Von Schuld befreit

Bevor es an den Mittagstisch geht, wäscht man sich die Hände, oder? Nach dem Toilettengang ebenso oder nach der Gartenarbeit. Bei zahlreichen Anlässen ist es ratsam, die Hände zu waschen. In der Regel reicht normale Seife, manchmal ist aber auch starke Handwaschpaste nötig, um die Hände wieder „rein“ zu kriegen. Mit den entsprechenden Mitteln kann ich meine Hände heutzutage von fast allem wieder säubern.

Aber nun lese ich in der Bibel von einem, der hat sich seine Hände in ganz anderer Absicht gesäubert: Der römische Statthalter Pontius Pilatus hat gerade vergeblich versucht, einen Mob zu besänftigen, der lautstark den Tod des Jesus von Nazareth gefordert hat. „Da nahm [Pilatus] Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen; seht ihr zu!“ Diese Begebenheit können Sie im Matthäusevangelium Kapitel 27 nachlesen.

Bis heute gibt es deshalb im deutschen Sprachgebrauch den Satz „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Das bedeutet so viel wie: „Ich weise jegliche Schuld von mir und tue unschuldig.“ Pilatus erkannte, dass Jesus unschuldig war, und ließ in dennoch kreuzigen. Was hat ihn dazu veranlasst? Die Angst vor der wütenden Meute? Die Sorge um seine Position? Der Text macht keine klare Aussage dazu. Fest steht, dass wir Menschen heute immer noch schuldig werden, im Kleinen und im Großen.

Kein Mittel dieser Welt kann Schuld von den Händen waschen. Nur Jesus kann das tun. Wenn ich zu ihm komme, meine Schuld bekenne und um Vergebung bitte. Jesus allein hat das Wasser, dass Hände von Schuld befreien kann.