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04.04.2019 / ERF GlobalHope / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Armut, Krieg und Korruption

Am 21. April müssen die Ukrainer noch mal wählen. TWR sendet per Radio Hoffnung in die Region.

Komiker und Amtsinhaber treffen sich in einer Stichwahl. Dieses Ergebnis hatte die Präsidentschaftswahl in der Ukraine am letzten Sonntag. Der absolute Politik-Neuling Wladimir Selenskij hatte sich in der krisengebeutelten Ukraine zur Wahl aufstellen lassen und setzte sich im ersten Wahlgang gegen die zweite Herausforderin Julia Timoschenko durch. Mehr als 30 Prozent der Stimmen konnte Selenskij auf sich vereinen. Das heißt, dass es nun am 21. April zur Stichwahl zwischen ihm und dem Amtsinhaber Petro Poroschenko kommt.

In einer TV-Sendung spielt Komiker Selenskij bereits den Präsidenten. Doch reicht das, um die Verantwortung für ein ganzes Land zu übernehmen? Das müssen sich jetzt die Ukrainer fragen. Denn vieles deutet darauf hin, dass die Wahl Selenkijs vor allem eine Protestwahl war. Obwohl Selenkij europafreundlich eingestellt ist, werden in den Medien die Sorgen laut, dass er zu wenig Vorwissen hat, um die Probleme im Land anzugehen.

Dazu gehört neben der Korruption, gegen die Selenskij sich in seinem Wahlkampf stark machte, auch der Krieg im Osten der Ukraine. Schon seit 2014 dauert der bewaffnete Konflikt bereits an. Kann ein Politik-Neuling wie Selenskij dazu beitragen, dass dieser Konflikt endlich beendet wird? Es wird sich zeigen, falls die Ukrainer Selenskij am 21. April wählen.

Neue Hoffnung durch Mp3-Player

Viele Ukrainer in den Separatistengebieten und an der Front werden an der Stichwahl genauso wie schon an der Wahl nicht teilnehmen können. Denn die Kampfhandlungen an der inner-ukrainischen Grenze dauern weiter an. Im Osten des Landes und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim fanden daher keine Wahlen statt. Das wird bei der Stichwahl nicht anders sein. Gleichzeitig bewegt die Menschen dort auch anderes als die Präsidentschaftswahl. Durch den Krieg herrscht an vielen Orten bitterste Armut. Gerade in den Kriegsgebieten ist die humanitäre Lage verheerend. Auch die Industrie liegt brach – und das in einer Region, die einmal als das industrielle Herz der Ukraine galt. Dadurch herrscht Arbeitslosigkeit, nicht nur im Osten des Landes, sondern vielerorts im gesamten Land.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Soldaten verletzt aus dem Krieg zurückkommen. Doch in der Ukraine verfügen Häuser erst ab mehr als fünf Stockwerken über einen Aufzug. Das heißt: Viele Menschen, die eine Behinderung oder eine schwere Kriegsverletzung haben, können ihre eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. Das führt zu Vereinsamung und Hoffnungslosigkeit

Unser Medienpartner TWR versucht in all diesem Leid so gut wie möglich zu helfen. Mit aufbauenden Radiosendungen machen sie den Menschen in der Ukraine Mut. Die Sendungen richten sich an unterschiedlichste Zielgruppen, eine Sendung sogar speziell an Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Besonders wichtig ist dem Team aber, auch die Menschen zu erreichen, die an bzw. hinter der Front leben. Dazu wurden spezielle MP3-Player entwickelt, die es ermöglichen, sich die christlichen Sendungen jederzeit anzuhören. Das Team von TWR Ukraine verteilt die Player unter anderem an Soldaten. Auch die christlichen Radiosendungen von TWR kommen in den Separatistengebieten an. Das ist nicht selbstverständlich, denn UKW- und Fernsehsender aus der Ukraine werden in dieser Region geblockt. Aber die starke Mittelwellenfrequenz, die TWR nutzt, trägt die christliche Hoffnung mitten ins Kriegsgebiet und in andere entlegene Gebiete jenseits der Grenze.

Wunder inmitten von Sperrfeuer

Immer wieder bekommt das Team bewegende Rückmeldungen von dort. Eine solche stammt von Nelya. Nelya wohnt etwa 100 Meter von der Front entfernt in einem kleinen Dorf. Dort hat sie schon ihr ganzes Leben verbracht. Seit vor einigen Jahren ihr Mann gestorben ist, lebt sie ganz allein. Eines Tages war sie so versunken in das Hören der christlichen Sendungen von TWR Ukraine, dass sie nicht mitbekam, wie die Soldaten das Dorf unter Beschuss nahmen. Üblicherweise bleiben ihr einige Minuten, um sich in einem Bunker in Sicherheit zu bringen. Aber Nelya wusste, dass es nun zu spät war, noch loszulaufen. Also griff sie nach ihrem Radio und warf sich auf den Boden. Sie bat Gott, ihr Leben zu verschonen und hörte weiter die christliche Sendung, während die Soldaten das Haus unter Beschuss nahmen.

Als die Soldaten das Sperrfeuer endlich einstellten, war Nelyas Wand voller Löcher. Aber sie war noch am Leben. Doch sie wusste: Wenn sie auf ihrem Stuhl sitzengeblieben wäre, wäre sie gestorben. Sie schrieb an das Team von TWR Ukraine: „Eure Programme sind mir so wertvoll. Um sie anzuhören, wäre ich auch bereit gewesen zu sterben. Aber Gott war gnädig und hat mein Leben verschont.“

Nelyas Geschichte ist nur eine von vielen, die zeigt, wie wichtig die christlichen Radiosendungen den Menschen in der Ukraine sind. Durch Ihre Spende können Sie dazu beitragen, dass auch weiterhin gute christliche Sendungen die Menschen in der Ukraine erreichen.

 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Sie schätzt an ihrem Job, mit verschiedenen Menschen und Themen in Kontakt zu kommen. Sie ist verheiratet und mag Krimis und englische Serien.

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Kommentare (1)

Tomas aus Mähren /

Wo, auf welcher Page, kann man bitte deren Sendungen im Internet live hören? Ich meine für Ukrainer in Ausland, aber auch für Leute wie mich mit slawischem Hintergrund, die den Sinn der Sendungen mehr

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