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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Soziale Not sehen, Liebe üben

Andreas Odrich über Micha 6,6-8

»Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem Gott in der Höhe? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen, mit einjährigen Kälbern? Wird wohl der HERR Gefallen haben an viel tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?« Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Micha 6,6-8

Er gilt als Sozialreformer unter den Propheten der Bibel: Micha. Das Leben der Menschen frei von Unterdrückung und Ausbeutung, das ist sein großes Thema. Denn genau das geschieht innerhalb des Volkes Israel mit verheerenden Folgen etwa für die Kleinbauern im Land.

Ist das gerecht? Sollte so ein Volk handeln, das sich doch selbst als Volk Gottes weiß, wie die Israeliten damals? Wo bleibt ihre Vorbildfunktion?

"Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott."

So mahnt der Prophet Micha das Volk Gottes. Bei ihm geht es nicht nur um ein bisschen nett sein. Liebe üben heißt bei Micha ganz klar die Gesamtsituation im Blick haben. Liebe üben heißt bei ihm, dafür zu sorgen, dass alle ihr Auskommen haben.

Das soll auch mich heute als Christ nicht kalt lassen. Das globale Gefälle ist riesig. Aber auch in unserem Land gibt es gewaltige Unterschiede. Schaue ich weg, oder schaue ich hin? Winke ich ab, oder versuche ich, mit meinen Mitteln etwas zu verändern? 

Der Prophet Micha ist da eindeutig. Liebe üben, das heißt hinsehen und handeln - auch in sozialen Fragen, die andere Menschen sehr direkt betreffen.

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