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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Von Soldaten lernen

Oliver Jeske über Johannes 8,31-32.

Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

Johannes 8,31–32

„Ich arbeite am liebsten mit Soldaten!“ Nun, eigentlich hätte mich diese Aussage nicht überraschen sollen. Immerhin sprach ich mit einem Psychiater aus dem Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg. Wir sprachen über Traumata – seelische Verletzungen, die Männer und Frauen aus dem Kampfeinsatz in Afghanistan mitgebracht haben. Doch warum sind Soldaten Patienten mit guter Aussicht auf Heilungserfolg? Die Antwort war interessant: „Weil sie der Wahrheit ins Auge blicken. Auch wenn die Wahrheit lautet: Ich habe ein psychisches Problem.“

Jesus Christus bezeichnete die Wahrheit schon vor 2.000 Jahren als einen wichtigen Schlüssel zur Lösung der eigentlichen Probleme jedes Menschen. Damals sprach er mit Leuten, die sich ziemlich fromm und gerecht vorkamen.  Zu ihnen sagte er:

„Wenn ihr an meinem Wort festhaltet, seid ihr wirklich meine Jünger.

Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

(BasisBibel – Johannes 8, 31+32)

Die Wahrheit, die Jesus seinen Zeitgenossen zumutete, war hart. Sie lautete sinngemäß: „Glaubt nicht, dass ihr selbst vor Gott bestehen könnt. An seine Ansprüche reicht ihr niemals heran.“

Doch genau diese Wahrheit, so Jesus, macht frei – frei von frommem Leistungsdruck, frei zum Empfang von Gottes Gnade.

Von den Patienten im Hamburger Bundeswehrkrankenhaus will ich eins lernen: Ich will der Wahrheit über mein Leben ins Auge sehen. Nur so kann mir Gott eine neue Freiheit schenken.

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