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© ERF, Oliver Jeske

05.12.2017 / Menschenrechte / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Oliver Jeske

„Ihr schafft das, denn ihr seid nicht alleine!“

Wolfgang Thierse verleiht Friedenspreis der Quäker-Hilfe-Stiftung an Peter Steudtner.

Er saß über drei Monate in türkischer Einzelhaft. Sein einziges „Verbrechen“: Er hat sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte eingesetzt. Das Schicksal von Peter Steudtner ging durch die Medien. Was jedoch nur wenige wissen: Steudtner gehört zur Evangelischen Gethsemanekirche im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Dort hat ihm jetzt die Quäker-Hilfe-Stiftung, eine Bewegung pazifistisch gesinnter Christen, ihren Friedenspreis verliehen. Laudator war Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Er sprach über die Verbundenheit mit Steudtner: „Für 113 lange Tage galten ihm diplomatische Bemühungen und nicht zuletzt alle Tage hindurch die Gebete dieser Gemeinde in dieser Kirche.“

Bergpredigt als Vorbild

Thierse betonte: Steudtner sei zwar erst durch seine Inhaftierung zu Bekanntheit gelangt. Der Friedens-Preis der Quäker-Stiftung gelte allerdings seinem Lebenswerk. Steudtner setzt sich seit vielen Jahren für die gewaltfreie Beilegung von Konflikten ein, so Thierse: „Gewaltfreiheit ist der Schlüssel seines Handelns gespeist aus dem Geist der Bergpredigt.“

Wolfgang Thierse überreichte Peter Steudtner den mit 2.000 Euro dotierten Friedenspreis der Quäker-Stiftung.

Gebet an jedem Abend

Dann trat Steudtner selbst ans Rednerpult. Die Zuhörer in der Berliner Gethsemanekirche erlebten einen tief bewegten Streiter für Gerechtigkeit.

Steudtner bedankte sich bei allen, die in den Tagen der türkischen Haft zu ihm gestanden und sich für ihn eingesetzt haben: „Hilfe annehmen: Das trägt!“ Er habe es in den Monaten der Haft geschätzt, „zu wissen, dass hier Leute sind, die jeden Abend um 18 Uhr gebetet haben.“

Die Gebete in der Gethsemanekirche am Prenzlauer Berg in Berlin gehen weiter. Denn Peter Steudtner ist frei. Doch zahlreiche Andere sitzen weiter unschuldig in türkischen Gefängnissen. Auch ihnen galt Steudtners Dankesrede. Sein Appell: Genau wie mir stehen euch Helfer zur Seite. „Ihr schafft das, denn ihr seid nicht alleine!“

 

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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