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/ Wort zum Tag

Ursache und Wirkung

Werner Hanschmann über 1. Samuel 12,24

Fürchtet den HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat.

1. Samuel 12,24

Ein Schüler schimpft über seine Lehrerin. Sie hat ihm doch tatsächlich eine Fünf gegeben. Der Schüler ärgert sich über die schlechte Note. Laut regt er sich über die Lehrerin auf. Für seinen Frust meint er allen Grund zu haben, denn sie hat die schlechte Note gegeben. Dabei verwechselt der Schüler Ursache und Wirkung. Die Ursache für die Fünf liegt nicht bei der Lehrerin, sondern bei ihm selbst. In den vergangenen Monaten hat er kaum gelernt, sich die Zeit für die Hausaufgaben nicht genommen. Die Ursache für die Fünf liegt bei seiner Faulheit und nicht bei der Lehrerin.

Nach meinem Eindruck gleichen viele Christen diesem Schüler, wenn es um die Beziehung zu Gott geht. Nein, nicht dass ich diese Christen als faul bezeichne, aber sie verwechseln, wie der Schüler, Ursache und Wirkung. Bei Christen sieht das in dem Fall so aus: Sie bemühen sich nach Gottes Geboten zu leben und erhoffen sich davon, dass der HERR ihnen gnädig begegnet. Sie versuchen Gottes Willen zu tun und erhoffen sich davon seinen Segen. Diese Christen meinen mit ihrem Verhalten Gottes Liebe zu gewinnen. Auch sie verwechseln Ursache und Wirkung.

Samuel fordert Israel auf, Gott zu fürchten, ihm treu zu dienen. Die Ursache dafür liegt aber im Handeln Gottes, welches das Volk zuvor erlebt hat. Er hat große Dinge für sein Volk getan. Dabei denkt Samuel an die Erwählung Israels, wie an die Befreiung aus der Sklaverei. Samuel denkt an den Bundesschluss auf dem Sinai, wie daran, dass der HERR ihnen das Land gegeben hat, in dem sie jetzt zu Hause sind. Vor aller Gottesfurcht, vor jedem treuen Dienst Israels, steht Gottes liebevolles Handeln für sein Volk.

Der Apostel Johannes schlägt im Neuen Testament in dieselbe Kerbe. Im 1. Johannesbrief, Kapitel vier Vers zehn, schreibt er: „Darin steht die Liebe nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.“

Gott handelt zum Wohl und Heil seines Volkes. Die Folge soll sein, dass das Volk ihm treu dient. Meinen wir, als Christen, also nicht mit einem christlichen Lebensstil uns die Gunst des HERRN zu verdienen. Zuerst und vor allem anderen steht die Liebe des HERRN zu den Menschen. Sie ist die Ursache, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Wirkung davon soll sein, dass Menschen ihn ernst nehmen und ihm treu dienen. Zuerst gilt es auf die Ursache zu sehen. Daran erinnert Samuel das Volk.

Für die Beziehung zu Gott ist es wichtig mit wachen Sinnen durch das Leben zu gehen. Dann entdecken Menschen, was ihnen geschenkt wurde, von Anfang an.

Das Leben hat sich niemand erarbeitet. Dann nehmen sie wahr, wie sie geführt und bewahrt wurden. Sie können vertrauen, dass der HERR zu ihrem Heil schon gehandelt hat, bevor sie waren. So entdecken sie sich als reich beschenkte Menschen. Und ein solch reich beschenkter Mensch teilt das Gute, was er hat, mit seinen Mitmenschen.

Samuel nennt das: Gott fürchten und ihm treu dienen.
Das ist die Wirkung, die der Ursache folgt. Die Ursache ist das Erste, Gott sei Dank!

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