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/ Wort zum Tag

Kraft für einen neuen Tag

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 18,33.

Gott rüstet mich mit Kraft und macht meinen Weg ohne Tadel.

Psalm 18,33

Es gibt Tage, da begrüßen mich morgens meine Muskeln einzeln. Heute ist es wieder so weit. Ich hatte mich gestern sportlich betätigt und das merke ich heute mehr als mir lieb ist. Ich bin halt nicht mehr ganz der frischeste, auch wenn mein Selbstbild … na ja, lassen wir das besser!  – Wenn man in ein gewisses Alter kommt, scheint es so zu sein, dass der Preis für körperliche Beweglichkeit darin besteht, dass man ab und zu ziemlich erschöpft ist. Jedenfalls dann, wenn man sich mehr als sonst üblich sportlich betätigt hat.  

Aber es gibt ja auch Situationen, in denen man erschöpft ist, obwohl man sich körperlich nicht verausgabt hat. Ein grippaler Infekt kann einem die Kräfte rauben, ganz zu schweigen von schlimmeren Erkrankungen.

Manchmal fehlt einem die Kraft, weil man ständig mit Konflikten zu tun hat. Die können in der Familie, im Bekanntenkreis oder in der Firma sein. Konflikte setzen einem zu, weil sie die Tendenz haben, einen zu vereinnahmen.

So ist es wohl David ergangen. Viele Jahre war David ständig auf der Flucht vor König Saul gewesen, der ihm nach dem Leben getrachtet hatte. Oft war er auf der Flucht seinem Widersacher nur ein paar  Schritte voraus gewesen. Aber David hatte erlebt, dass Gott ihn in dieser schweren Zeit die nötige Kraft gegeben hat. 

Das bringt er in einem Lied zum Ausdruck, das in der Bibel als Psalm 18 überliefert worden ist. Inzwischen ist David selber König geworden. Er schaut auf sein Leben zurück, lässt noch einmal Revue passieren, was er erlebt hat und dankt Gott für dessen Beistand. David stellt fest: Gottes Wege sind vollkommen. Er bietet Schutz all denen, die ihn suchen. Gott ist wie ein Fels, sagt David. Er wankt nicht, auf ihm kann man sicher stehen. Und dann ergänzt David eine weitere Eigenschaft Gottes:

Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Tadel (Psalm 18,33)

Gott rüstet mich mit Kraft – diese Aussage Davids kann ich bestätigen. Ich habe das immer wieder erlebt. In Zeiten, in denen ich mich niedergeschlagen und kraftlos gefühlt habe, hat Gott mich aufgerichtet. Er hat dabei unterschiedliche Wege gesucht, um mir Gutes zu tun: Mal waren es Menschen, durch deren wohltuende Worte ich aufgerichtet wurde. Oft waren es Bibelverse, die mich gestärkt haben oder es waren Zeiten der Stille und Einkehr, die mir weitergeholfen haben.

Bemerkenswert finde ich, dass König David die Gegenwartsform verwendet. Nicht „Gott rüstete mich früher mit Kraft aus“ oder „Gott wird mich irgendwann mit Kraft ausstatten“. Nein. David verwendet bewusst die Gegenwartsform: Gott rüstet mich mit Kraft.

Das wünsche ich mir für diesen Tag und ich wünschen es Ihnen auch. Möge Gott sich Ihnen und mir in Freundlichkeit zuwenden und uns das geben, was wir heute an Kraft brauchen. 

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Anstoß

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Kommentare (5)

Vera /

Selbstverständlich haben Sie das Recht, Kommentare zu kürzen. Aber nach der Kürzung wird nun nicht mehr deutlich, daß ich in meinem Kommentar auf ein gänzlich anderes Sprach- und Grammatikverständnis der hebräischen Sprache hinweisen wollte. Daher bitte ich darum, meinen Kommentar wieder zu löschen.

Hedy /

genau das habe ich heute gebraucht. Danke fuer die Auslegung zum Psalm 18,33

Helene O. /

Danke für diese guten Worte! Eine schöne Andacht, um kraftvoll in diesen Tag zu gehen.

Hartmut E. /

Ein wunderbarer Vers in der Gegenwart/im Präsens geschrieben, weil David von der Gegenwart Gottes überzeugt war/ist, von seiner Präsenz. Diese Überzeugung fehlt uns leider allzu oft! Vielen Dank für diese Hervorhebung!

Stefan K. /

Ganz lieben Dank für diese aufbauende Morgenandacht. Die Liebe Christi, wird so immer wieder spürbar, mit solchen wunderbaren Zusagen. Ihr Wunsch gelte auch für Sie.