/ Wort zum Tag
Gottes Schutz
Die Bibelstelle Psalm 91,4 – ausgelegt von Johannes Hruby.
Gottes Wahrheit ist Schirm und Schild.
Schon oft habe ich erfahren, dass Gott mich beschützt hat wie mit einem Schild, das feindliche Angriffe von mir abwehrt. Wer auf ein langes Leben zurückblicken kann, auf Zeiten, wo er Haus und Heimat verlassen musste, der hat sicher erlebt, wie Gott ihm durchgeholfen hat. Das hat er allein der Treue Gottes zu verdanken. Er steht zu seinem Wort. Gott hält, was er verspricht. So lautet unser heutiges Losungswort der Herrnhuter Brüdergemeine in der Übersetzung der BasisBibel: „Wie ein Schild schützt dich seine Treue, wie ein Schutzraum umgibt sie dich.“ Dieser Vers steht in Psalm 91. Das ist der Lieblingspsalm vieler Eltern, die ihr Kind zur Taufe bringen. In diesem Psalm wird beschrieben, wie Gott uns schützt, wie er Engel schickt, um uns auf allen Wegen zu behüten (Ps. 91, 11).
Wie Gott seine Leute beschützt, hat auch der inzwischen verstorbene Pfarrer Heiko Krimmer erlebt, als er mit seinem Wagen unterwegs war. Ein Student fuhr den gefragten Prediger vom württembergischen Dettingen ins Siegerland und zurück. Dem jungen Fahrer macht es Spaß, das Auto so richtig auszufahren. Die Tachonadel stand manchmal bei 200 km/h.
Eine Woche später wollte Heiko Krimmer mit seinem Auto vom Parkplatz wegfahren. Doch ein Reifen war völlig platt. Der Automechaniker stellte fest, dass mindestens schon vier Wochen ein Nagel im Reifen steckte. Er sagt dann zu dem jungen Chauffeur: „Dein Pfarrer kann froh sein, dass er keine langen Strecken und vor allem nicht schnell gefahren ist. Das hätte ihn böse erwischt.“ Die beiden dachten an ihre rasante Fahrt vor einer Woche und konnten nur Jesus danken, dass er sie bewahrt hat.
Diese beiden Männer erlebten die Nähe und Gegenwart Gottes, ohne dass sie das wussten. Es gibt aber auch Situationen, da erwartet Gott, dass wir uns bewusst auf ihn verlassen. Gott schaut nach unserem Glauben, der es wagt, ins kalte Wasser zu springen. Unser Glaube wird wachsen, wenn wir uns ohne Angst der schützenden Hand Gottes anvertrauen.
Sich jemand anvertrauen ist nicht jedermanns Sache. Deshalb ziehen es manche Menschen vor, lieber mit dem Auto zu reisen als mit dem Flugzeug. Einer sagte mal: „Ich fliege nicht, man fühlt sich zu sehr in Gottes Hand!“ Da wird deutlich der Zwiespalt zwischen Angst und Vertrauen, zwischen Glauben und Zweifel. „Zu sehr in Gottes Hand“, ist für einige Menschen unheimlich. Ist das bei Ihnen auch so?
Ich möchte in Gottes Hand sein, aber nicht zu sehr. Ich möchte von Gott bewahrt sein, es aber nicht unnötig herausfordern. Ich möchte bei Gott geborgen sein, aber nicht alles aus meiner Hand geben. Ich möchte in seiner guten starken Hand sein, mein Leben aber auch selber etwas in der Hand behalten.
Ein Fisch hat keine Angst vor zu viel Wasser. Auch ein Vogel macht sich keine Sorgen über zu viel Luft. So will ich mich ganz in die Hände Gottes fallen lassen. Denn Gott trägt und hält mich ohnehin. Er umgibt mich von allen Seiten. Mein Leben ist in seiner treuen Hand.
Das möchte ich Ihnen für den heutigen Tag zusprechen: Wie ein Schild schützt dich Gottes Treue, wie ein Schutzraum umgibt sie dich.
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