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Was tun gegen die Angst?

Ute Cron-Böngeler über Psalm 25,17.

Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten!

Psalm 25,17

Angst – ein Gespenst, das umgeht? Angst vor Terror, Angst vor Überfremdung, Angst vor Benachteiligungen, Angst vor Arbeitsplatzverlust, Angst vor Krankheit, Angst vor Altersarmut … Man könnte die Liste fortführen.

Ängste gehen um, machen sich in unserem Leben breit, verändern das Bild unserer Gesellschaft. Angst geht auf die Straße. Angst hebt die Faust. Angst ruft laut gegen das Fremde und Unwägbare. Angst ruft nach dem starken Mann. Menschen spielen mit den Ängsten anderer. Ängste werden ignoriert, heruntergespielt, oder aber instrumentieren, ausgenutzt für eigene Machtentfaltung.

Angst ist aber nicht nur die Angst der anderen. Angst hat jeder Mensch: die Guten und die Bösen, die Reichen und die Armen, die Gesunden und die Kranken, Beheimatete und Fremde, Junge und Alte, …, Sie und ich. Keiner kann sich davon freisprechen. Angst ist ja auch nicht nur etwas Schlechtes. Sie ist erst einmal ein Warnsignal vor einer potentiellen Gefahr. Aber sie kann sich breit machen, mein Denken beherrschen, mein Leben bestimmen, mein Herz verengen und beklemmen.

Was tun gegen die Angst? Eine Antwort finde ich im Psalm 25, dem die heutige Losung entnommen ist.

Da ist ein Beter, David. David ist König, ein Reicher und Machthaber, und er ist ein Freund Gottes, ein frommer Mann, der sich von Gott abhängig weiß. Viel hat er mit Gott erlebt: seine Erwählung zum König, seine Rettung aus der Verfolgung Sauls, aber auch seine Befreiung von persönlicher Schuld. An all das erinnert er sich, und all das hat ihn gelehrt, auf Gott zu blicken und sich mit allem, was ihn bewegt, an Gott zu wenden.

Nun ist er älter geworden, aber es gibt immer noch Ängste und Nöte, innere und äußere Bedrängnisse, die ihn umtreiben. Wir wissen nicht, um welche es sich in diesem konkreten Kontext handelt, in dem er dieses Gebet sprach, aber wir sehen, dass er sich mit seinen Ängsten und Nöten an Gott wendet, weil er begründete Hoffnung hat, dass dieser ihn in seiner Angst und Not nicht zuschanden werden lässt (V. 2). David kennt Gott als Gott der Wahrheit und der Hilfe (5), der Barmherzigkeit und Güte (6). Deshalb kann er ihn bitten, ihm aus seinen Ängsten und Nöten zu helfen, ihn durch sein Wort und seine Gebote anzuleiten und den Weg zu zeigen und zu führen, der ihn aus seiner Not bringt. David vertraut Gott: Wer seine Hoffnung auf den gütigen Gott setzt und sich von ihm leiten lässt, der wird im Guten wohnen (13) und in diesem Gott einen Freund (14) und Befreier (15) haben.

Für mich ist David ein Vorbild im Umgang mit Angst und Not, aber auch ein Gefährte, mit dem ich die Erfahrung teile, dass der Blick auf den Gott der Bibel und die Hinwendung zu ihm mir in meinen Ängsten und Nöten hilft. Bei ihm habe ich schon oft Trost und Hilfe gefunden - und Frieden für meine Seele sowohl in der Erwartung innerer und äußerer Hilfe als auch Trost und Kraft in hilfloser Zeit. Die Hinwendung zu Gott schenkt uns das, was uns der zur heutigen Losung gestellte Lehrtext des Neuen Testamentes zuspricht:

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.

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