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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Sehnsucht nach Leben

Tanja Rinsland über Johannes 11,43.

Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

Johannes 11,43

Ich sehne mich nach Auferstehung. Dort, wo alle aufgegeben haben, wo alle Hoffnung beerdigt ist, dort erhoffe ich mir, dass Gott Leben hineinhaucht. Ja, ich sehne mich nach Auferstehung.

Vielleicht berührt mich deshalb die Geschichte von Lazarus besonders, wie sie in der Bibel erzählt wird – im Johannesevangelium. Lazarus, ein Freund von Jesus, stirbt. Seine beiden Schwestern sind tief von Trauer ergriffen, und als Jesus von seinem Tod erfährt, macht er sich sofort auf den Weg zu der trauernden Familie. Marta, die Schwester des Toten, begegnet ihm mit einem leisen Vorwurf: Vielleicht hätte es noch Hoffnung gegeben, wäre Jesus früher da gewesen. Schließlich konnte er Kranke heilen, Blinden die Augen öffnen – aber für Marta gibt es ein „zu spät“.

Für Jesus nicht. Er stellt sich vor das verschlossene Grab, betet und ruft mit lauter Stimme „Lazarus, komm heraus!“ (Johannes 11,43) Und Lazarus steht auf. Auferstehung, im wortwörtlichen Sinne.

Keine Frage: selbst in der Bibel ist so ein Wunder einzigartig. Vielleicht, weil das Leben auf Erden für Gott nur ein kleiner Teil unserer Geschichte ist. Weil Gott Auferstehung größer denkt als wir Menschen.

Und trotzdem sehne ich mich danach, dass zu erleben: dass Gott dort neues Leben schenkt, wo ich keine Hoffnung mehr sehe. In zerbrochenen Beziehungen, in einer kaputten Welt. Ich weiß nicht, ob Gott es tut, wenn ich dafür bete. Aber ich weiß, dass er es kann. Allein das lässt mich staunen   . Und vertrauen.

 

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Kommentare (1)

Ralf F. /

Die "Anstöße" sind weiterhin gut, aber ich finde es schade daß sie nicht mehr den Herrnhuter Losungen folgen, weil das immer so gut zu meiner Morgenandacht gepasst hat!
Liebe Grüße
Ralf