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16.12.2015 / Serviceartikel / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Smartphone zu Weihnachten

Wenn das Kind ein Smartphone will: Medienexperten geben Tipps für Eltern

„Mama, Papa, ich will endlich ein Smartphone!“ Vielleicht stampft Ihr Kind dazu mit einem Fuß auf den Boden, verschränkt die Arme oder sieht Sie ganz durchdringend an. Bald ist ja schließlich Weihnachten… Sollten Sie auf den Weihnachtswunsch Ihres Kindes eingehen? Es kommt ganz auf das Kind an, sagt der Kommunikationspsychologe Matthias Saur. Es gibt keine FSK-Richtlinie für die Bedienung von Smartphones; vielmehr muss man abschätzen, ob das eigene Kind mit dem Handy verantwortungsvoll umgehen kann. 
 

Der Richtlinien-Check

Wichtig ist, dass sich das Kind an vereinbarte Richtlinien hält. Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Kind nur abgesprochene Apps installiert, sich an einen zeitlichen Rahmen hält und auch anderen Hobbys und Verpflichtungen weiter nachgeht? Gefährlich wird es nämlich zum Beispiel, wenn das Kind direkt nach den Hausaufgaben ein Spiel auf dem Smartphone spielt. In diesem Fall könnte das erst kürzlich Gelernte sofort aus dem Gedächtnis verschwinden.

Sollten Sie also zu dem Schluss kommen, dass Ihr Kind noch nicht reif fürs Smartphone ist: Es gibt  Geschenk-Alternativen aus dem Multimediabereich. Der IT-Experte Dr. Jörg Schray rät dazu, sich ein Computerspiel auszusuchen, von dem die ganze Familie etwas hat: „Es gibt auch interaktive Computerspiele, bei denen man sich bewegt, zusammenarbeitet und dabei noch kommuniziert“, erklärt er im Interview.

Was aber ist, wenn alle Freunde und Schulkameraden bereits ein Smartphone haben? Kinder ohne mobilen Internetzugang werden manchmal aus Gemeinschaften ausgeschlossen, weil die Kommunikation nur noch über What'sApp läuft. Eine einfache Antwort hat Schray darauf nicht. Allerdings hat der IT-Experte gute Erfahrungen mit der Klasse seiner 12-jährigen Tochter gemacht: Dort haben die Eltern gemeinsame Grundregeln für den Umgang mit dem Smartphone aufgestellt – damit niemand ausgegrenzt wird.

Kinder im Internet begleiten

Ob Ihr Kind nun ein Smartphone nutzt oder nicht: Dr. Schray rät, Kinder beim Surfen im Internet sozusagen an die Hand zu nehmen: „Bisher gibt es keine Software, die jugendgefährdende Inhalte sicher aussperrt. Die Folge ist, dass  Kinder verstört auf Gewaltdarstellungen und Pornographie reagieren.“ Deswegen: Nehmen Sie sich Zeit, gemeinsam im Internet unterwegs zu sein.

Verbote bringen an dieser Stelle übrigens nichts. Denn wenn Eltern das Surfen im Internet untersagen, wird es richtig reizvoll. Stattdessen sollten Mütter und Väter im Umgang mit dem eigenen Smartphone als Vorbild vorangehen. Der Kommunikationspsychologe Saur rät, sich selbst zu hinterfragen: „Muss mein Smartphone immer griffbereit sein? Kann ich meinen Kindern meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken – oder schiele ich alle zwei Sekunden auf mein Handy?“  Wer als Elternteil sein Smartphone auch länger zur Seite legen kann, bleibt als Spielkamerad für das Kind ohnehin interessanter als jede noch so ausgefeilte App. Denn die kann weder bei einer Schneeballschlacht mitmachen noch dabei helfen, einen Schneemann zu bauen.

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (1)

Friedrich s. /

Prima mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen, höchstens noch Thema Umgang mit den Daten.
Besten Dank

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