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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Von Hubschraubervätern und eigenen Begrenzungen

Oliver Jeske über Lukas 1, 76-77.

Zacharias sprach: Du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden.

Lukas 1,76–77

Es gibt Situationen und Umstände, in die werden wir einfach hineingeboren. Einen besonders krassen Fall schildert uns der Arzt und Evangelist Lukas in der Bibel: Vor rund 2.000 Jahren wurde ein israelitischer Priester namens Zacharias in fortgeschrittenem Alter Vater; auch seine Frau Elisabeth war eigentlich längst jenseits des gebärfähigen Alters. Trotzdem: Elternfreuden. Das Kind soll Johannes heißen. Und sein Vater spricht über ihm die Worte aus:

„Du, mein Kind –

ein Prophet des Höchsten wirst du sein;

du wirst dem Herrn vorausgehen,

um den Weg für ihn zu bahnen.

Du wirst dem Volk des Herrn verkünden,

dass nun die versprochene Rettung kommt,

weil Gott ihnen ihre Schuld vergeben will.“

Ich frage mich: Was wäre eigentlich passiert, wenn Johannes ausgebrochen wäre? Wenn er die Worte seines Vaters ignoriert und einfach seinen eigenen Stiefel gemacht hätte? Wenn er nicht auf Jesus von Nazareth hingewiesen hätte, den Retter der Welt?

Naja, ausgebrochen ist dieser Johannes ja irgendwie schon. Er führt später ein Eremitendasein in der Wüste. Er verzichtet auf den angesehenen Status eines Priesters. Schließlich legt er sich sogar mit der Obrigkeit an und wird dafür hingerichtet.

Trotzdem - oder gerade deshalb? – kommt Gott mit Johannes zu seinem Ziel. Er gebraucht ihn genauso, wie er ist. Die Worte des Zacharias waren eben nicht die eines Hubschrauber-Vaters, der das Leben seines Kinds verplant. Nein, sie waren von Gott inspiriert.

Mich tröstet das, wenn ich manchmal an meinen Eigenheiten und Begrenzungen zu knabbern habe. Für Gott sind sie kein Problem. Er hat mich so gemacht, wie ich bin. Und er hat einen guten Plan mit mir und mit jedem Menschen, der über diese Erde geht. Und glauben Sie mir: Es lohnt sich,  Gott zu suchen und seinen guten Plan für sich zu entdecken.

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Kommentare (1)

w.g. /

Vielen Dank für die geniale Auslegung dieses Textes-einen gesegneten Tag