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Schlussworte

Herbert Laupichler über 2. Korinther 13,11.

Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.

2. Korinther 13,11

Zuletzt, Brüder und Schwestern, freut euch. So beginnt der Apostel Paulus die Schlussworte seines zweiten Briefes an die Christen in der Stadt Korinth. Korinth war eine aufstrebende römische Kolonie, keine hundert Jahre alt. Mit Menschen aus aller Herren Länder, die alles Mögliche glaubten. Geschäftiges Treiben auf den Straßen, unterschiedliche Hautfarben und Sprachen. Und irgendwo gab es auch eine Gemeinde von Christen, an die der besorgte Gemeindegründer Paulus vor ungefähr 2000 Jahre Briefe geschrieben hat. Zwei davon wurden in das Neue Testament aufgenommen und ich bin sicher, dass viele von ihnen diese Briefe kennen.

Von den Christen aus Korinth hatte Paulus so einiges erfahren. Aber was genau ihm alles berichtet worden ist, das wissen wir nicht. Wir kennen eben nur die beiden Briefe als die eine Hälfte des Austausches. Die andere Hälfte müssen wir deshalb rekonstruieren. Dabei dürfen wir eines nicht vergessen: Die Gemeinde in Korinth hat tatsächlich existiert. Und alles, was Paulus anspricht, ist auch tatsächlich vorgekommen. Seine Briefe sind Antworten auf bestimmte Anfragen einer real existierenden Gemeinde in einem römischen Umfeld ungefähr 50 Jahre nach Christi Geburt.

Dabei stockt mir stellenweise der Atem. Wenn ich lese, was Paulus alles ansprechen muss. Doch seine Hinweise scheinen von den Christen in Korinth angenommen worden zu sein. Denn im Schlussteil seines zweiten Briefes kann er schreiben: Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 2. Korinther 13, 11

Lasst euch zurechtbringen. Irgendwie verstehe ich das als Bitte des Paulus. Auch an uns als Christen des 21. Jahrhunderts. Lasst euch vielleicht durch meine Briefe wieder in die göttlichen Ordnungen zurück- und zurechtbringen. Das hört sich so an, als wenn ich mich alleine nicht zurechtbringen kann, sondern auf helfende Hände anderer angewiesen bin. Vielleicht helfende Hände anderer Christen.

Lasst euch mahnen oder lasst euch trösten. Lasst es einfach zu, so bittet Paulus weiter.

Zurecht gewiesen zu werden, kann schmerzhaft sein oder auch traurig machen über sich selbst. Auch Scham kann dazu kommen und verzweifelt will ich nicht mehr weitermachen. Da kommt der Zuspruch gerade recht: Lasst euch mahnen oder trösten.

Habt einerlei Sinn schreibt Paulus weiter. Er wünscht sich gerade in der Gemeinde in Korinth Einheit. Damit sind keine einheitlichen Rituale gemeint. Sondern wenn es um den Glauben an Jesus Christus geht, sollen alle eines Sinnes sein. Oder dasselbe Ziel haben.

Als Höhepunkt der vier Hinweise mahnt Paulus: Haltet Frieden. Und ich erkenne, dass die Ratschläge aufeinander aufbauen. Wer sich zurechtbringen lässt, kann auch Ermahnung und Trost annehmen. Wird mit anderen Christen eines Sinnes sein können und es wird ihm nicht schwerfallen, Frieden zu halten. Vier Ratschläge gibt Paulus den Christen in den Gemeinden, vier Stützen nennt er für ein Zusammenleben als Christen. Und krönt seine Hinweise mit der Zusage: So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Das wird den Christen in Korinth Mut gemacht haben. Zu wissen, dass trotz all ihres Versagens dieser Gott der Liebe und des Friedens mit ihnen sein will. Das wird ihnen aber auch ein Ansporn gewesen sein, die Ratschläge des Paulus ernst zu nehmen und umzusetzen. Da denke ich, dass gilt auch für mich. Für mein Leben als Christ in der Gemeinde, da, wo ich regelmäßig am Gottesdienst teilnehme.

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Kommentare (2)

Constanze G. /

Lasst uns Frieden halten!

Jacqueline G. /

Das war sehr gut! Danke!!!