/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Teil des Systems
Joachim Bär über 1. Mose 2,19-20.
Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.
Die Esche in unserem Garten stirbt. Seit drei, vier Jahren sind jedes Frühjahr ein paar größere Äste tot. Am Anfang habe ich mich gewundert. Dann habe ich verstanden: Ich bin der Grund dafür! Ein paar Jahre zuvor habe ich die große Pflaume daneben abgesägt. Sie war so alt, dass jederzeit ein Ast hätte abbrechen können. Diese Pflaume hat der Esche bis dato Schatten gespendet – und die Esche war es nicht gewohnt, so viel Sonne abzubekommen, sie ist krank geworden.
Mir zeigt das: Auch mein kleiner Garten ist ein System – und hat mit mir zu tun. Ich kann dieses System zum Guten oder Schlechten beeinflussen. Die Pflanzen um mich herum, die Natur ist mit mir verbunden. Sie ist nicht einfach nur da.
Den Gedanken finde ich auch in der Bibel. Ganz am Anfang in der Schöpfungsgeschichte, da heißt es: „Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen. Und der Mensch gab einem jeden seinen Namen“ (1. Mose 2,19-20).
Gott hat die Fische, die Vögel, die Pflaume und die Esche nicht einfach nur gemacht. Nein, Gott brachte sie zu den Menschen. Mit der Aufgabe, sie zu benennen, kennenzulernen – und sich natürlich gute Gedanken um dieses System zu machen. Man pflanzt ja keinen Garten Eden, um ihn zu zerstören.
Die toten Äste meiner Esche erinnern mich: Ich bin Teil des Systems. Es ist meine Aufgabe, es kennenzulernen und gut dafür zu sorgen. Der Platz im Garten muss ja nicht verwaisen - vielleicht gedeiht ein ganz anderer Baum ganz wunderbar an diesem Ort. Es liegt in meiner Hand.
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Gottes Schöpfung ist ein Gebilde, das unglaublich präzise geschaffen wurde und darum ist diese erste Schöpfung von unschätzbarer Kostbarkeit. Weil wir Menschen dieses Wunderwerk Gottes mißbrauchen, … mehrist der Lebensraum Erde nun in eine bedrohliche Schieflage geraten. Wenn wir heute in die Welt schauen, wenn wir die Zeichen der Natur wirklich ernst nehmen, dann ist es womöglich schon zu spät für einen besseren, gerechteren Umgang des Menschen mit den Mitgeschöpfen, mit der Tier- und Pflanzenwelt, mit den kostbaren Gewässern der Erde. Mein Eindruck ist nicht, daß es tatsächlich noch in unserer Hand liegt, was aus der Erde, aus der Schöpfung Gottes wird. In jedem Fall unterschätzen wir die Konsequenzen unseres Handelns für uns selbst. Denn mit unserem Handeln sägen wir ja an dem Ast, auf dem wir selber sitzen. Mit jeder weiteren Zerstörung der Natur, mit jeder weiteren Belastung der natürlichen Lebensgrundlagen müssen wir Menschen um unsere eigene Zukunft fürchten. Warum sind wir nur so dumm, daß uns Geld und Reichtum, Ansehen und Ehre, kurzfristiges Glück wichtiger sind als das Leben?
Herzliche Grüße von Frank
Vielen Dank für die Erinnerung, dass in Gottes Schöpfungsplan alles mit allem zusammenhängt und wir als seine Kinder Teil dieses Systems sind.
Schade um die schöne Esche! Die stirbt allerdings nicht … mehrwegen zu viel Sonne, sondern wegen des "falschen Stengelbecherchens". Hinter diesem niedlichen Namen verbirgt sich eine wohl aus Fernost importierte invasive Pilzart, die hierzulande die Eschen auszurotten droht. Was deutlich macht, dass wir auch mit unserem weltweiten Handel und unseren Flugreisen Teil des Systems sind. Gebe Gott uns seinen Guten Geist, dass wir seine Schöpfung mit unserer Lebensweise nicht vollends ruinieren.