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Den Schatz entdecken

Rainer Kunick über Matthäus 13,52.

Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

Matthäus 13,52

„Bares für Rares“ ist seit vielen Jahren eine der beliebtesten Fernsehsendungen, die schon mit der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis prämiert wurde. Menschen können Gegenstände mitbringen, die von Experten kommentiert, auf Echtheit geprüft und auf ihren Wert geschätzt werden. Manch einer von den Gästen ist überrascht, was das, was sie vom Speicher hervorgeholt haben, wert ist. Das Alte und vielleicht schon Vergessene ist plötzlich wieder wertvoll. Die spannende Frage ist: Geben die Händler dem Besitzer bar den Schätzwert oder nicht.

In unserem Gotteswort für heute geht es auch um einen Schatz, der wieder wertvoll wird. „Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Altes und Neues hervorholt (Matthäus 13,52). Am Ende der langen Gleichnisrede spricht Jesus von einem Schriftgelehrten, der verstanden hat, dass Gottes Wort und Gottes Liebe ihm gilt - und nun ein Jünger geworden ist. Als Schriftgelehrter kannte er alle Gesetze des Alten Testaments, alle Gebote und Verbote und versuchte danach zu leben. Bei aller gesetzlichen Pflichterfüllung litt er vielleicht darunter, dass er immer wieder scheiterte und merkte: Durch meine Leistung kann ich vor Gott nicht bestehen. Die Gebote und Verbote zeigen mir zwar meine Schuld, meine Gottesferne auf, aber sie wird mir nicht vergeben.  Aber nun, in der Begegnung mit Jesus und seinem Wort erkennt er, dass Gottes Wort wirkt und Frucht bringt. Nun sieht er das Alte Testament in einem ganz neuen Licht, er erkennt den Schatz, den er hat und das Neue, das Jesu Wort ihm bringt.

Auch wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Wer in unserer Gesellschaft etwas gelten will, der muss viel leisten. Jesu Wort macht uns deutlich: Wir können nicht durch unsere Leistung vor Gott bestehen, sondern wir leben von Gottes Gnade, von Gottes Vergebung. Martin Luther hat diesen Schatz entdeckt und beschreibt in seinem Selbstzeugnis das so: „Ich aber fühlte mich, obwohl ich als Mönch ein untadeliges Leben führte, vor Gott als einen von Gewissensqualen verfolgten Sünder…und hasste förmlich jene gerechte, die Sünder strafende Gottheit. Bis nach tage- und nächtelangem Nachsinnen sich Gott meiner erbarmte …und ich anfing zu begreifen“, dass Gottes Gnade allein mich rettete. „Nun fühlte ich mich geradezu wie neugeboren…“ Aber Luther hat nach wie vor auch das Alte Testament geschätzt.

Der Schriftgelehrte in unserem Gotteswort, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, hat nun aus seinem Schatz Altes und Neues hervorgeholt. Neu sind für ihn Jesu Worte, aber er weiß, auch Jesus beruft sich auf das Alte Testament. Uns geht es auch so, wenn wir dem Worte Jesu folgen, wir lesen das Alte und das Neue Testament und entdecken darin den großen Schatz für unser Leben.

Arno Pötsch hat es einmal so gesagt:

Es ist ein Wort ergangen, das geht nun fort und fort, das stillt der Welt Verlangen wie sonst kein ander Wort.

Das Wort hat Gott gesprochen, hinein in diese Zeit. Es ist hereingebrochen im Wort die Ewigkeit.

Erhalt das Wort in Gnaden, gib, Gott, ihm freien Lauf. Du Wort von Gott beladen, spreng Tür und Riegel auf.

 

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