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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wenn die Tyrannen wüten

Markus Baum über Jesaja 25,4.

HERR, du bist der Armen Schutz gewesen in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten.

Jesaja 25,4

Geschichte wiederholt sich angeblich nicht. Aber wer die Tageszeitung aufschlägt oder die Startseite eines Nachrichtenportals aufruft, kann den Eindruck bekommen: Eine Fehlentscheidung kann noch so katastrophale Folgen haben – nichts wird verhindern, dass Menschen ein paar Generationen später denselben verhängnisvollen Fehler erneut begehen. Zum Beispiel alle Hoffnung auf einen sterblichen Menschen setzen und diesem Menschen alle Macht anvertrauen. Das ist fatal, denn auch eine mit hohen Idealen gestartete Herrschaft kann unversehens umkippen in Richtung Tyrannei. Und dann kann es wieder unerträglich lange dauern, bis ein Volk den Tyrannen wieder abschüttelt.

Der Prophet Jesaja hat im 8. Jahrhundert vor Christus seinen Landsleuten im Volk Israel die Leviten gelesen. Jesaja hat ihnen im Namen Gottes aufgezeigt, was ihnen blüht, wenn sie so weitermachen wie bisher. Zugleich hat er ihnen aber auch eine Zukunftsperspektive vermittelt – und diese Zukunft wurzelte in der Vergangenheit. In guten Erfahrungen mit Gott. Im Buch Jesaja Kapitel 25 klingt das so: „Herr, du bist der Armen Schutz gewesen in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten.“

Der Gott Israels macht keine unhaltbaren Versprechungen – die Armut wird nicht über Nacht verschwinden, und wenn ein Tyrann abtritt, taucht garantiert anderswo ein neuer Gewaltherrscher auf. Aber Gott bietet sich als Anwalt und Fürsprecher an. Bei ihm finden verzweifelte Menschen Zuflucht. Und den Tyrannen dieser Welt stellt Gott den Wecker. Damals wie heute. 

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Kommentare (3)

Jutta /

Danke für diesen unaufgeregten Artikel zur aktuellen Lage im Gelobten Land!
Ich habe dem nichts hinzuzufügen!

Käthi F. /

Manchmal frage ich mich, gerade weil sich die Kriege ausbreiten und viele Menschen sterben, wann ist es genug? Wann kommt Jesus auf diese Welt; um diesem sinnlosen "Gemetzel" mit Machtgehabe der mehr

Dieter B. /

Eine sehr gute und passende Auslegung im Blick auf die jetzige Weltsituation und die Geschehnisse auch bei uns. Ich kann nur sagen mit dem Liederdichter: "Selig, ja selig ist der zu nennen, des mehr