Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Achtung!

Manfred Schultzki über 2. Mose 3,5.

Gott sprach zu Mose: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!

2. Mose 3,5

Mose hat viel Zeit als Schafhirte in der Wüste. Es kann gefährlich werden, das schon. Aber er hat Zeit. Er muss achtgeben – auf seine Tiere, auf Feinde der Tiere, vielleicht – ganz selten einmal auf Menschen, die vorbeikommen. Während er sich umsieht, sieht er einen brennenden Strauch. Dass ein Strauch brennt, ist nichts Ungewöhnliches. In der Hitze der Wüste mag sich immer wieder etwas entzünden, was längst verdorrt ist. Mit diesem brennenden Strauch aber stimmt etwas nicht. Er brennt – aber er verbrennt nicht. Das muss Mose sich ansehen. Vorsichtig geht er darauf zu. In dem Moment, in dem sich Mose diesem seltsamen Feuer nähert, hört er eine Stimme: Stopp! Stehen bleiben! Nicht näherkommen! Aber diese Stimme warnt Mose nicht, weil er sich vielleicht verbrennen könnte. Sie markiert das Land um den brennenden Busch als heiliges Land.

Was Mose sieht, ist nur ein Lockmittel. Es diente dazu, ihn zu Gott zu locken. Und es ist zugleich ein Zeichen. Mose steht vor heiligem Land. Damit ist im 2. Buch Mose etwas ganz anderes gemeint als wir gemeinhin meinen, wenn wir vom Heiligen Land sprechen. Wir nennen das Land Israel das heilige Land. Hier ist es ein Flecken Erde in der Wüste. Eins aber verbindet beides: Heilig - das ist besonders. Heilig, das hat sich der Heilige ausersehen. Er selbst ist da. Seine Gegenwart macht aus ein paar Quadratmetern Wüstenboden etwas ganz Besonderes. Und darum darf Mose nicht näherkommen.

Erinnern Sie sich noch? Mose hatte ein gutes Leben am Hof des Pharaos gehabt. Dann aber war er so zornig über einen ägyptischen Aufseher gewesen, dass er ihn erschlagen hatte. Mose, der Totschläger war dann in die Wüste geflohen. Bis heute sind die Wüsten Rückzugsgebiete der Gesetzlosen. Mose war einer von ihnen. Aber ausgerechnet dieser Mose sieht das sonderbare Feuer, ausgerechnet er hört die befehlende Stimme.

Gott sprach zu Mose: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! (2. Mose 3,5)

Was machen wir heute mit einem solchen Vers? Hat er eine Botschaft für uns heute? Für mich ist es das Wunder der Berufung. Der heilige Gott beruft den unheiligen Mose. Nicht allein, dass Gott sich dem Mose zeigt, ihm begegnet und damit Vergebung signalisiert, er beruft ihn sogar und sendet ihn. Zwar sendet Gott Mose zurück in die Gefahr. Aber Gott sagt ihm auch seine Treue und Bewahrung zu. Es gehört zum Wesen Gottes, dass er so handelt. Er sucht die Nähe von Menschen, die nicht zu ihm zu passen scheinen. Ja, er beruft sogar Menschen, die sich nichts zutrauen, die nicht heilig sind. Aber der Heilige Gott kann sie brauchen.

Im ersten Testament bleibt immer eine gewisse Kluft zwischen Gott und Mensch - so wie wir das hier im 2. Buch Mose lesen. Im Neuen Testament kommt Gott uns in Jesus Christus noch einmal näher. Durch ihn dürfen wir Abba sagen, Papa. Gott begegnet uns in Christus und signalisiert uns seine Liebe und Vergebung. Ja er sucht und beruft. Darum - treten Sie herzu in dem Wissen: Er kann mich brauchen. Mit meinen Fehlern und Begrenzungen. Was er heute wohl für Sie bereithält?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Silvia /

Danke, dass Sie den Unterschied zwischen Altem und Neuem Testament so klar herausarbeiten, und so einfach... / und wieder eine klare Hinweisung auf Jesus Christus, danke! Ja, Gott hat eigentlich einen Moerder berufen...