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© Ollivier Girard / CBM Deutschland

18.08.2022 / Artikel / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Lena Kolberg

Helden riskieren ihr Leben

Humanitäre Hilfe trotz Terror und Gefahr.

Egal ob bei Krieg, Naturkatastrophen oder Hunger – humanitäre Hilfsorganisationen haben sich zum Ziel gesetzt, Hilfe ohne politische Motivation, neutral und unmittelbar anzubieten. Daran wollen die vereinten Nationen am Tag der humanitären Hilfe (19. August) erinnern. Laut Bundesregierung befinden sich aktuell 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht oder können aus verschiedenen Gründen nicht zurück in ihre Heimatorte. Und genau deshalb brauchen sie diese Unterstützung.

Überleben sichern

Krisen bringen Menschen in akute Notlagen, welche sie mit alleiniger Kraft nicht bewältigen können. Somit sind sie auf externe Unterstützung angewiesen. Dabei stehen Schutzmaßnahmen und die Sicherung des Überlebens an oberster Stelle. Dazu gehören z.B. medizinische Versorgung oder Sicherung der Nahrungszufuhr.

Helfende oftmals in Lebensgefahr

Oft kommt es dazu, dass nicht nur die allgemeine Notsituation die Arbeit erschwert, sondern auch in einigen Gebieten Terrorgruppen die Mitarbeitenden bedrohen auch sogar töten. So legt die Organisation Aktion Deutschland hilft Zahlen vor, und beruft sich dabei auf die Organisation Aidworker Security Database, einem globalen Zusammenschluss von humanitären Helferinnen und Helfern.

Faktencheck: Südsudan gefährlichstes Land

Sie berichten über Vorfälle von Gewalt gegen humanitäre Einsatzkräften weltweit: allein im Jahr 2021 wurden 141 Helfende getötet, 203 Helfende verletzt und 117 Helfende entführt. Sie berichten, dass Länder in einigen Teilen Asiens, sowie West- und Ostafrika besonders gefährlich sind. Mit großem Abstand führt Südsudan, gefolgt von Afghanistan, Syrien, Äthiopien, Mali und Myanmar die Statistik an. Dabei waren die Attackierten zu 98% nationaler und 2% internationaler Herkunft.

Aus Angst: Helfende ziehen sich mehr und mehr zurück

Dies hat zur Folge, dass Hilfskräfte sich aus Angst zurückziehen. Besonders Frauen schweben bei Einsätzen nicht selten in Lebensgefahr. Auch die Krankenschwester Aida Sumana Hamani berichtet von ihrem Leben als Helferin eines Projektes der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Niger, Westafrika.

Durchhalten trotz Terror

Sobald Terroristen auftauchen, muss Aida besonders wachsam sein. Aida berichtet:

„Ich erinnere mich an einen Einsatz vor Ort. Da kam der Dorfvorsteher auf mich zu und fragte mich: »Warum tragen Sie diese Weste mit der Aufschrift einer Hilfsorganisation?« ,„Weil das das zu meiner Arbeitskleidung gehört“, meinte ich. »Sie sind in Gefahr«, hat er mich gewarnt. »Dort drüben stehen Terroristen. Sie sollten schleunigst Ihre Weste ausziehen und sich verschleiern«.

Somit riskiert Aida ihr eigenes Leben, um das anderer Menschen zu retten. Trotzdem macht sie deutlich, wie stark ihre Hoffnung und ihr Helferwille ist - trotz jeglicher Gefahr. Mit innerer Überzeugung betont sie:

Wer soll diesen Menschen helfen, wenn nicht ich? Mein Wunsch zu helfen ist größer als meine Angst.
(
Aida Sumana Hamani)

Erinnern statt vergessen

Aida Sumana Hamani ist nur ein Beispiel für viele Hilfskräfte, die sich unter Einsatz ihres Lebens für andere einsetzen. Egal ob in bekannten Regionen oder in Gebieten, die nicht in den Schlagzeilen zu finden sind.
 

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