja Völkl: Und zwar die sogenannten Medizinisch Taktilen Untersucherinnen und Untersucher. Das sind sehbehinderte Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Tastfähigkeiten Tumore ab einer Größe von fünf Millimetern erfühlen können. Auch auf diese Weise können die Chancen auf ein vorzeitiges Entdecken von Krebstumoren erhöht werden.

Ich könnte jetzt noch darüber sprechen, dass Hunde in der Lage sind, Krebs zu erschnüffeln. Aber dazu machen wir besser noch einmal einen extra Beitrag.


ERF: Übrigens haben auch die Kirchen zuweilen Angebote.

Katja Völkl: Ja, so bietet die Hamburger St. Jakobi-Kirche am kommenden Montag einen Segnungsgottesdienst für Menschen mit einer Krebserkrankung an. Dort kann man Trost bei Gott suchen und Seelsorge finden.


ERF: Und das war der Freitagstalk der ERF Aktuell-Redaktion heute zum Thema Krebs – mit Hintergründen zur Forschung und Vorsorgeuntersuchung. Die Infos dazu hatte Katja Völkl. Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende. Tschüss und bleiben Sie gesund! Ihre Laura Stephan und Katja Völkl.

 Katja Völkl

Katja Völkl

  |  Redakteurin und Moderatorin

Die gebürtige Münsteranerin ist für aktuelle Berichterstattung zuständig. Von Hause aus ist sie Lehrerin für Deutsch und Philosophie und Sprecherzieherin. Sie liebt Hunde, geht gerne ins Kino und gestaltet Landschaftsdioramen.

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