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/ Wort zum Tag

Wir schaffen das!

Christoph Onken über Matthäus 14,30

Als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir!

Matthäus 14,30

Gott, du holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.

Psalm 71,20–21

Ja, wir schaffen das! Wir kennen dieses Wort aus der gegenwärtigen Flüchtlingskrise, hineingesprochen in eine Welt von Flucht und Vertreibung, von Hilflosigkeit und Unrecht. Wir haben Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit für alle – unter Bewahrung der Würde des Menschen. Das große Thema unserer Tage. Schaffen wir das? Schaffe ich das? Dieses Wochenende, diesen Tag, der vor mir liegt?

Ich habe mir einiges vorgenommen und freue mich darauf. Ebenso hoffe ich für Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Aber manchmal kommt es anders, als man denkt und dann hilft auch solch ein Mut-Macher „Wir schaffen das“ nicht. Dann sind wir mit unseren Vorstellungen schnell am Ende und enttäuscht.

Im Matthäusevangelium wird von Petrus, dem Jünger Jesu, berichtet. Gerade war er Zeuge geworden, wie Jesus mit wenigen Broten und Fischen 5000 Menschen gesättigt hatte. Dadurch ermutigt war er überzeugt: Wir können das, wir schaffen das! Wir haben einen großen Herrn. Doch dann waren die Jünger auf dem See unterwegs. Nachts im Sturm. Allein! Das heißt: ohne Jesus. In ihrem kleinen Fischerboot. Welch ein Erschrecken, als eine Gestalt, über das Wasser gehend, auf sie zukam! „Fürchtet euch nicht! Ich bin‘s,“ tröstete Jesus. Petrus fasste so viel Vertrauen, dass er sich rufen ließ. Im Blick auf Jesus wagte er, aus dem Boot zu steigen und über das Wasser auf ihn zuzugehen. Sein Glaube lässt Petrus über das Wasser gehen. Es trägt und wir staunen...
Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir!“, heißt es weiter im Matthäusevangelium, Kapitel 14.

Ja, da schreit Petrus seine ganze Not heraus. „Herr, hilf mir!“ Gut, dass er sich an Jesus wendet. Der ist bei ihm, reicht ihm die Hand und beide steigen in das rettende Boot.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Eine gute Begegnung, eine erfüllte Zeit, eine überwundene Krankheit, eine besondere Erfahrung mit Jesus, viel Grund zum Danken. Und gerade dann plötzlich Gegenwind, Zweifel und Absturz – und, wenn Sie sich zu Jesus umwenden immer wieder eine Hand, die Sie hält. „Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an“. Worte, die sich im Psalm 73 finden. Als ob dieser Psalm 73 schon den Petrus im Blick gehabt hätte.

Ich wünsche Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, mit unserem heutigen Bibelwort aus Matthäus 14 ein Bewahrtbleiben vor plötzlichen Abstürzen, in denen Ihnen das Wasser bis zum Hals steht oder alles über dem Kopf zusammenschlägt. Unser Wort spricht auch von Vertrauen und einem Gebetsschrei, der sich an Jesus wendet. Jesus sieht und kennt Sie. Er ist bei Ihnen, bei mir. Weil ich das weiß, kann ich getrost, sogar mutig und dankbar in diesen Tag gehen. Unser auferstandener und gegenwärtiger Herr Jesus Christus meint und ermutigt jeden einzelnen von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, indem Jesus Sie wissen lässt: Mit mir zusammen kommst du durch. Ja, wir schaffen das!

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