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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wenn der Umweg lohnt

Andreas Odrich über 2. Mose 13,8.

Gott ließ das Volk einen Umweg machen, den Weg durch die Wüste zum Schilfmeer.

2. Mose 13,18

Am liebsten geradeaus. Direkter Weg. Ich will zum Ziel, da kann ich keine Umwege gebrauchen. 

Doch manchmal muss es länger dauern, und das hat dann auch seinen Sinn. Die Flucht des Volkes Israel aus Ägypten ist für mich dafür ein Sinnbild. Auch mit einer so großen Truppe wäre das gelobte Land in wenigen Tagen zu erreichen. Doch die Wanderung durch die Wüste dauert 40 Jahre. Gott ließ das Volk einen Umweg machen, heißt es im zweiten Buch Mose, den Weg durch die Wüste zum Schilfmeer.

Erst im Zusammenhang wird klar: wäre das Volk Gottes geradeaus gegangen, wäre es in Kämpfe mit den Philistern verwickelt worden. Das hätte die Leute abgeschreckt und sie wären vielleicht zurückgescheut.

Gott meint es also gut mit seinem Volk. Auch wenn er Umwege mit ihm geht. Das steht am Anfang der Reise. 40 Jahre wird sie dauern, bis das Volk Gottes das gelobte Land erreicht. In diesen 40 Jahren lernt das Volk viel. Über sich und über Gott. Alles muss reifen, alles muss selbst durchlebt werden, denn erst durch Lernen wird man klug.

So kann ich mir einen Reim darauf machen, wenn es auch in meinem Leben scheinbar quälend lange dauert. Statt mich darüber zu ärgern, frage ich lieber Gott: wo ist der Sinn für diese vermeintliche Durstrecke, wo kann ich hier etwas lernen. Ich gebe zu, es ist bestimmt nicht immer leicht für mich, oft fahre ich sogar aus der Haut, aber am Ende erkenne ich dann doch selbst: der Umweg hatte seinen Sinn und er hat sich gelohnt.

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