Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Montag

Kerstin Offermann über Josua 24,15.

Gefällt es euch nicht, dem HERRN zu dienen, so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Josua 24,15

Montagmorgen. Ich bin noch nicht ganz wach, aber im Kopf gehe ich schon mal die Termine durch, die heute anstehen. Da trifft mich unvermutet die Frage: Wozu soll dieser Tag heute dienen? Wem soll er nützen, wem Gutes bringen? Welchem Ziel will ich heute meine Zeit und meine Kraft widmen? Ja, das wäre schön, wenn mein Tag heute zu irgendetwas Gutem nützlich wäre. Aber tauge ich überhaupt dafür? Ist das, was ich leisten kann, was ich beisteuern kann zu einer positiven Entwicklung der Welt überhaupt von irgendeinem Belang?

Wen kümmert schon, was ich denke und entscheide? Der große Wurf ist mir bisher nicht gelungen – höchstens sehr mittelmäßiges kommt bei dem raus, was ich so plane und tue. Also: warum sollte es wichtig sein, wie ich mich heute entscheide?

Wenn ich dem biblischen Text für heute glauben soll, dann ist es aber wichtig. Es klingt geradezu dringlich:

Gefällt es euch nicht, dem HERRN zu dienen, so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen. So zu finden im Josuabuch, Kapitel 24.

Aber es klingt auch ziemlich altmodisch: einem Herrn dienen – ich bin doch keine Sklavin! Ich kann doch über meine Zeit und meine Pläne frei entscheiden! Eigentlich will ich niemandem dienen. Aber nutzlos möchte ich ja auch nicht sein. Ich möchte schon, dass mein Leben dem Guten dient; dass die Welt ein bisschen besser wird dadurch, dass es mich gibt. Also: In den Dienst des Guten, der Mittmenschlichkeit, der Güte möchte ich mein Leben gerne stellen. Aber ehrlich gesagt scheitere ich ständig an meinem eigenen Anspruch.

Wie wäre es denn stattdessen, tatsächlich Gott dienen zu wollen? Dann hätte ich einen starken Verbündeten im Kampf für das Gute. Dann würden meine stümperhaften Versuche, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, in einem ganz großen Zusammenhang stehen. Dann wäre es vielleicht auch nicht so schlimm, wenn heute mal kein so besonders gewichtiger Tag wäre.

Aber: Will Gott mich denn? Kann er meinen kleinen Beitrag überhaupt gebrauchen? Bin ich für Gott nicht zu unvollkommen? Ich glaube Gott sieht das anders. Der entscheidende Punkt ist ja der: Wenn ich mich tatsächlich von Gott in Dienst nehmen lasse, dann bin ich nicht mehr autark. Dann gehören auch meine Pläne, meine Erfolge und mein Scheitern und sogar die Beurteilung meines Lebens nicht mehr mir allein. Dann entscheidet Gott mit darüber, was von meinem Tun sinnvoll war. Dann ist es Gottes Problem, was er mit meinem Scheitern anfangen soll. Und für Gott ist es nicht schwerer, aus meinem Scheitern Gutes wachsen zu lassen, als aus meinen vermeintlichen Guttaten.

Ja, Gott will mit uns seine Welt verändern. Er kann gebrauchen, was Sie und ich zu bieten haben. Auch diesen unbedeutenden kleinen Montag heute. Wenn Sie das wollen.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.