/ Herz + Mund
„Du bist da“
Martin Buchholz kommentiert ein Lied aus der Reihe „HERZ+MUND“.
Das Kirchenjahr geht mit dem Ewigkeitssonntag zu Ende. Da denken wir an unsere Toten und sprechen vom ewigen Leben. Obwohl niemand so genau weiß, wie das eigentlich aussehen wird, nicht einmal die Theologen. Reformator Martin Luther meinte sogar, Zitat: „So wenig die Kinder wissen im Mutterleib von ihrem Anfang, so wenig wissen wir vom ewigen Leben.“
Statt sich das Ganze also fantasievoll auszumalen, finde ich es hilfreicher, noch mal kurz zu überlegen, worum es beim „ewigen Leben“ eigentlich geht:
„Das dauert ja eine Ewigkeit!“, sagen wir, wenn wir an der Supermarktkasse mal etwas länger anstehen müssen. In unserem Sprachgebrauch meint „ewig“ jedenfalls eine endlos lange Zeitspanne. Es geht also um Quantität. Nicht um Qualität.
Doch genau die meint der christliche Glaube: Ewiges Leben beschreibt eine andere Lebens-Qualität. Denn es ist von Gott geschenktes und erfülltes Leben, das hier und heute schon beginnt, wo Menschen ihr Vertrauen auf Gott setzen. Geschenktes Leben, das Gott selber einmal vollenden wird. Jenseits der letzten Grenze des Todes. Auf seine unbeschreibliche Art und Weise. In der „Ewigkeit“.
Ein Wort, mit dem wir versuchen, das Unbeschreibliche zu beschreiben. Ein Wort, das unser Vorstellungsvermögen von Raum und Zeit übersteigt.
Darum finde ich es so unfassbar, dass der ewige Gott uns schon hier und heute immer wieder neu begegnet und berührt, genau da, wo wir gerade sind. Mitten im Leben. In Raum und Zeit. Mit kostbaren Momenten, die unverhofft vom Himmel fallen. Und mit seinem Frieden, der alle menschliche Vernunft übersteigt.
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