
26.09.2018 / Gesundheit / Lesezeit: ~ 1 min
Autor/-in: Oliver JeskeMangelnder Glaube: Eine Ursache für immer vollere Psychiatriepraxen?
Dr. Sabine Köhler vom Bundesverband Deutscher Nervenärzte fordert mehr Kooperation mit Kirchengemeinden
Vielleicht haben Sie ja schon einmal für sich selbst oder für jemand anderen nach einem Termin bei einem Psychiater bzw. Nervenarzt angefragt. Wartezeiten von drei Monaten können da durchaus normal sein. Wie kommt es dazu? Dr. Sabine Köhler ist die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Nervenärzte. Sie sagt: Es könnte daran liegen, dass der christliche Glaube in Deutschland eine immer geringe Rolle spielt. „Der Gang zum Pfarrer, die Beichte, spirituelle Erfahrungen im Gottesdienst: Das ist vielen Menschen ganz, ganz fern.“
Gott ist der Schlüssel zur Lösung der Probleme
Dabei wäre für manchen die persönliche Beziehung zu Gott oft der Schlüssel zur Lösung eigener psychischer Probleme. Viele Patienten, so die Fachärztin für Psychiatrie, hätten vor 50 Jahren nicht zu ihr oder einem ihrer Kollegen kommen müssen. „Der Verlust eines Arbeitsplatzes, eine Trennung, der Verlust des Hamsters: Da entsteht eine Trauer, in der die Menschen keine Lösung für sich finden.“
Hauptproblem Einsamkeit
Oft fehlt es schlicht am Ansprechpartner – an der Möglichkeit, jemandem einfach mal sein Herz auszuschütten.
Eine traurige Wahrheit, die die Vorstandsvorsitzende des Berufsverbands Deutscher Nervenärzte da anspricht. Dr. Sabine Köhler fordert eine bessere Vernetzung von Psychologen und Psychiatern – auch mit christlichen Initiativen. „Wir müssen einfach schauen, wo auch eine Kirchengemeinde einen Halt geben kann.“
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