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Jesaja 52,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jesaja 52,10

Sehnen Sie sich nicht auch manchmal danach, dass Gott mal so richtig auf den Tisch haut? Ich weiß – er ist allmächtig. Aber warum hält er sich dann so zurück, das auch mal zu zeigen? In einer christlichen Gemeinde wird um Fragen gestritten wie: „Wer darf wann das Gemeindehaus benutzen?“ – die „Verantwortlichen“ benehmen sich wie kleine Kinder. Warum haut Gott nicht einfach mal auf den Tisch und sagt : „Schluss jetzt!“?
Und wäre er nicht auch dafür zuständig, bei festgefahrenen Klimaschutzverhandlungen den Politikern einmal zu zeigen, wer der Herr dieser Erde ist? Ich habe jetzt auch keine Ahnung, wie – aber da er ja allmächtig ist…
Und warum hat Gott denn nicht eingegriffen, bevor mir damals dieser Unfall passiert ist?

Der Losungstext für heute klingt vollmundig:
Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Schön wär’s ja! – Aber: Warum sehe ich so wenig davon in dieser Welt?

An dieser Verheißung sind schon andere vor mir gescheitert – zum Beispiel die Juden zur Zeit Jesu. Diese damals schon alten Worte des Propheten Jesaja – für sie bedeuteten sie: Gottes Heil wird sich über diese Welt ausbreiten. Von einem Mittelpunkt aus: Dem Tempel in Jerusalem. Der Tempel wird das Zentrum Jerusalems, der Heiligen Stadt sein. Nichts Unreines wird in ihr Platz haben. Und Jerusalem das Zentrum Israels – größer und herrlicher als unter den Königen David und Salomo. Und Israel das Zentrum der Welt! Aller Welt Enden würden das Heil Gottes sehen! Und alle Welt würde zum Tempel nach Jerusalem pilgern – um den einen, wahren Gott anzubeten. Das war der israelitische Traum! Auch in der Zeit, als Jesus auf der Erde lebte – da träumten viele diesen Traum! Auch viele, die dem Träumen mit Gewalt etwas nachhelfen wollten. Um Gottes Ehre weltweit zu Ehren zu bringen.

Aber er sollte sich nicht erfüllen! Nicht so! Die Heiden waren gekommen. Aber nicht, um den Gott Israels anzubeten, sondern um den Juden ihre heidnische Kultur aufzuzwingen. Und Zentrum der Welt war damals Rom – nicht Jerusalem. Da war irgendwie alles schief gelaufen! Die Welt stand völlig Kopf – gemessen an dem, was Jesaja großspurig versprochen hatte. Warum schlug Gott nicht mal mit der Faust auf den Tisch und richtete sein Reich auf?

Was viele damals nicht gemerkt hatten: Gott ließ den Traum gerade Wirklichkeit werden! Indem er seinen Sohn mitten in die größte Finsternis schickte! Und dieser Sohn war Israels König geworden und hatte Israel und die ganze Welt erlöst.
Nur: Diese Erlösung sah völlig anders aus, als sie erwartet hatten. Sein Reich war nicht von dieser Welt. Er hatte keine Armeen. Er pries nicht seine Fürsten oder verdienten Feldherren selig – sondern die geistlich Armen, die Leid tragenden, die Sanftmütigen … Seine Krone war eine Dornenkrone.

Das stellte den Traum von der Größe und Herrlichkeit Israels komplett auf den Kopf! Aber es war Gottes Weg, seine Stärke und Heiligkeit vor den Augen aller Völker zu offenbaren. Es war sein Weg. Sein Weg, aller Welt Enden das Heil zu bringen! Letztlich viel größer als Israels Traum! Das ist Gottes Prinzip von Stärke, Größe und Allmacht: Er stellt unsere Vorstellungen komplett auf den Kopf. Wirkt gerade im Schwachen, im scheinbar Unbedeutenden. Haut nicht auf den Tisch. Nicht in Gemeindeversammlungen. Nicht bei Klimakonferenzen Das wäre auch zu einfach und zu billig. Da sind schon auch wir Menschen gefordert! Und er hat auch seine spezielle Antwort auf das Leid der Welt: Er leidet am Kreuz selbst. Gottes Allmacht zeigt sich da, wo er ohnmächtig am Kreuz alle Macht aus der Hand gibt! Das ist seine Art, seine Allmacht zu zeigen. Ich werde das nicht immer verstehen. Aber am Ende werde ich staunen.

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